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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleichflug anzunähern und die Kristalle an Bord zu holen. Die Ausbeute war bislang auch nicht sonderlich groß, ließ aber hoffen, dass es eines Tages möglich sein würde, mit verbesserten Methoden den Raum abzufischen.
    Eines Tages ... Reginald Bull war sich dessen bewusst, dass die Siedler kommen würden. Nicht ob, sondern in welcher Zahl, war für ihn die Frage. Einige hunderttausend – ein verlorenes Häufchen, das sich mühsam eine funktionsfähige Zivilisation aufbauen musste? Oder mehrere Milliarden – die davor bewahrt werden mussten, in den ersten Jahren nur den Mangel zu verwalten und technisch auf ein niedriges Niveau zurückzufallen? Abgeschnitten von der Milchstraße, würde für sie Terra bald zur Legende werden, und dann hing es von den Führungskräften dieser neuen Menschheit ab, welchen Weg Stardust gehen würde.
    Ich hoffe, ES wird ein Auge auf euch haben. Ein schöner Gedanke, nur war Bully sich dessen gar nicht sicher.
    Und wenn er selbst ...?
    Ich kann Terra nicht im Stich lassen.
    Die Erde braucht mich. Von Gucky ganz zu schweigen.
    Der Alarm schreckte ihn auf.
    „Energieortung! Distanz fünfzigtausend, rasch sinkend! Kollisionskurs!"
    „Ich versuche Ausweichmanöver!"
    Matt Starwatcher saß im Pilotensessel.
    Was immer sich dem SKARABÄUS näherte, es war in der Ortung nur als schwacher Reflex zu erkennen, überlagert von der fünfdimensionalen Streustrahlung. Wie ein Raumschiff, das sein Überlichtmanöver beendete, war es urplötzlich erschienen, und schon war es heran.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks gewann Reginald Bull den Eindruck, in der Außenbeobachtung eine dunkelblau wabernde Sphäre zu sehen, eine Kugel von etwa zwei Metern Durchmesser, die mit hoher Geschwindigkeit in den HÜ-Schirm einschlug.
    Kein Dröhnen der Schiffshülle in dem Moment, in dem das Objekt den Schutzschirm durchbrach. Keine energetischen Rückschläge. Vielmehr stieg die Energieaufnahme der HÜ-Schirmprojektoren rapide an und erreichte ein bedrohliches Niveau. Nicht aufgrund eines einzigen kurzen Angriffsimpulses, sondern permanent.
    Bully registrierte die Warnanzeige im Bereich knapp über hundert Prozent. Die Ortung war erloschen.
    „Was immer uns angegriffen hat, es ist nicht mehr aufzuspüren."
    „Aber es entzieht dem Schirm weiterhin Energie."
    „Also ist es noch da." Dr. Carapol rief die Speicherung der Außenbeobachtung ab. Die verlangsamte Darstellung zeigte ziemlich genau das, was Bull gesehen zu haben glaubte. Ein sphäroides, elliptisch abgeflachtes Objekt sprang dem Schiff entgegen. Im Bruchteil einer Sekunde, bevor es in den Schutzschirm einschlug, präsentierte es sich als netzartiges Geflecht, eine Vielzahl ineinander verwundener Netzstrukturen. Nicht größer als zwei Meter.
    Eine Millisekunde vor dem Aufprall dehnte es sich gedankenschnell aus.
    „Durchmesser plötzlich an die fünfzig Meter", stellte der Hyperphysiker verblüfft fest. „Es sieht so aus, als hätte dieses Sphäroid-Netz unser Schiff verschluckt."
    „Gefressen!", kommentierte einer der Strangeness-Scouts.
    „Meinetwegen auch das. Das Ding zapft jedenfalls die fünfdimensionale Komponente des HÜ-Schirms an."
    „Na, da haben wir ja einen denkbaren Grund dafür, warum sich dieser Bereich hier ›Gefahrenzone‹ schimpft", kam es beinahe fröhlich von Carapol.
    „Wir können es optisch nicht mehr erfassen", erinnerte Bull. „Heißt das, es liegt auf dem Schirm auf?"
    „Permanentkontakt zur Oberfläche", bestätigte Carapol. „Nur der Schirm schützt uns davor, dass dieses Gebilde sich zusammenzieht. Aber es saugt Energie ab, vielleicht in den Hyperraum."
    „Wenn die Belastung anhält, bleiben uns bestenfalls fünf Minuten, dann verabschieden sich die Projektoren", meldete die Aggregatkontrolle.
    „Zwei Minuten!", korrigierte Carapol eisig. Jeder konnte es an den Belastungsanzeigen erkennen: Der Energieabfluss hatte sich soeben deutlich erhöht.
    „Wie kriegen wir das Ding los?" Marc London stellte die Frage, die in dem Moment wohl jeden bewegte.
    „Indem wir verschwinden", sagte Bull knapp. „Matt, Maximalbeschleunigung!"
    Eigentlich war es eine lächerliche Vorstellung, aus einem höchstwahrscheinlich kugelförmig geschlossenen Etwas entkommen zu wollen, indem man beschleunigte. Aber Bully dachte in dem Moment an ES, an den oft makabren Humor des Unsterblichen von Wanderer. Wenn er es recht bedachte, hatte er schon Pferde kotzen sehen.
    Stumm blickte er auf die Belastungsanzeige. Sie verharrte um die

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