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2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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außer dem Richter selbst war sein Begleiter. Er ruhte in einem an der Säule befestigten Sessel, ein wenig unterhalb und neben dem Atopen, und auch er war kein Onryone.
    Tormanac nickte knapp. »Richter Chuv. Ich dachte, es sollte ein Gespräch unter vier Augen sein?«
    Chuvs Rüssel zuckte leicht, die feinen Greiflappen an seinem Ende zitterten. Sein Blick allerdings blieb auf seinen Gesprächspartner gerichtet.
    »Die Anwesenheit meines Sekretärs Phörn ist irrelevant«, sagte er. »Und sie steht auch nicht zur Diskussion. Beachte ihn nicht. Er ist ohne Bedeutung, nur Staub in der Luft.«
    Der Vizeimperator schürzte die Lippen. Kurz sah er noch einmal zu dem Sekretär, der fast ebenso groß war wie der Atope, dabei aber im gleichen Maße dürr wie Chuv selbst feist. Mit der cremeweißen Haut und dem schwarzen Haar hätte er als ein Terranerabkömmling durchgehen können. Allerdings war Tormanac bislang kein terranisches Volk mit so flachen Nasen und komplett schwarzen Augen untergekommen.
    Der Sekretär hielt den Blick auf eine vor ihm schwebende Anzeige gerichtet und schien vollständig darauf konzentriert, darin mit Blicken und Fingerbewegungen Eingaben zu machen. Das einzige Bemerkenswerte an ihm war seine Kleidung: Während die eine Hälfte von locker sitzendem dunkelgrünem Stoff umhüllt war, steckte die andere einschließlich des halben Kopfes in einer Rüstung. Seine Herabwürdigung als »bedeutungslos« schien der Mann nicht einmal wahrzunehmen, oder es war etwas so Gewohntes, dass er nicht weiter darauf reagierte.
    »Gut, meinetwegen.« Tormanac konzentrierte sich wieder auf den Atopischen Richter. »Was willst du von mir? Ich hoffe, du glaubst nicht, dass wir uns kampflos ergeben werden, nur weil du ein paar Schiffe durch den Kristallschirm lotsen konntest?«
    Das Lachen des Richters klang weich und leutselig. »Vizeimperator, sollte dir entgangen sein, dass das System längst uns gehört? Vothantar Zhy ist fest in unserer Hand, dank des selbstlosen Einsatzes einiger Jäger, die wie jeder von uns die umfassende Gerechtigkeit des Atopischen Tribunals höher werten als ihr eigenes Leben. Sie haben es für euch getan, damit wir beginnen können, euch aufzurütteln und zu zeigen, an wie vielen Kreuzungspunkten der Geschichte ihr Irrwege eingeschlagen habt – und damit wir diese Fehlungen wieder richten können. Eines Tages werdet ihr sie als Helden verehren.«
    Tormanac schürzte die Lippen. »Wohl kaum. Ihr seid als Aggressoren in unser System eingedrungen, habt eine unserer Stationen angegriffen und seid für den Tod unzähliger Arkoniden auf Gos'Ranton verantwortlich. Deine Leute haben im Subtorcas-Komplex eine Katastrophe ausgelöst, um ihr Ziel zu erreichen. Sie sind über Leichen gegangen.«
    Betroffenheit zeichnete das Kindergesicht des Atopen. »Wir bedauern jeden einzelnen Toten, das musst du mir glauben. Es ist nicht der Weg, den wir gehen wollen, aber es ist der, den wir leider gehen müssen. Würdet ihr euch nicht gegen die Einsichten sperren, die wir bringen, sondern mit uns zusammenarbeiten, um die Fraktoren zu fassen, wäre all dies nicht notwendig.«
    »Fraktor ... Dein Helfershelfer Xallavor hat diesen Begriff schon benutzt und gesagt, es hieße so etwas wie ›Hauptangeklagter‹. Mit welchem Recht nehmt ihr euch heraus, jemanden wie unseren Imperator für irgendetwas anklagen zu wollen und dafür einen Krieg in unser System zu tragen?«



»Natürlich mit dem Recht der Atopischen Ordo. Es mag für euch im Moment so scheinen, als würden wir Gewalt bringen, aber in Wirklichkeit befreien wir die gequälten Völker dieser Galaxis davon. Wir bringen die Dinge wieder ins Lot, ordnen alles so, wie es hätte sein sollen, wären nicht an unzähligen Stellen zu unzähligen Zeitpunkten falsche Entscheidungen getroffen worden. Wir heilen die Welt.«
    »Wir sind eigentlich ganz zufrieden mit unserer Welt so, wie sie ist.«
    »Oh, seid ihr das? Flüchten sich daher so viele deines Volkes in die Messingträume?«
    Die Bemerkung, lächelnd in väterlich-tadelnder Art ausgesprochen, verursachte Tormanac einen Stich im Magen. Trotzdem schüttelte er den Kopf. »Sie fliehen nicht aus dieser Welt, sondern nutzen die Möglichkeit, sich mehr davon zu verschaffen. In den Messingträumen ist meistens auch nur das gleiche Leben abgebildet, das wir hier führen, nur mit weniger Zeit zwischen den interessanten Ereignissen und mehr Zeit in einem Leben.«
    Chuvs Rüssellappen zuckten auf eine Weise, die einem

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