267 - Die Götter des Olymp
dich überraschen.«
»Sehr gut, danke«, sagte Matt. Vor allem der Kombacter, die uralte Hydree-Waffe, hatte ihm am Herzen gelegen; schließlich war es nur hier auf dem Mars möglich, ihn neu aufzuladen. Wo und wie das zu bewerkstelligen war, wusste er aus den Erinnerungen aus seinem Leben in Gilam'esh.
Erneut tippte Aruula gegen die Erhebung auf ihrer Stirn. »Was geschieht hiermit?«
»Ein Arzt wird uns begleiten und das Schmuckstück chirurgisch entfernen. Keine Angst, das dauert nur ein paar Minuten und tut nicht weh.«
»Ich habe keine Angst!« Aruula schaffte es, gleichzeitig aufrichtig empört und dennoch unglaublich sexy auszusehen.
Chandra lächelte sie an. »Natürlich nicht.«
»Ich habe damit gerechnet, dass nicht nur ihr zwei mich vom Krankenhaus abholt«, sagte Matt, »sondern auch Clarice und Vogler. Wo sind die beiden?«
Mit einem Mal verdüsterte sich Chandras Miene. »Ich weiß es nicht. Sie sind gestern zu einer Mission… aufgebrochen.« Das kurze Stocken in Chandras Ausführungen entging Matt keineswegs, aber er beschloss, nicht nachzubohren.
»Sie sind verschwunden.« Aruula formulierte es nicht als Frage, sondern als nüchterne Feststellung.
»Das habe ich nicht gesagt!«
»Sie sind verschwunden.«
»Nein… ja… nun, irgendwie schon. Ich weiß auch nicht, was da los ist, und eigentlich hätte ich gar nicht darüber reden dürfen. Sicher kann euch Maya später Näheres sagen.«
Matt zog die Augenbrauen hoch. »Die Präsidentin weiß Bescheid?«
»Ja, aber sie hält sich bedeckt.« Chandra hob die Hände zu einer Abwehrgeste. »Es ist wirklich besser, ihr fragt sie.«
»Wie du meinst. Mal etwas anderes: Gibt es Neuigkeiten von der Mondstation?«
Die Suche nach seiner Tochter Ann hatte für den Mann von der Erde nach wie vor oberste Priorität. Nach seinem und Aruulas Aufbruch zum Mars hatten die auf dem Mond stationierten Marsianer die Suche fortgesetzt, doch dann war plötzlich der Kontakt mit der Mondstation abgebrochen.
»Nein, tut mir leid. Du solltest dir deshalb aber keine Sorgen machen. Dahinter steckt sicher nur ein technischer Defekt.«
Ein technischer Defekt. Das war es, womit sie ihn zu beruhigen versuchten. Dennoch hatte Matt das Gefühl, dass die Verantwortlichen auf dem Mars selbst nicht daran glaubten. Aus diesem Grund sollte auch das nächste Raumschiff zum Erdmond früher als geplant starten.
Aber bis dahin hoffte Matt längst Informationen aus erster Hand erhalten zu haben. Deshalb wollte er schnellstmöglich zum Zeitstrahl und zurück zur Erde.
Wo blieb nur der Chauffeur, der sie zur Präsidentin Maya Tsuyoshi bringen sollte?
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und zwei Männer traten ein. Matthew Drax hatte sie noch nie zuvor gesehen, aber ihm war sofort klar, dass keiner von ihnen der Fahrer war.
Der vordere der beiden war selbst für einen Marsianer groß und schaute auf Matt herab. Er trug einen dunkelblauen Anzug aus Spinnenseide, der ihm einen Anstrich von Bedeutsamkeit verlieh. Der hintere blieb an der Tür stehen und musterte den Mann von der Erde mit herablassendem Blick. Obwohl er in einem uniformähnlichen, schwarz schimmernden Ganzkörperdress steckte, erinnerte sein Auftreten Matt an eine besondere Spezies Mensch, die er aus einschlägigen Kinofilmen kannte. Auch sie waren meist in schwarze Anzüge gewandet. Fehlte nur noch, dass er eine Sonnenbrille aufsetzte und sich als Agent Smith vorstellte.
Stattdessen stellte er sich gar nicht vor oder sprach auch nur ein einziges Wort. Bevor er die Tür schloss, konnte Matt an ihm vorbei weitere schwarz Uniformierte den Flur abriegeln sehen. Vermutlich die Agents Miller, Jones und wie sie alle heißen mochten.
Was auch immer da draußen geschah, es gefiel Matt nicht.
Der Marsianer im blauen Anzug trat auf ihn zu. »Sind Sie Matthew Drax?«
Für einen Moment war der Mann aus der Vergangenheit versucht, eine schnippische Antwort auf diese dumme Frage zu geben, doch eine innere Stimme riet ihm davon ab. »In Lebensgröße.« Er legte den Kopf in den Nacken, um dem Marsianer in die Augen sehen zu können. »Und Sie sind…?«
»Mein Name ist Benris Kang. Ich bin im Auftrag der Regierung hier, um Sie um Ihre Hilfe zu ersuchen.«
Aha. Und deshalb schleppte er eine Horde Gorillas an? Wozu eigentlich? Um ihn an den Haaren mitzuzerren, falls er sich weigern sollte? Das käme auf einen Versuch an.
»Es tut mir leid, aber die Präsidentin erwartet unseren Besuch«, entgegnete Matt. »Außerdem
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