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2459 - Komplex Astrovent

Titel: 2459 - Komplex Astrovent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wachflotte TRAITORS konfrontiert wurden, wollte Danton sichergehen, dass ihnen aus dem Schiff keinerlei Gefahr mehr drohte.
    Sichergehen, dass uns das Schiff nicht in den Rücken fällt.
    Die Techniker der LEIF ERIKSSON II hatten phantastische Arbeit geleistet.
    Drei Decks unterhalb der Hauptzentrale befand sich die neue Ausweichzentrale, von der aus die terranische Besatzung den Traitank steuerte. Sie war mit 20 Metern Durchmesser und acht Metern Höhe ebenso groß wie das Original, aber anders als der ursprüngliche Leitstand ausgerüstet mit vertrauter Technik, mit Armaturen und Monitoren, die das Datenmaterial in menschlicher Sprache und menschlichen Maßen präsentierten. Geliefert wurden die Daten von dem Kantorschen Ultra-Messwerk, das in einem Hangar des Traitanks installiert stand.
    Eine von den Technikern der LEIF ERIKSSON II eingebaute Biopositronik unterstützte die Mannschaft bei der Handhabung des Kolonnen-Schiffes.
    Ein kleines Medozentrum ermöglichte die Behandlung von Terranern und Mikro-Bestien; ein Maskenstudio setzte die Kokonmasken instand, modulierte sie und fertigte bei Bedarf neue an. Über 120 Agenten waren an Bord, allesamt hochgewachsen genug, um in ihren Kokonmasken die großen Mor’Daer und Ganschkaren darzustellen.
    Wir sind die bizarrste Theatertruppe in der Geschichte der Menschheit, dachte Danton.
    Außer den Terranern gehörte eine Armee der Mikro-Bestien zur Besatzung, 1800 Soldaten unter dem Befehl von Senego Trainz.
    „Können wir uns auf das Schiff verlassen?", fragte er Frownie.
    „Nein", sagte Goran Frownie, zog ein Taschentuch aus den Abgründen seiner Montur und begann, mit abwesendem Gesichtsausdruck einige metallische Aufsätze der Rüstung zu polieren. „Das Schiff ist und bleibt ein Rätsel. Wir haben noch einmal versucht, weiter zu den Supratron-Generatoren vorzustoßen. Wieder erfolglos: Wir haben keine Mittel, die Dunkelheit dieser Region aufzuhellen. Es ist schlicht, als ob alle Photonen in der Zentrumsregion des Traitanks absterben.
    Eine Lichtseuche. Selbst wenn wir unsere Versuchspersonen mit einem Teleskopstab in diese Finsternis führen, kommen sie nicht voran: Sie laufen vor diese Wand, von der wir nicht einmal wissen, ob sie materiell ist oder ein rein mentaler Limes."
    „Ja", sagte Danton.
    „Der Kern des Schiffes verweigert sich uns", klagte Frownie.
    Danton nickte bedächtig. „Mag sein", sagte er. „Aber das Schiff lässt uns immerhin gewähren."
    „Du sagst: Es lässt uns gewähren. Aber wer garantiert dir, dass es uns nicht gewähren lässt, sondern uns austestet? Dass wir sein Experiment sind?"
    „Niemand gibt uns eine Garantie", sagte Danton.
    Leben kennt gar keine Garantien.
    Er lächelte säuerlich. „Vielleicht sollten wir dem Schiff einen Namen geben", überlegte er. „Registereinheit 1.199.188 klingt nicht eben herzerwärmend."
    „Ich befürchte, dass sich das Schiff durch etwas, das ein terranisches Pumporgan erwärmt, nicht überzeugen lässt, freundschaftlicher mit uns zusammenzuarbeiten", vermutete Frownie.
    Danton lächelte. „Das bezwecke ich damit auch nicht. Aber vielleicht fühlen sich unsere Leute dann ein wenig heimischer an Bord."
    Frownie räusperte sich. „Möglich", stimmte er zu. „Namen bannen die Dinge.
    Jedenfalls glaubt man das, wenn man auf einer sehr niedrigen, animistischen Stufe der Evolution steht."
    Dantons Lächeln vertiefte sich. Wieder erschien das Bild des Homo erectus vor seinem geistigen Auge, ein Homo-Mann, der gerade einen Stein schärfte, in den Himmel schaute, über die viele Schwärze zwischen den Sternen erschrak und daran dachte, welche Ungeheuer tief in der Dunkelheit auf ihn lauerten. Die stummen Dämonen der Nacht.
    „DARK GHOUL", schlug er vor. „Das heißt in einer altterranischen Sprache ..."
    „Ich verstehe ein wenig Englisch", winkte Frownie ab. „DARK GHOUL.
    Düsterer Dämon. Sehr passend. Da fühlt man sich doch gleich mehr daheim."
    Das Bild der Galaxis erlosch in der Holoprojektion, stattdessen erschien das Gesicht einer Navigatorin, die in der Ausweichzentrale des Schiffes Dienst tat.
    „Koordinaten für die Hundertsonnenwelt gesetzt", meldete sie.
    Danton seufzte. Es würde ihnen im Leerraum nicht mehr gelingen, die Geheimnisse des Traitanks zu lüften. Sie mussten das Risiko eingehen. Schließlich war dies keine Forschungsexpedition in Sachen Kolonnen-Technik. Das würde man nachholen. Irgendwann.
    Zweck der Reise war, herauszufinden, was es mit dem Komplex Astrovent auf

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