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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hälfte seines wachen Lebens mit der Pflege seiner Muskeln und in Sitzungen mit einem Tätowierroboter verbrachte, die andere damit, vom Einsatz sämtlicher Waffensysteme des Traitanks auf einen Schlag zu träumen.
    Ein Monster, dachte Ekatus nicht zum ersten Mal, zweifellos die ideale Besetzung für diesen Posten.
    „Sehr fürsorglich", murmelte er. „Ich denke noch darüber nach."
    „Geht von dem Planeten irgendeine Bedrohung für uns aus?", erkundigte sich der Atimoss-Teil. Er züngelte, seine grünen Augen fixierten den Holoschirm.
    „Nichts deutete auf Offensivkräfte, die gegen uns oder ein anderes Schiff der Garde gerichtet wären", antwortete das supratronische Schiffshirn.
    „Etliche, nicht identifizierbare Energiesignaturen", meldete die Ortung.
    „Was sagen die Sonden?"
    „Wenn ich’s wüsste", sagte die Supratronik. „Sie sind soeben spurlos verschwunden."
    Weitere Sonden wurden ausgeschickt; ihre Ergebnisse blieben bescheiden. Die erste Phalanx löste sich aus der Kontrolle ihrer Mutterschiffe und verrauschte einfach, als tauchte sie unter den Ereignishorizont eines Schwarzen Loches. Die folgenden Sonden hielten auf Abstand und scannten den Planeten, der im müden Licht seiner altersschwachen Sonne dahintrieb.
    „Dort unten werden sehr eigenartige Techniken betrieben", meldete sich die Supratronik. „Ich messe synthetische gravitationelle Felder an. Der Raum um und in diesem Planeten ist künstlich gestaltet. Vielfache temporäre Effekte, nach einem Muster choreographiert, das sich mir noch nicht erschließt. Fraktal versiegelte Strukturen."
    „Eine Technologie, die unserer überlegen ist?"
    „Schwer zu beurteilen", sagte das Schiffshirn. „Würde es dir helfen, wenn ich sage: Die Technosphäre des Planeten ist unserer eigenen weder über- noch untergeordnet, sondern verhält sich tangential zu ihr?"
    „Danke." Der schildkrötenähnliche Ekatus-Kopf des Duals pendelte mit geschlossenen Augen, wie in einem unruhigen Schlaf.
    „Möglicherweise einer der legendären Vektorplaneten", ergänzte das Schiffsgehirn seinen Vortrag.
    „Na dann", sagte Atimos. „Markieren wir den Standort des Planeten mit Raumbaken, informieren das Oberkommando, das soll sich bei Bedarf um das Phänomen kümmern. Lässt sich unter Umständen mit Gewinn kabinettisieren. Danach machen wir uns wieder auf den Weg."
    „Wir landen", murmelte Ekatus, ohne die Augen aufzuschlagen.
    „Tun wir das?", wunderte sich Atimoss.
    Loisenzia Schpaubegg, die damals Pilotin der TINVYLLY war, schaltete vor Aufregung ihre Augen auf Graulicht. Sie hatte noch nie erlebt, dass die beiden Dualeinheiten vor der Mannschaft stritten.
    Ekatus grummelte und ächzte etwas, von dem unklar blieb, ob es Schmerzenslaute waren oder Worte.
    „Du hast es gehört", sagte Atimoss in Richtung Schpaubegg. „Vielleicht können wir die Bewohner des Planeten zu einem Technologietransfer in Richtung der Pressor-Garde überreden."
    „Wir haben gute Argumente", mischte sich das Monster am Waffenleitstand ein. Der Dual gab Scu ein Zeichen, er möge sich in Bereitschaft halten. Das Monster legte die Hände auf die Geschützmanuale.
    Die TINVYLLY nahm Kurs auf den Planeten und schwenkte in einen weitläufigen Orbit ein.
    „Nehmen wir ein paar Drohnen mit oder eine biologische Mannschaft?", fragte Atimoss seinen dualen Partner.
    Er wandte den Kopf, seine Augen leuchteten vor Interesse.
    Interesse nicht am Planeten, sondern daran, zu erfahren, wie sein Leibespartner sich entscheiden würde. Wenn Ekatus sich für diese Welt begeisterte, sollte er auch die Entscheidungen treffen.
    Ekatus schloss seine Augen und lauschte auf die wispernde Verdauung seines halbierten und mit der Körperhälfte des Atimoss verschmolzenen Körpers.
    „Von dem Planeten geht keine Gefahr aus", verkündete er.
    Einmal abgesehen davon, dass er unsere Sonden frisst, ergänzte Atimoss in Gedanken.
    „Deswegen genügt die kleinste biologische Mannschaft", entschied Ekatus.
    „Nämlich wir selbst."
    Für einen Moment überlegte Atimoss, mit Ekatus in den dualen Intellekt zu gehen und die Sache rasch zu klären.
    Was ließ diese öde Welt, die es von jeder Galaxie abgetrieben hatte, für Ekatus interessant erscheinen? Aber dann ließ er es doch.
    Als sie unterwegs zum Außenhangar der TINVYLLY waren, sagte die Ekatus-Komponente nur: „Wir lagen richtig, was die Mondsphären der Laosoor anging. Vertrauen wir unserer Intuition auch in diesem Fall."
    „Natürlich", sagte Atimoss, blickte in

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