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2587 - Krieg in der Schneise

2587 - Krieg in der Schneise

Titel: 2587 - Krieg in der Schneise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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geheiratet, Kinder bekommen, wäre im Kreis seiner Familie alt geworden und schon vor Jahrhunderten gestorben. Niemand würde sich noch erinnern, und ihm bliebe sein Frieden. Oder das ewige Nichts.
    Die Vorstellung lähmte ihn, und ein Hauch von Melancholie überzog ihn. Doch gleichzeitig kam die Gewissheit, dass es schlicht nicht hatte sein können. Dass er es auch nicht wollte.
    Denn ohne ihn wären Unzählige gestorben, denen er das Leben gerettet hatte.
    Ohne ihn, den Auserwählten der Superintelligenz ES, wäre das Solsystem bereits vernichtet.
    Ohne ihn stünden noch viele Galaxien unter dem Regnum von zerstörerischen Kräften.
    Ohne ihn im Auftrag der Kosmokraten hätte der Moralische Kode des Universums Schaden erlitten ...
    »Sehne dich nicht zurück nach dem, was nie war und was nie sein sollte, Akika Urismaki«, riss er sich aus den grüblerischen Gedanken. Ein Hinweis, den er selbst befolgen musste und schon seit Langem befolgte. »Horch in dich hinein und du siehst, dass du den Weg gegangen bist, der für dich der richtige war. Du wirst gebraucht, hier und heute, an genau diesem Ort, und ohne deine Erfahrung könntest du deine Aufgabe nicht erfüllen.«
    Ein letzter Blickwechsel, dann beendete Rhodan die Verbindung. Als er sich umdrehte, sah er, dass Mondra Diamond neben ihm stand.
    Sie blickte ihm in die Augen. »So nachdenklich?«
    Er lächelte schmallippig. »Vielleicht tut es uns gut, innezuhalten und zu sehen, wer wir sind, ob uns die Zeit dafür bleibt oder nicht. Wir können nicht nur atemlos von einer Aufgabe zur nächsten hetzen. Wir sind Menschen, Mondra.«
    »Ich nicht«, ertönte eine Stimme und ließ Rhodan in ihrer völlig unpassenden Unbeholfenheit schmunzeln. »Auch wenn ich möglicherweise so aussehe.« Mikru verschränkte die Arme vor der Brust. »Und ich muss ... «
    »Du hast nicht verstanden, worum es eben ging, nicht wahr?«, fragte Rhodan.
    Mikru sah ihn an, und ihre Augen schienen sich in dem zierlichen Gesicht zu vergrößern. Sie schwieg.
    Mondra trat näher zu ihr. »Was wolltest du uns mitteilen?«
    »Ich stehe in Funkkontakt mit Piet Rawland in der Schaltzentrale der Sektorknospe. Außerdem sind wir schon fast dort. Wir sollten uns bereitmachen.«
    *
    Die Dunkelheit des gewaltigen Gebildes im All schien sämtliches Licht zu absorbieren. Nur vereinzelte Strukturen, die sich wie ein Muster über die Sektorknospe zogen, reflektierten die Strahlen der Sonne im Zentrum der Dyson-Sphäre. Es war, als zuckten winzige Blitze über einem stählernen schwarzen Giganten.
    Der Anblick der Sektorknospe faszinierte Rhodan jedes Mal aufs Neue. Der Hauptkörper durchmaß etwa 17 Kilometer und erinnerte an einen an vielen Stellen eingedrückten und deformierten Ball. Zahllose Fortsätze schienen sich zu bewegen wie Tentakel einer dunklen Meeresbestie aus der Tiefe oder zu wabern wie Protuberanzen eines Sterns, dessen hyperphysikalisches Gleichgewicht gestört worden war. Dadurch veränderte sich der Anblick des Raumkolosses ständig.
    Selbstverständlich sah Rhodan die Knospe nur in Form eines Holos, doch daran hatte er sich längst gewöhnt. Es schien nichts anderes zu sein, als durch ein Fenster in das freie All zu blicken.
    Mit einem Mal schob sich ein gigantisches Gesicht vor den wabernden Ball aus Schwärze und Lichtreflexen. Augen, die wohl einen Kilometer durchmaßen, starrten ihn an. Die Pupillen fraßen wie gewaltige Schluchten ungezählte Tonnen des Raumgiganten. Die Zähne zermalmten Massen aus Metall.
    In der nächsten Sekunde schaltete Rhodans Hirn um. Der verwirrende Eindruck verschwand und machte der logischen Alternative Platz. Natürlich war das Gesicht nicht viele Kilometer groß. In diesem Moment überlagerte lediglich eine holografische Darstellung die andere, weil das Motiv wechselte - von der riesigen Außenansicht der Sektorknospe hin zu dem Mann in ihrer Schaltzentrale, der schon auf Rhodans Nachricht gewartet zu haben schien.
    Die Überblendung endete, und Piet Rawland zeigte ein breites Grinsen. Leichte Bartstoppeln bedeckten Kinn und Wangen. »Howdy, Perry.«
    Rawland ließ einen altertümlichen Revolver um seinen Zeigefinger kreisen, trat einen Schritt zurück und gab den Blick auf seine von zwei Einschusslöchern versehrte Brust frei. Der Stoff der Kleidung verschwand unter den Blutkrusten der Wunden. »Wurde auch Zeit.«
    »Ja, Piet. Ich werde mit MIKRU-JON einschleusen.«
    Der Revolvermann, den der Aktivatorträger schon bei seinem ersten Besuch auf Wanderer im

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