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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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korrigierte sich Matt. Sie diskutieren nicht. Die Marsianer schreien die Waldleute an und die lassen es verschreckt über sich ergehen. Und mittendrin steht eine arrogante Schnepfe, die mit provokanten Fragen rechtzeitig Öl ins Feuer gießt, bevor es erlöschen kann.
    Er schaltete den Bildschirm an der Wand seines Krankenzimmers ab. »Das Programm auf dem Mars ist auch nicht besser als das auf der Erde.« Nach einem Augenblick des Nachdenkens fügte er hinzu: »Vor fünfhundert Jahren.«
    »Das braucht dich ja nicht mehr zu kümmern.« Chandra grinste ihn an. »Schließlich wirst du gleich entlassen. Und dann geht es zurück zur Erde.«
    Matt schenkte dem Bett, in dem er den gestrigen Tag verbracht hatte, einen letzten Blick. Noch immer fühlte er sich schwach. Aber er war sich nicht sicher, ob das am Muskelabbau während des dreimonatigen Fluges hierher lag - oder an seiner Begegnung mit der Seelenlosen . [2]
    Ein junger, unerfahrener Weltenwanderer hatte das größte Tabu seiner Zunft gebrochen und die Blaupause einer Frau aus dem Zeitstrahl geholt. Außerhalb des Strahls verwandelte sie sich zwar in einen Menschen aus Fleisch und Blut, doch um sich in der Realität zu halten, benötigte sie laufend eine Kräfteauffrischung. Und die erhielt sie, indem sie anderen die Lebenskraft entzog. Auch Matt zählte zu ihren Opfern und wäre wie die anderen an plötzlicher Mumifizierung gestorben, hätte ihn nicht - wie man inzwischen herausgefunden hatte - das Tachyonenfeld geschützt, das ihn umgab und sein Altern nahezu stoppte, seit er durch den Strahl gereist war.
    Oder vielmehr: das ihn umgeben und geschützt hatte ! Denn seit dem Angriff war es nahezu erloschen. Offenbar hatte die Seelenlose es in sich aufgenommen, war sogar davon angezogen worden wie eine Motte vom Licht. Aber noch bevor sie sich auch an seiner Lebensenergie gütlich tun konnte, hatte er sie vernichten können.
    Vernichten, nicht töten - denn sie war kein Mensch gewesen, sondern nur ein lebendig gewordenes Abziehbild jener Frau, die durch den Zeitstrahl in eine ferne Zukunft geschleudert worden war.
    Als weitere Folge der Attacke war er dehydriert zusammengebrochen. Davon hatte er sich inzwischen erholt. Das Krankenhausleibchen war seinem Anzug aus synthetisierter Spinnenseide gewichen. Auch Aruula steckte in Kleidung aus diesem Material. Damit sie nicht länger halbnackt herumlief, hatten die Marsianer sie in einen silbergrau schimmernden Ganzkörperanzug gezwängt. Was, wie Matt fand, deren Einstellung zu den »Barbaren von der Erde« deutlich zeigte, liefen sie selbst doch auch nicht gerade hochgeschlossen herum. Dennoch war Aruula eine Augenweide. Denn ihr Dress lag so eng an, dass es der Phantasie kaum noch Spielraum ließ.
    »Verkneif dir deine lüsternen Gedanken, Maddrax!« Aruula gab sich gespielt streng. Seit sie sich mit Chandra erst geprügelt und später ausgesprochen hatte, näherte sich der Zeiger ihres Gute-Laune-Barometers dem Schönwetterbereich. Es war ohnehin erstaunlich, wie sich die Frauen, die sich bis gestern als Konkurrentinnen gesehen hatten, betont entspannt gaben. Als wären sie seit Jahren die besten Freundinnen. Matt wusste nicht zu sagen, wie viel davon ehrlich empfunden und wie viel der Tatsache geschuldet war, dass sich Aruula und Chandra bald so weit aus dem Weg gehen konnten, wie Erde und Mars voneinander entfernt lagen.
    »Hey!« Matt grinste schief. »Lüsternheit ist mir völlig fremd!«
    Aruula tippte mit dem Zeigefinger auf den Telepathieblocker, der sich wie eine Münze unter ihrer Stirnhaut abzeichnete. »Obwohl mir deine Marsfreunde dieses Ding eingepflanzt haben, weiß ich genau, was du denkst. Dazu muss ich nicht lauschen können.«
    »Sei nachsichtig mit ihm«, sagte Chandra. »Er ist schließlich nur ein Mann.«
    Die Barbarin nickte, verdrehte die Augen und schrie mit diesem Blick lauter »Männer!«, als Matt es je mit der Stimme gekonnt hätte. Da war sie wieder, diese plötzliche Eintracht der beiden Frauen.
    »Ja, ja. Verschwört euch nur gegen mich. Sagt mir lieber, wie es jetzt weitergeht.«
    Chandra sah auf ihren PAC. »In ein paar Minuten holt uns jemand ab und bringt uns zur Präsidentin. Dort bekommt Aruula ihr Schwert zurück…« Die Kriegerin strahlte bei Chandras Worten. »… und du deinen Driller und den Kombacter. Deiner Bitte, ihn bei der Strahlanlage aufladen zu dürfen, wurde übrigens entsprochen. Außerdem habe ich gehört, dass du einen schicken neuen Anzug erhalten sollst. Lass

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