2587 - Krieg in der Schneise
konnte.
»Wir werden fliehen«, sagte er und war über seine eigenen Worte erschrocken.
Chanda sah zufrieden aus.
5.
Ein Hauch von Melancholie
Wie immer schien er nicht nur Teil dieser, sondern auch einer anderen Welt zu sein, auf die niemand außer ihm Zugriff erlangen konnte. Das Licht zweier Sonnen beschien ihn.
Das holografische Abbild von Akika Urismaki war derart lebensecht, dass Perry Rhodan fast glaubte, den Geruch nach altem Maschinenöl zu riechen, der dem Letzten der Halbspur-Changeure entströmte.
Urismakis Holo-Wiedergabe blickte zu dem Terraner auf. »Clun'stal ist nun bei mir. Gemeinsam mit Agrester werden wir dafür sorgen, dass die Dyson-Sphäre stabilisiert wird. Das Wunder von Anthuresta darf nicht weiter destabilisiert werden!«
»Ich weiß diese Aufgabe bei euch in guten Händen«, versicherte Rhodan. »Ich hoffe, bald wiederkehren zu können.«
»Dann wirst du uns bereitfinden.« Der kleine Halbspur-Changeur zeigte ein feines Lächeln, das fast terranisch anmutete. Ob Urismaki wohl bewusst oder unbewusst sein Gegenüber kopierte? Oder handelte es sich um eine zufällige Ähnlichkeit, die Rhodan zuvor nie aufgefallen war?
»Die Aufgabe schenkt mir eine Erfüllung, die ich nicht erwartet hätte, jemals wiederzufinden. Ich dachte längst, dass das Polyport-Netz endgültig verloren ist. Dass es nur noch einen Ort endloser Schlachten mit den Soldaten der Frequenz-Monarchie darstellt, bis auch die letzten Aufrechten vernichtet sind.«
An Pathos mangelt es ihm jedenfalls nicht, dachte Rhodan.
»Ich hoffe, die Kämpfe werden bald enden.« Obwohl er kaum daran glauben konnte; allen Vorzeichen zufolge würden sie sich ausweiten. »Im Inneren von TALIN ANTHURESTA seid ihr zunächst in Sicherheit - falls es so etwas wie Sicherheit in diesen Tagen gibt.«
Unwillkürlich wanderte sein Blick zu dem Holo, das neben dem Halbspur- Changeur noch immer aktiv war und in dem die Schiffe der Andromeda-Flotte zu sehen waren, wie sie ihre Runde um den Handelsstern zogen. Selbst wenn es Truppen der Monarchie gelingen sollte, TALIN ANTHURESTA zu erreichen, würden sie auf erbitterten Widerstand treffen.
Doch wie ging es weiter? Bestand die einzige Antwort auf die herrschenden Probleme tatsächlich in einer finalen Entscheidungsschlacht? Oder fand vorher die eine oder andere Seite in diesem Konflikt das PARALOX-ARSENAL und veränderte damit alles?
Würde sich überhaupt etwas Entscheidendes verändern? War ES automatisch gerettet, wenn die Terraner und ihre Verbündeten das PARALOX-ARSENAL entdeckten und zu ES brachten? Bedeutete es den unausweichlichen Tod der Superintelligenz und die ultimative Waffe für die Frequenz-Monarchie, wenn Perry Rhodan bei diesem Auftrag versagte?
»Ich wünsche dir Glück«, sagte der Halbspur-Changeur.
Kurz war das Kristallwesen Clun'stal im Bild zu sehen.
»Mehr davon, als es meinem Volk in den zurückliegenden Jahren oder auch jemals in seiner Geschichte vergönnt war.«
Die Worte versetzten ihm einen Stich. Er stellte sich vor, in der Lage des Halbspur-Changeurs zu sein. Wie würde er sich selbst fühlen, als der letzte Terraner, der letzte im Standarduniversum Überlebende seines Volkes? Er hoffte, diesen Tag nie erleben zu müssen.
»Ich wünsche dir ebenfalls Glück.« Es kam ihm selbst so vor, als würden seine Worte seltsam hohl und leer klingen. »Und ich freue mich, dass du eine wertvolle Aufgabe für dich entdeckt hast.«
»Wir sehen uns wieder.« Akika Urismaki senkte den Kopf, und zwei Schatten wanderten über sein Gesicht. »Wir sorgen dafür, dass dieser Handelsstern eine Basis im Krieg gegen die Frequenz-Monarchie bleibt. Oder überhaupt erst dazu wird. Die Dinge sind im Umbruch, so schwer es mir auch fällt, dies zu akzeptieren. Ich sehne mich nach meinem ruhigen Leben zurück ... als mein Volk über das Polyport-Netz wachte und sich für Jahrhunderte und Jahrtausende nichts am allgemeinen Zustand änderte.«
Eine beschauliche Existenz, dachte Rhodan. Mit einem Mal fragte er sich, was wohl geworden wäre, wenn diese auch ihm vergönnt gewesen wäre. Wenn sein Leben verlaufen wäre wie das der meisten anderen Menschen seiner Generation. Wenn er nicht in seiner Rolle als Risikopilot als erster Bewohner der Erde den Mond erreicht hätte.
Er wäre nicht zum Spielball der Hohen Mächte geworden.
Wäre nie gezwungen gewesen, den Untergang ganzer Völker mitzuerleben.
Hätte nicht in tausend Kriegen gekämpft.
Stattdessen hätte er vielleicht
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