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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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und eine
Ablehnung, die ihr Angst machte.
»Sie hat sich den Arm aufgebissen!«,
rief Miranda zornig. »Es wird immer
schlimmer, Jason. Warum tut sie
das?«
Shanda bemerkte einen Schatten
über sich, spürte Zorn und Verzweiflung und riss abwehrend die Arme
hoch. Und sie schrie, als zwei kräftige
Hände ihre Handgelenke umklammerten.
»Sei still!«, herrschte ihre Mutter sie
an. »Führ dich nicht so auf; es gibt keinen Grund dafür!«
Shanda schrie noch lauter, entsetzt von den Bildern, die über sie
hereinbrachen. Sie glaubte, Roboter zu sehen. Maschinen, an die sie
angeschlossen wurde. Alles um sie herum wirkte fürchterlich steril
...
»Ich ... bin nicht ... krank!« Jedes
Wort würgte Shanda hervor. »Ich will
keine Untersuchungen!«
Jason musterte sie ungläubig. Sein
Gesicht war bleich, beinahe eine abstoßende Grimasse. Shanda ertrug seinen bohrenden Blick kaum. Sie warf
den Kopf von einer Seite zur anderen
und schaffte es nicht, innezuhalten.
»Niemand hat gesagt, du wärst
krank, Kind.«
»Du ...!«, keuchte sie. »Du fühlst es
doch, du ...«
Der Magnetgurt straffte sich über
ihren Körper, Miranda hatte den Mechanismus betätigt. Shanda spürte,
dass ihre Mutter aufatmete.
»Kannst du Gedanken lesen? – Es ist
so, oder? Hast du noch andere Kräfte?«
Jason sträubte sich, ihren Namen auszusprechen. Als sei sie ihm unheimlich.
»Natürlich hast du besondere Kräfte.
Wenn nicht ... wäre alles umsonst gewesen.«
Nachdem der Gurt sie hielt, ließ Miranda ihre Arme wieder los. Mit beiden
Händen griff sie nach Shandas Kopf,
streichelte ihre Schläfen, die Wangen.
Mirandas plötzliche Zärtlichkeit hatte
etwas völlig Unerwartetes. Sie hauchte
ihrer Tochter einen Kuss aufs Haar.
»Es kann gar nicht anders sein, Kind.
Du bist etwas Besonderes – und ich
glaube, du weißt das selbst.«
Shanda reagierte nicht darauf. Sie
bemühte sich, wieder ruhiger zu atmen
und den Aufruhr in ihrem Körper zurückzudrängen.
»Unsere Tochter kann nicht einfach
›naiv‹ oder ›einfältig‹ sein.« Jasons
Stimme klang so rau, wie seine Empfindungen in dem Moment waren. Er
wehrte sich gegen eine Erkenntnis, die
nicht in seine Welt passte und die er
längst tief in sich begraben hatte. »Das
wäre unlogisch, darüber waren wir uns
von Anfang an ...«
»Sei still!«, fauchte Miranda. »So
kannst du nicht reden. Sie muss nicht
unbedingt begreifen, warum wir zusammen ...«
Shanda spürte, dass ihre Mutter verkrampfte.
»Kannst du besser mit ihrer Einfältigkeit umgehen?«, fuhr Jason auf.
»Wir hätten längst dagegen einschreiten müssen. Aber deine ewige Hinhaltetaktik ...«
»Wieso der Funkenregen ausgerechnet dich getroffen hat, war mir stets
ein Rätsel. Kümmere dich um den
Gleiter, Jason, und lass mich in Ruhe
mit unserer Tochter reden.«
Miranda stützte sich auf die Rückenlehne des Copilotensessels auf.
Ein Hauch mühsam erzwungener Ruhe umgab sie. Shanda zwang sich, den
Kopf in den Nacken zu legen und aufzusehen. Völlig verwirrt begegnete sie
dem Blick ihrer Mutter.
Sie waren einander sehr ähnlich.
Dasselbe schmale Gesicht, die grünbraunen Augen, das glatte dunkelbraune Haar. Nur war Shanda ganze sechs
Zentimeter größer als ihre Mutter.
Ein Meter vierundsiebzig, entsann
sie sich. Ich war immer groß für mein
Alter, aber inzwischen bin ich es nicht
mehr.
Sekundenlang blickten sie einander
an. Shanda schaute unbewegt in die
Höhe – und war überrascht, als ihre
Mutter unvermittelt auswich. Als hätte Miranda nicht die Kraft, dem Blick
standzuhalten.
»Deine Geburt kam drei Wochen nach dem Termin ...«, sagte
sie leise und so zögernd, beinahe widerwillig. »Auch
später lief deine Entwicklung verzögert ab. Erst mit achtzehn
Monaten hast du angefangen, die ersten unverständlichen Worte zu
sprechen; noch mit drei Jahren konntest du keinen vollständigen
Satz bilden. Als hättest du nie das Bedürfnis verspürt,
dich zu verständigen.«
Shanda schwieg, und Miranda sah
weg.
»Andererseits konntest du schon mit
sieben Monaten allein laufen.«
Aus Shandas Unterbewusstsein stiegen Erinnerungsfetzen auf. Sie hatte
stets gespürt, was die Menschen in ihrer Nähe beeindruckte. Das Staunen
und die Zustimmung, sobald sie sich
schwankend aufrichtete, hatten sie angespornt. Alles um sie herum war dann
von einer guten Stimmung erfüllt gewesen.
»Deine Pubertät hat sehr spät eingesetzt. Und ich glaube, der Entwicklungsschub hat dich weiter verändert.
So ist

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