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252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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musste sie ihren Blick abwenden, um nicht von der Medusa versteinert zu werden - und gleichzeitig den Kampf gegen sie aufnehmen. Es war eine ganz neue Herausforderung für die geübte Kämpferin.
    Alles blieb ruhig.
    Trotzdem traute Aruula dem Frieden nicht. Sie blieb kurz stehen und lauschte. Ihre telepathischen Sinne sondierten die Umgebung, fanden aber kein Echo. Was nichts bedeuten musste - magische oder göttliche Wesen konnten ihre Anwesenheit sicher vor ihr verbergen.
    Mit sachten Schritten betrat Aruula den Turm. Es existierte keine Tür mehr, deshalb strich der Wind hinter ihr her. Als wollten die Geister sie nicht alleine lassen. Moderige Kühle umfing sie.
    Wieder fühlte Aruula sich beobachtet. Ihr Herzschlag raste, Adrenalin pumpte durch ihre Blutbahn, sie konzentrierte ihre Sinne aufs Äußerste.
    Da - ein Schemen! Eine Gestalt!
    Sie wirbelte mit einem Schrei herum, ihr Schwert surrte - und verhielt Zentimeter vor dem Kopf einer Frau.
    Eine Versteinerte!
    Aruula starrte in toten Augen. Ein seidiges schwarzes Outfit umschmeichelte den schlanken Körper der Frau. Ihre Gesichtszüge waren hager, ihr langes versteinertes Haar hing ihr bis über die Schultern. Und wirklich erschreckend war:
    Um den Hals und um die seitwärts gereckten Arme trug sie frische, unverwelkte Blumenkränze! Diese Frau war noch vor kurzer Zeit geschmückt worden! Es musste also tatsächlich jemand in diesem Turm leben, oder ihn zumindest regelmäßig aufsuchen.
    »Wer bist du?«, flüsterte Aruula, während tausend winzige Tierchen über ihren Körper zu kriechen schienen. »Wer hat dich geschmückt - und warum?«
    Natürlich bekam Aruula keine Antwort. Nach einigen Sekunden löste sie sich von dem Anblick. Geduckt und nach allen Seiten sichernd begab sie sich in die oberen Etagen des Wachturms. Doch hier gab es nur Staub, zerfressene und vermoderte Hölzer und Schießscharten.
    Nach zwei Stunden hatte Aruula auch das oberste Stockwerk durchsucht. Bis auf die verrotteten Hinterlassenschaften der früheren Besatzer und dem, was die Technos hier deponiert hatten, waren sie leer.
    Die dauernde Anspannung zehrte an Aruulas Nerven. Sie war erschöpft, mehr geistig denn körperlich.
    Durch breite Schießscharten fiel Licht ins Innere des Gebäudes. Tanzende Staubkörnchen erzeugten irritierende Effekte, die ihr das Auf und Ab tanzender Geister vorgaukelten. Aruula trat an die Scharte und blickte hinaus. Die Sonne hatte ihren Zenit fast erreicht.
    Ein halber Tag noch, um die Medusa zu finden , dachte Aruula. Vor Sonnenuntergang muss ich zurück im Dorf sein!
    Auch wenn sie am liebsten kurz ausgeruht hätte, sie musste wieder nach unten. Bestimmt verfügte der Turm auch über einen Keller; auch den musste sie kontrollieren. Nicht nachlassend in ihrer Aufmerksamkeit, folgte sie den ausgetretenen steinernen Stufen Schritt für Schritt hinab.
    An der erstarrten Frau vorbei fand sie den weiteren Weg nach unten. Am Eingang zu den unterirdischen, in den Fels geschlagenen Räumen hielt sie kurz an, schloss ihre Augen und lauschte wieder. War da etwas? Sie spürte ein merkwürdig… leeres Bewusstsein; nein, nicht leer, nur vollkommen chaotisch. Ängstlich. In sich zurückgezogen, kaum wahrnehmbar. Ein Tier? Vermutlich.
    Ein paar Crooches schossen mit knisternden Bewegungen aufgeschreckt davon und verschwanden in dunklen Ecken, als Aruula einen seitlichen Schritt voran machte, dann noch einen, wobei sie ihren Körper an die Wand drückte. Eine kleine Wendeltreppe führte ins Dunkel hinab.
    Aruula erinnerte sich, neben dem Eingang des Turms eine Fackel in einer Halterung gesehen zu haben. Sie ging zurück und fand neben der Pechfackel auch einen Feuerstein in einer Mulde. Es dauerte nur Sekunden, bis sie den armlangen, an der Spitze mit teergetränkten Stoffbahnen umwickelten Knüppel in Brand gesetzt hatte. Es roch nach Öl und Teer.
    Eine gute Qualität , dachte Aruula. Kaum Rauch, aber ein klares helles Licht. Sie schob die Fackel vor sich her und leuchtete den Keller aus. Zusammen mit dem Schwert in ihrer Rechten war sie nun doppelt bewaffnet. Niemand würde ihr trotzen können - oder doch?
    Irgendwo klackerte es. Das Geräusch echote durch den Keller. Aruula drückte sich flach atmend an die Wand. Was auch immer dort unten auf sie wartete - es musste sie längst bemerkt haben. Vielleicht doch kein Tier? Die Flamme ihrer Fackel, die sich in der Schneide ihres Schwertes reflektierte, war unübersehbar.
    »Zeig dich…«, murmelte Aruula, dann

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