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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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August
    Solsystem
     
    Die Vertragskopie war auf Druckfolie ausgefertigt und von beiden Parteien signiert. Timber F. Whistler schloss für einen Moment die Augen. Er lauschte in sich hinein, fühlte Wehmut und eine unglaubliche Anspannung.
    Er hatte sein Lebenswerk aufgegeben. Alles, für das Cynthis und er fast ihr Leben lang gearbeitet hatten, gehörte ihm nicht mehr. Wider Erwarten war es ihm schwergefallen, seine Unterschrift unter das Dokument zu setzen, doch letztlich hatte die Abenteuerlust seine Hand geführt.
    Fünfundzwanzig Milliarden Galax – ein Spottpreis für Terrania-Robotik-Retrodesigns mit allen Tochterfirmen.
    Auch Gobi-Trivid war in dem Paket enthalten. Und von dieser Summe stand schon jetzt nur noch ein geringer Teil zur Verfügung.
    Seine Rechte verkrampfte sich um die zusammengerollte Folie. Zeitgleich mit dem Erlöschen der Teletrans-Weiche im Solsystem am 13. November 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung würde TRR in das Konglomerat der weitverzweigten Whistler Company übergehen. Immerhin ein Geschäft innerhalb der Familie, auch wenn Timber nur ein entfernter Nachfahre jenes legendären Henry F. Whistler war, der den Roboterbau im Solaren Imperium wie kein anderer geprägt hatte.
    In einigen Geschäftssparten waren TRR und die große Whistler Company stets unmittelbare Konkurrenten gewesen.
    Nicht einmal drei Jahrzehnte lag es zurück, da hatte Timber zum ersten Mal versucht, sich eine Sperrminorität in dem traditionsbewussten Familienunternehmen zu sichern. Sein Ziel war der Aufbau einer Mehrheitsbeteiligung gewesen, doch alle seine Anläufe waren gescheitert. Nicht zuletzt an einem der Großaktionäre namens Reginald Bull.
    Einen Aktivatorträger, das hatte er schmerzhaft erfahren, konnte man nicht einfach herauskaufen.
    Heute bedeutete das für Timber nicht mehr als eine Randnotiz. Ebenso die Wachstumslokomotive Marserschließung, die nach der Abriegelung des Solsystems für die heimische Wirtschaft zum Überlebensfaktor geworden war. TRR hatte die beste Auslastung in der Firmengeschichte und einen extremen Gewinnsprung verzeichnet.
    LOTPHIS – Lowtech Post-Hyperimpedanz-Schock –, das allgemeine Markenzeichen, wechselte nun auch in die Hände der Company.
    Egal. In zwei Tagen würde die Welt für ihn, Timber F. Whistler junior, anders aussehen. Noch vor drei Wochen hatte er nicht einmal geahnt, dass sein Leben eine derart dramatische Wende nehmen würde.
    Die Vertreter der Company waren vor zehn Minuten gegangen.
    Timber genoss noch für kurze Zeit die Ruhe, die ihm in seinen Arbeitsräumen so gut wie nie vergönnt gewesen war. Er nahm das Bild in sich auf, wollte es nie vergessen, und dann erhob er sich, steckte den Vertrag ein und verließ das Büro.
    Seine Mitarbeiter in der Konzernzentrale feierten. Als gäbe es keine Terminale Kolonne und keinen Abschied.
    Fünfzehn Millionen Anfragen für eine Teilnahme am privaten Whistler-Siedlertreck waren bislang eingegangen, und Timber F. Whistler war zu einem der bekanntesten Terraner des Systems avanciert. Er, den vor Kurzem kaum jemand erkannt hätte, war nun bekannt wie ein Maahk auf dem Mars.
    Nicht mehr als zehn Prozent der Belegschaft hatten sich dazu entschlossen, Terra zu verlassen. Timber war nicht enttäuscht deshalb. Es konnte keinen besseren Beweis dafür geben, wie sehr seine Mitarbeiter mit der Firma verwachsen waren.
    Seine Leute bereiteten die Übernahme der Geschäfte durch die Whistler Company vor. Er konnte sich darauf verlassen. 1. September Ein kleiner Schritt ...
    Arbeitskorvetten, die ansonsten im Nahbereich des Mars im Einsatz waren, hatten dreißig LT-SKARABÄEN sowie eine entsprechende Anzahl von Hyperkristall-Tresoren bis zur Saturn-Umlaufbahn transportiert. Aus eigener Kraft war keiner der SKARABÄEN mehr flugfähig. Whistler hatte sogar die kleinsten Hyperkristall-Splitter ausbauen lassen. Zeitaufwendige Vorbereitungen waren der Grund dafür, dass erst dreißig Schiffe zur Verfügung standen. Zudem war der ursprüngliche Termin für den ersten Siedlertreck deutlich vorverlegt worden. Die übrigen Schiffe würden mit mehrwöchigem Abstand in einem oder zwei Konvois folgen.
    Weitaus der größte Teil des eingesetzten Kapitals steckte in den Hyperkristall-Tresoren, die dem Konstruktionsvorbild der LFT-Flotte entsprachen.
    Nach dem Durchgang durch die Weiche würden Unsummen quasi zu Staub zerbröselt sein.
    Nacheinander wurden die Einheiten des Trecks in Position bugsiert. Noch fehlte aber die Freigabe für die

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