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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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    Norbert Basler lag quer über dem Couchtisch. Seine Beine waren angewinkelt und erinnerten an einen hüpfenden Frosch. Die Fingerspitzen berührten den Perserteppich, so als wollten sie etwas aufheben. Baslers Kopf war zur Seite geneigt, seine Augen starrten zur Ledercouch. Die Zunge hing schlaff aus dem schiefen Mund, was seinem Gesicht einen leicht debilen Ausdruck verlieh. Er trug eine dunkelblaue Freizeithose und ein weißes T-Shirt.
    15 Zentimeter über dem Steißbein markierte ein faustgroßer Blutfleck die Eintrittsstelle des Projektils. Die Blutlache auf dem Teppich war bedeutend größer und wies die Form einer ovalen Sprechblase auf.
    »Kleine Eintrittswunde«, murmelte Dr. Schönthaler in sein Diktiergerät. »Allerdings mit großer Wirkung.« Er schob die Unterlippe vor und brummte. »Bei dem enormen Blutverlust tippe ich mal tollkühn auf die verheerende Wirkung eines Teilmantelgeschosses.« Der Rechtsmediziner neigte sich zum bleichen Antlitz des Toten herab und fingerte an Baslers Mund herum. »Belegte Zunge«, knurrte er. »Was schlussfolgern wir daraus, Herr Hauptkommissar?«, rief er über die Schulter hinweg.
    Tannenberg schlenderte gerade im Wohnzimmer umher und verschaffte sich einen ersten Eindruck vom Tatort. Er hasste es, dabei gestört zu werden.
    »Was?«, raunzte er zurück.
    Sein Freund verdrehte die Augen. »Ach, vergiss es, Wolf. Komm lieber her und hilf mir, diesen abgeschlafften Gesellen auf die Seite zu drehen, damit ich mir die Sauerei auf der anderen Seite etwas genauer anschauen kann.«
    Widerwillig schlurfte Wolfram Tannenberg zum Glastisch. Er stellte sich an die Stirnseite und beugte den Oberkörper zum Leichnam hinab. Dann packte er Basler an der Hüfte und zog ruckartig an dem leblosen Männerkörper. »Aaaaaaah«, stieß er plötzlich aus. Wie eingefroren verharrte er einige Sekunden in gebückter Haltung. Dann fasste er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Lenden. »Aua, aua, tut das weh«, jammerte er.
    Zwei Kriminaltechniker eilten herbei und griffen ihm unter die Arme.
    »Setzt mich in den Sessel«, keuchte der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission. »Aber vorsichtig!«
    »Quatsch«, mischte sich Dr. Schönthaler ein. »Legt ihn neben den anderen Kerl auf den Couchtisch«, kommandierte er.
    »Und wie?«, fragte einer der in Plastikoveralls gehüllten Spurenexperten.
    »Auf den Bauch natürlich«, blaffte der Pathologe. »Und zieht ihm die Hose runter!«
    »Warum denn das?«, stöhnte Tannenberg.
    »Weil ich dir jetzt eine riesige Spritze in den Hintern rammen werde. Außer einem Besuch beim Abdecker hilft nämlich sonst nichts gegen einen Hexenschuss«, kommentierte der Rechtsmediziner das Leiden seines alten Freundes. Schmunzelnd kramte er in seinem Arztkoffer herum. Er köpfte eine Glasampulle und zog eine Spritze auf. »Tja, ja, mein armes, armes Wölfchen, dir hat wohl gerade eine Hexe ins Kreuz geschossen.« Dr. Schönthaler nickte zu Tannenbergs leblosem Nebenmann hin. »Allerdings mit weniger gravierenden Konsequenzen als bei unserem Sportsfreund hier.«
    »Die Spritze tut doch bestimmt sauweh«, wimmerte der Chef-Ermittler.
    »Weichei, Memme, Warmduscher, Schirmbenutzer«, brachte Dr. Schönthaler sein tiefempfundenes Mitgefühl zum Ausdruck.
    In diesem Augenblick kehrte der Leiter der kriminaltechnischen Abteilung von der Garteninspektion in den modern eingerichteten Salon zurück. Er stand neben der Schiebetür, die den Essbereich vom Wohnzimmer abtrennte, und schlug entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen.
    »Um Himmels willen, was geht denn hier ab?«, zeterte Mertel. »Seid ihr denn alle wahnsinnig geworden? Ihr vernichtet wertvolle Tatortspuren.« Wütend stemmte er die Arme in die Seite. »Von Wolf und Rainer bin ich so was ja gewohnt«, fuhr er seine beiden Mitarbeiter an. Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Aber dass ihr jetzt auch bei so was mitmacht, hätte ich niemals für möglich gehalten. Mensch, Leute, ihr seid doch Spurensicherer und keine Spurenvernichter!«
    »Das war ein Notfall. Wir mussten ihm sofort helfen«, verteidigte sich der ältere der beiden.
    Mertel winkte ab.
    »Ich kann jedenfalls nichts dafür, Karl«, beteuerte Tannenberg. »Rainer hat mich …«
    »Halt den Rüssel«, fiel ihm der Rechtsmediziner ins Wort, »und konzentrier dich auf die Höllenqualen der nun folgenden Spritzenkur. Bist du bereit?«
    »Muss wohl«, grummelte Tannenberg. Er sog Luft durch die geschlossenen Zahnreihen ein. »Pass ja auf, dass es

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