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256 - Der König von Schottland

256 - Der König von Schottland

Titel: 256 - Der König von Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Christian Schwarz
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was gebt ihr mir dann mit? Eine gut ausgerüstete Armee?«
    »Sie wissen, dass unsere Truppen am Kratersee gebraucht werden«, sagte McKenzie. »Wir können einen EWAT samt Pilot entbehren, dazu ein Kontingent an Waffen. Mehr ist nicht drin.«
    Bevor Jed protestieren konnte, nahm Matt den Faden auf. »Es ist eine Herausforderung, zugegeben. Aber du bist der richtige Mann dafür. Schließlich wollen wir die Barbaren nicht zwingen, sondern überzeugen!«
    Der Linguist musterte sie einen nach dem anderen, sah das Lauern nach seinem Ja in ihren Augen.
    Es wäre eine Chance, meine Schuld zu lindern , dachte er. Wiedergutmachen konnte er das Geschehene nicht. »Gebt mir, hm, etwas Bedenkzeit.«
    »Natürlich.«
    »Jeder hat dort seinen Platz, wo Wudan ihn hinstellt«, merkte Aruula an.
    Stuart verließ die Drei und ging an die Oberfläche, wo er im beginnenden Tageslicht die Westminster Bridge entlang spazierte. Nicht zu weit, um nicht Gefahr zu laufen, Taratzen in die Hände zu fallen. Aber die frische Luft half ihm, seine Gedanken zu ordnen.
    Seltsamerweise ging ihm Aruulas Bemerkung nicht mehr aus dem Sinn. An welchen Platz stellte Wudan ihn? Gute Frage.
    Nachdem er damals in Snowdonia, Wales, das Gedächtnis komplett verloren hatte, [4] hatte er sich Arfaar angeschlossen, einem fünfzehnjährigen Jungen, der sich für König Artus gehalten hatte und die Stämme Britanas unter seiner Herrschaft einen wollte. Er tat dabei viel Gutes. Und so hatte Stuart, der Menschenfreund, an seiner Seite gegen die Technos in Salisbury gekämpft, die sich von Arfaar nicht ins Handwerk pfuschen lassen wollten, weil er die Allianz zu sehr geschwächt hätte.
    Arfaars engste Begleiterin war die schöne Nimuee gewesen. Sie hatte immer behauptet, den König als kleines Kind an einem Fluss in Wales gefunden zu haben. Stuart, der innerhalb kürzester Zeit zum ersten Berater Arfaars, zu seinem väterlichen Mentor gar aufgestiegen war, hatte sich in Nimuee verliebt. [5]
    Ein Stich fuhr durch sein Herz, als er an sie dachte, an ihr wunderschönes Gesicht, ihr langes, schwarzes, seidiges Haar, ihre grünen Augen.
    Sofort drängte sich Majela davor. Er ächzte erschrocken. Dass er damals ohne Erinnerung an Majela gewesen war, konnte seine Liebe zu Nimuee niemals rechtfertigen.
    Nachdem Rulfan Arfaar erschossen hatte und dessen Soldaten abgezogen waren, hatte der Albino Jed Stuart vor die Wahl gestellt: entweder in der Community sein Gedächtnis zurück zu erhalten - oder sie für immer zu verlassen.
    Der Drang in Jed Stuart, sich selbst wieder zu kennen, war größer gewesen als die Sehnsucht, mit Nimuee zu ziehen. Ein schwerer Fehler, wie er heute wusste. Denn das, was er anstelle eines unbeschwerten Lebens mit Nimuee zurückerhalten hatte, war… Majela. Und eine Schuld, die so schwer war, dass er sie nicht tragen konnte.
    Hat Wudan mich damals an den richtigen Platz stellen wollen? Hätte ich mich nur richtig entscheiden müssen? Vielleicht. Bekomme ich jetzt die Möglichkeit, diesen Fehler zu korrigieren?
    Nimuee hatte ihm immer gesagt, dass sie und Arfaar aus Wales stammten. Aber das war ein Märchen, eine Zwecklüge. Denn ihr Dialekt war eindeutig schottischer Herkunft. Grenzregion zwischen Highlands und Lowlands, eher Highlands, wenn er sich recht entsann.
    Wenn er nun die Aufgabe annahm, würde er unter Umständen Nimuee wieder sehen. Und das wäre mir tausend Mal lieber als jeder Einzelne der Technos hier in London.
    Auch wenn sie es nicht aussprachen, sahen die Meisten hier nach wie vor einen Feind in dem Weltrat-Linguisten und Anthropologen aus dem fernen Meeraka, zumindest einen potenziellen Verräter, denn er war gegen sie angetreten.
    Damit war seine Entscheidung gefallen.
    Jed Stuart suchte Commander Drax und Dave McKenzie auf, die ihm erwartungsvoll entgegen sahen. »Nun gut, ich mach's. Wenn ich, äh, völlig freie Hand habe.«
    Sie atmeten erleichtert auf. »Hast du«, sagte Matt Drax und streckte ihm die Hand hin. »Danke.«
     
    11. November 2525
    Das kalte Licht des Mondes lag über den Dächern von Stirling. Der Sturm war weiter gezogen und hatte Wolken und Regen mit sich genommen. Hinter dem Stadttor wärmten sich die Wachen am Feuer. Die Gassen und der große Marktplatz in der Mitte der Grenzstadt waren menschenleer. Die meisten Bewohner hatten sich zur Ruhe begeben, nachdem ihr Herr mit den Fremden in die Stadt zurückgekehrt war.
    »Keine Gefahr mehr durch die Aufständischen aus den Lowlands«, hieß es. Stuarts Männer

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