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2436 - Die Teletrans-Weiche

Titel: 2436 - Die Teletrans-Weiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestens geschützte, robuste Mess-Station bestanden hatte. Für ihn hatte das Schicksal nicht vorgesehen, was Myles Kantor widerfahren war. Die strukturelle Integrität von DAEDALUS III blieb unberührt, auch wenn die Erschütterungen trotz der Schutzschirme ins Innere durchschlugen.
    Während er sich noch fragte, wie das möglich war, begriff er, was mit ihm und allen anderen Wesen in der DAEDALUS geschehen war. Die unerklärlichen Stöße erzeugten einen Effekt, wie er bei einer Reihe kleiner Transitionen auftrat!
    Er wartete auf den nächsten Schlag, doch er kam nicht. Nur Sekunden waren vergangen, seit das Phänomen begonnen hatte, auch wenn es ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen war.
    Nur Sekunden? Sekunden waren im Zeitalter der Positronik eine Ewigkeit. Schon längst hätte eine Analyse der Ereignisse vorliegen müssen, doch sie blieb aus.
    Warum?
    Um ihn herum kamen einige Besatzungsmitglieder der DAEDALUS III wieder zu sich, rappelten sich auf.
    „Positronik", krächzte er, „hast du das Geschehen der letzten ... Minuten aufgezeichnet?"
    „Bestätigung."
    „Sende unverzüglich die Resultate sämtlicher Messgeräte, insbesondere des Kantorschen Ultra-Messwerks, an die zuständigen Stellen auf Terra.
    Mehrfache Übertragungen, unter anderem an PRAETORIA und die Solare Residenz, aber auch an alle anderen relevanten Stellen." Für den Fall, dass wir hier einen bedrohlichen Vorgang beobachtet haben, dachte Carapol. Und dass diese Ereignisse nur den Anfang darstellen und doch noch etwas schiefgehen wird.
    „Verstanden und ausgeführt."
    Der Chefwissenschaftler der LFT wischte den Schweiß aus seinen dünnen Brauen. „Analyse des Vorgangs.
    Du bestätigst, dass wir es mit einem bislang unbekannten hyperphysikalischen Vorgang zu tun hatten?"
    „Bestätigung."
    „Wurde dieses Ereignis von ARCHETIMS Leichnam verursacht?"
    „Wahrscheinlichkeit drei Komma eins Prozent."
    Also nicht, dachte Carapol. „Oder kann es sein, dass diese Schockwelle in Zusammenhang mit den Chaos-Geschwadern der Terminalen Kolonne TRAITOR steht, die außerhalb des Kristallschirms aktiv sind?"
    „Wahrscheinlichkeit eins Komma sieben Prozent. Nichts deutet darauf hin."
    Eingebildet habe ich es mir nicht, dachte Carapol. Dafür sind zu viele Kollegen bewusstlos geworden.
    Es widerstrebte ihm, das Ereignis auf die Liste der ungeklärten Phänomene zu setzen – die im Solsystem unter Belagerung der Terminalen Kolonne längst eine beträchtliche Länge angenommen hatte. Er war persönlich betroffen gewesen, und er hatte definitiv ein seltsames Erlebnis gehabt, doch alles in ihm sträubte sich dagegen, dass es unerklärlich sein sollte.
    „Positronik", sagte er ... und hielt inne, als die Messgeräte erneut ausschlugen. Dieses Mal traten jedoch keinerlei Nebenwirkungen für die Besatzung auf, wie er erleichtert feststellte.
    Die Daten waren eindeutig. Da floss etwas von einem Ort zum anderen, auch wenn er weder einen Anfang noch ein Ende der Bewegung bestimmen konnte. Was da bewegt wurde, war in der Quantität gewaltig und in der Qualität höherdimensional.
    DAEDALUS III stand offensichtlich in unmittelbarer Nähe eines sehr starken Flusses von Hyperenergie.
    Carapol starrte auf die sich geradezu überschlagenden Displays des Ultra-Messwerks. Ihm wurde sofort klar, dass ihm nur eine Option blieb.
    „Vollalarm für DAEDALUS III", befahl er, „und gleichzeitig Weiterleitung sämtlicher Daten an die Solare Residenz. Ich erbitte Unterstützung durch den Verteidigungsminister. Reginald Bull soll uns notfalls eine Flotte schicken, verdammt noch mal."
    Doch er bezweifelte, dass selbst tausend Schlachtschiffe die Mess-Station vor dem schützen konnten, was in diesen Minuten geschah, und fragte sich im nächsten Moment, ob Myles Kantor unmittelbar vor seinem Tod ähnliche Gedanken gehegt hatte.
     
    2.
     
    8.57 Uhr
     
    Reginald Bull hob eine Hand wie grüßend vor den Mund.
    „Ich hasse das", flüsterte er seiner Frau zu. Ein Akustikfeld verhinderte, dass eine der zahlreichen Trivid-Kameras, die auf sie gerichtet waren, seine Worte aufzeichnen konnte.
    „Ich dachte, du wärest ein Mann des Volkes." Fran Imith lächelte zuckersüß.
    „Du weißt genau, wie ich das meine." Der Verteidigungsminister der LFT schaute an den zylinderförmigen Tribünen des Magellan-Stadions entlang; 40 Meter ragten sie empor.
    Ihr Rand wurde von wirr erscheinenden Säulen und Pylonen flankiert, die wie Stabantennen bis in eine Höhe von 50 Metern aufragten. Deren

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