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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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die Teleporter erklären ...
    Plötzlich war da noch etwas anderes. Daos Aufmerksamkeit war noch immer auf die Frauen und ihr Wispern gerichtet, als etwas nach ihr griff. Nach ihrem Kopf und ihrem Bewusstsein.
    Es legte sich wie eine Klammer um sie. Die Kartanin stöhnte unwillkürlich auf und hoffte, dass die Frauen es nicht gehört hatten. Sie zog sich ganz hinter ihren Stamm zurück und sah sich gehetzt um. Etwas griff sie an. Vielleicht der Wald, weil sie den Weg verlassen hatte. Sie suchte das Dickicht um sich herum ab, aber sie konnte nichts entdecken, und nachdem sie einmal die Frauen aus ihrem Blick verloren hatte, verschwamm auch wieder alles zu einem surrealen Traum.
    Eine Klammer um ihr Bewusstsein, ein ungeheuerlicher Druck. Vielleicht war es der Wald, aber sie spürte, dass es so nicht war. Der Wald war anders. Spätestens seit ihrem Kontakt auf der zentralen Lichtung glaubte sie, ihn und seine mentalen Emanationen sicher zu kennen.
    Dies war er nicht, da war sie sicher. Aber wenn nicht er, wer dann?
    Die Frauen?
    Dao-Lin-H'ay drehte sich wieder um und streckte erneut den Kopf so weit vor, dass sie sie sehen konnte. Auf der Stelle klärte sich auch ihr Blick von Neuem.
    Sie waren auf die Lichtung teleportiert, daran konnte kein Zweifel bestehen. Und nun sah es so aus, als schlössen sie sich zu einem mentalen Block zusammen.
    Vier Kartanin auf einem Platz, die über Psifähigkeiten verfügten - seit der Vernichtung des Parataus hatte sie so etwas nicht mehr erlebt ...
    Was, so überlegte die Unsterbliche, wenn es mehr als nur diese vier Esper gäbe? Sie verharrte in ihren Begrifflichkeiten noch immer in jener Zeit, ehe sie einen Zellaktivator bekommen hatte, bei der Terminologie der Kartanin. Terraner - Tek auch - hätten die vier Kartanin Mutanten genannt, politisch korrekte Wissenschaftler sie als Psionten bezeichnet, aber für Dao-Lin blieben sie Esper.
    Interessant war zudem, dass die vier Kartanin von dem Kontaktwald nicht bloß geduldet wurden, sondern auch verborgen. Was anders bedeutete sonst der Umstand, dass er Dao-Lin nicht darüber informiert hatte und auch offensichtlich nichts gegen die Eindringlinge unternahm?
    Was geht hier vor?, dachte Dao-Lin-H'ay. Hängt es mit diesem verschlagenen Hauri zusammen? Oder mit den 102 Trimaranen? Oder bin ich zu blind, um zu erkennen, was genau vor meiner Nase abläuft?
    Sie dachte daran, dass Beth Astromo ihr den Besuch des Walds am heutigen Tag untersagt hatte. Wenn es kein Zufall war ... Sie ging jede Wette des Universums darauf ein, dass der Hauri über die Vorgänge im Wald bestens Bescheid wusste und genau deshalb von ihr verlangt hatte, mit ihrem Besuch bis zum nächsten Tag zu warten.
    Die Unsterbliche beobachtete weiter, ließ die Aufzeichner des SERUNS laufen und wartete, immer in der Hoffnung, doch noch etwas aufzuschnappen, bis sich die Frauen voneinander mit einem leisen Nicken verabschiedeten und eine nach der anderen entmaterialisierten.
    Nachdem die Letzte verschwunden war, lag die Lichtung in völliger Stille, und sofort begann die Umgebung für Dao wieder zu verschwimmen. Allerdings wusste sie jetzt, wie sie ihren Weg sicher zurückfand - in der Hoffnung, dass ihre Leute noch da warteten, wo sie sich von ihnen getrennt hatte.
     
    *
     
    Sie hatten gewartet. Dao-Lin-H'ay informierte sie in wenigen Worten über das Erlebte, und gemeinsam verließen sie den Kontaktwald wieder.
    Unentdeckt gelangten sie zurück in die SZ-1 und übergaben Daos Aufzeichnungen sofort der Biopositronik des Schiffs.
    Danach saßen Dao-Lin und ihr kleiner Trupp zusammen mit Don Kerk'radian und einigen anderen Offizieren am großen Rundtisch eines Konferenzraums und warteten mit Geduld und reichlich aufputschenden Getränken, bis endlich die Auswertung vorgetragen wurde.
    Die akustischen Aufzeichnungen wurden vom Bordrechner so lange verfeinert und hochgerechnet, bis sich zumindest eine Passage des Gesprächs verstehen ließ - bei allem anderen musste die hochgezüchtete Technologie vor dem Wirken eines Waldes kapitulieren:
    »... soll Git-Ka-N'ida entscheiden.«
    »Ein kartanischer Name«, knurrte Kerk'radian. »Der Name von einer Person, die über etwas zu entscheiden hat.«
    »Worüber sich die vier Teleporterinnen gestritten haben«, ergänzte Irven Do. »Das legt den Schluss nahe, dass es sich, sollten wir es tatsächlich mit einer Gruppe oder Truppe zu tun haben, um deren Chefin handeln muss.«
    »Richtig, Irven!«, stimmte Darna Argyn-Solano zu. »Aber

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