2438 - Das Stardust-System
zurückgelegte Entfernung ließen sich in keiner Weise treffen. Im Grunde war das schon etwas Vertrautes, denn in den vielfältigen Berichten der Journalisten war davon ausführlich die Rede gewesen.
Eigentlich wusste Whistler schon, was ihn erwartete. Auch ohne die ausführlichen Speicherdaten, die Keraete ihm überlassen hatte. Überhaupt: Der Bote von ES hatte sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Solange die Dinge sich aus seiner Sicht richtig entwickelten, war das nicht nötig gewesen. Möglich, dass der Mann aus Metall über die einsamen Regionen der Erde wanderte und sich dabei seiner Herkunft entsann. Oder er hatte sich an Bord seiner Silberkugel zwischen die Planeten zurückgezogen, um den 13. November und das Erlöschen der Weiche abzuwarten.
Endlich, übergangslos beinahe, wich der Tunnel einem dichten Sternenmeer.
Whistler spürte eine würgende Übelkeit. Seine Gedanken verwirrten sich, er schaffte es nicht mehr, sich zu konzentrieren. Schließlich ließ er sich treiben ...
*
Drei Stunden waren vergangen. Es musste so sein, weil jeder von dieser Frist gesprochen hatte, während der die leichten Strangeness-Beschwerden nach dem Durchgang durch die Weiche abklangen.
Timber F. Whistler hatte noch einige Mühe, den Helm zu öffnen und zurückzuklappen. Erst beim dritten Versuch schaffte er es. Er massierte seine Schläfen, um den letzten Kopfschmerz zu vertreiben. Die Außenbeobachtung zeigte eine unglaubliche Sternenflut, wie es sie im Solsystem nie zu sehen gegeben hatte.
Das Stardust-System! Wir haben es geschafft!
Als Timber sich umschaute, blickte er in erwartungsvolle Gesichter. Auch die Besatzungsmitglieder hatten die Beschwerden mittlerweile überwunden und öffneten die Helme. Es gab keine Anzeichen für mögliche Schäden am Schiff. Alle Intern-Kontrollen zeigten Grünwerte.
Da draußen lag das Ziel seiner Träume. Die erreichte Position lag ungefähr in Höhe der Umlaufbahn des achten Planeten. Der Gasriese mit dem vierfachen Ringsystem hatte den Namen Zeus erhalten. Allerdings war momentan weder dieser Planet noch einer der übrigen einundzwanzig zu sehen. Auch die weißgelbe Sonne nicht, die in den Trivid-Nachrichten in den letzten Tagen so oft gezeigt worden war wie keine andere Sonne in der Milchstraße.
Funkempfang. Ein Leutnant der Flotte meldete sich auf Normalfrequenz.
„Besondere Vorkommnisse? Gab es Schwierigkeiten innerhalb der Weiche?"
„Keine", antwortete Whistler.
„Wir gehen längsseits!"
Es handelte sich um einen SKARABÄUS mit PRAE-Kennung, wie Whistler kurz darauf erkennen konnte, also ein Beiboot von PRAETORIA. Angehörige der Flotte kamen an Bord. Sie kümmerten sich um den Zustand der Besatzung und der Passagiere.
Schließlich baute sich der Leutnant vor Whistler auf und reichte ihm eine kleine Metallschatulle.
„Was ist das?", fragte Timber.
„Anweisung von Residenz-Minister Adams. Unsere LFT-Boote helfen, alle Einheiten des Siedlertrecks betriebsbereit zu machen. Im Gegenzug werden wir uns an deinen Hyperkristall-Tresoren bedienen, die in Kürze ebenfalls ankommen werden."
Whistler hatte die Schatulle bereits geöffnet und musterte ihren Inhalt.
Verschiedene Hyperkristalle, deren Anzahl und Qualität ausreichend waren, um den LT-SKARABÄUS funktionsfähig zu machen.
„Danke, Leutnant!" Whistler fühlte freudige Erregung, die Gewissheit, letztlich doch nicht allein gelassen zu sein. Adams hatte es also wirklich geschafft, über seinen Schatten zu springen. Seine Hilfe erschöpfte sich nicht nur in einem versprechenden Handschlag, sondern wurde sehr real.
„Wir schenken nichts her", erwiderte der Offizier grinsend. „Wir geben nur schnelle Unterstützung und holen uns anschließend das aus den Tresoren zurück, was wir aufgewendet haben."
Whistler reichte die Kristalle an die Besatzung weiter. Zumindest an Bord der SKARABÄEN war der Einbau nicht mit Schwierigkeiten verbunden.
Nach zehn Minuten setzte die künstliche Schwerkraft wieder ein. Danach folgten in ähnlich kurzen Abständen die Schirmfeldaggregate, die Triebwerke und zuletzt Hyperfunk und Ortung.
Wenig später erschienen die ersten Hyperkristall-Tresore in der Ortung.
Sie wurden von den LFT-Schiffen eingesammelt, während sich die SKARABÄEN des Siedlertrecks der nachfolgenden Frachtcontainer annahmen.
Mit ihren Standardmaßen von 25 auf 5 auf 5 Metern konnten die Container problemlos transportiert werden. Zwar bargen sie keineswegs berauschende Frachtmengen, doch ein Anfang war
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