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268 - Schritt in die Unsterblichkeit

268 - Schritt in die Unsterblichkeit

Titel: 268 - Schritt in die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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die aus einer Ladestation ragte. Dass es sich bei der Anordnung fremdartiger Maschinen um eine solche handelte, konnte nur er erkennen - weil sein Geist vor dreieinhalb Milliarden Jahren in Gilam'eshs Kopf »zu Gast« gewesen war. Noch heute dachte er zu gleichen Teilen mit Schaudern wie mit Faszination an die bizarre Geistreise, die ihn hundert Jahre in einer fernen Vergangenheit festgehalten und erst bei Gilam'eshs körperlichem Tod freigegeben hatte.
    Jetzt trug er den aufgeladenen Kombacter in einem Tornister des Allzweckanzugs, so wie auch seinen Driller. Zu seiner Überraschung hatte Leto Jolar Angelis sogar dafür gesorgt, dass einige Magazine mit speziell gefertigten Patronen seinen schwindenden Vorrat auffrischten. Matt war dankbar dafür, denn auf der postapokalyptischen Erde galt das Recht des Stärkeren - und da konnte man mit einer Explosivwaffe durchaus punkten.
    Die zweite Spezialanfertigung war, wie gesagt, der wuchtige Allzweckanzug. Fast wie ein Raumanzug konzipiert, würde er »das Überleben in einem irdischen Gewässer gewährleisten«, wie ihm ein Techniker von MOVEGONZ TECHNOLOGY versichert hatte. Denn genau das wartete auf ihn und Aruula am Ende des Zeitstrahls: ein irdisches Gewässer. Der Strahl endete einige Meter über der Wasseroberfläche; den letzten Teil der Reise würden sie im freien Fall absolvieren.
    Dass Aruula keinen solchen Anzug trug, hatte drei simple Gründe. Erstens genügte Matts Exemplar vollkommen aus, Fressfeinde fernzuhalten, zweitens musste einer von ihnen beweglich genug bleiben, um die mitgeführte aufblasbare Rettungsinsel zu entfalten - und drittens trauten die marsianischen Konstrukteure Aruula ohnehin nicht zu, mit der Technik des Anzugs zurechtzukommen.
    Ein wesentlicher Bestandteil des Allzweckanzugs war ein hochmodernes Spezialfunkgerät inklusive starkem Peilsender. Matt Drax sollte gleich nach der Ankunft versuchen, das Shuttle der Mondstation zu erreichen. Die Marsianer rechneten damit, dass nur die Fernfunkverbindung zum Mars ausgefallen war; insofern sollte der Transmitter oder der Peilsender zumindest das Shuttle erreichen können, egal ob es noch in Irland unterwegs war oder inzwischen wieder auf dem Mond parkte.
    Wie auch immer - für Matt und Aruula war es überlebenswichtig, dass der Kontakt zustandekam. Immerhin musste sie jemand aus dem Meer fischen. Sie konnten sich nicht darauf verlassen, dass sie in Küstennähe oder gar in einem Fluss oder See landen würden.
    Wieder dachte Matt an seine Tochter Ann. Die Besatzung der marsianischen Mondstation hatte versprochen, weiter nach ihr zu suchen, während er zum Mars flog. Eigentlich konnte es keinen logischen Zusammenhang zwischen dem Schweigen der Mondstation und der Suche nach Ann geben. Aber elterliche Sorgen kümmern sich nicht um Logik - tief in Matts Brust wollte ihm etwas einreden, dass der abgerissene Funkkontakt und die Mission in Irland auf irgendeine rätselhafte Weise zusammenhingen.
    Noch etwa zehn Schritte trennten ihn und Aruula vom Zeitstrahl, dieser bläulichen Säule aus flüssigem Licht, die vor ihnen aus dem Boden trat. Um den Strahl herum lag ein »Alterungsfeld«, wie Matt wusste: ein an dieser Stelle nur wenige Zentimeter messender Bereich, der wohl als Ausgleich zur zeitlichen Verzögerung innerhalb des Strahls diente. Man musste ihn zügig durchqueren, am besten im Sprung, um nicht in Sekunden zu vergreisen. Dies war die kritischste Phase der ganzen Reise.
    Der Mann aus der Vergangenheit blieb stehen, stellte den Packen mit der Rettungsinsel ab und drehte sich noch einmal zu den sechs Marsianern um, die Aruula und ihn bis hierher begleitet hatten; darunter Clarice, Chandra und Vogler. Matt hob die Rechte und winkte zum Abschied. Aruula tat es ihm gleich. Die Marsianer winkten zurück.
    Irgendwann würde Matt zurückkehren, vielleicht schon bald. Immerhin sollten die Technologien, an denen man in den folgenden Monaten fieberhaft arbeiten würde, eine wichtige Rolle im Kampf gegen den unvermeidlichen Streiter spielen.
    Er wandte sich wieder dem Strahl zu. Aus den Augenwinkeln betrachtete er seine geliebte Gefährtin von der Seite. Auch wenn sie ungewöhnlich bleich war, so sah sie doch atemberaubend sexy aus in ihrem enganliegenden Ganzkörperanzug aus marsianischer Spinnenseide. Jede Linie ihres herrlichen Körpers konnte man erkennen, die Wölbung ihrer Brüste, ihrer Hüften und ihres göttlichen Hinterns.
    Er schmunzelte in sich hinein. Sie merkte es und runzelte fragend die

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