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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war wie elektrisiert. »Und?«
    »Ich bin fündig geworden.«
    »Wo?«
    »In der Datenbank des Gefängnisses Holosker auf Aunna.«
    Ein höchst interessanter Ort. Schwerverbrecher wurden dort für immer weggeschlossen. Wobei für immer häufig hieß nicht allzu lange, denn die Sterberate dort war hoch. »Von wem stammt die DNS?«
    »Von einem Tomopaten namens Schechter. Ein Profikiller. In manchen Kreisen nannte man ihn auch Schechter, den Schlächter.«
    »Ein was?« Uvan-Kollemy war enttäuscht von sich selbst, von einem ihm gänzlich unbekannten Volk hören zu müssen. »Ein Tempomat?«
    »Tomopat«, verbesserte Shozdor. »Auch unsere Datenbänke wissen nur sehr wenig über sie, weil sie selten in Erscheinung treten. Ich werde die bekannten Informationen auf deinen Spiegel übertragen.«
    Uvan-Kollemy zeigte auf das Holo des Toten. »Und dieser Schechter ist hierfür verantwortlich?«
    »Nun, genau das ist das Problem.«
    »Dass er in Holosker gefangen sitzt und Aacyr-Cugham deshalb nicht getötet haben kann?«
    »Nein. Sondern dass er tot ist und Aacyr-Cugham deshalb nicht getötet haben kann. Er starb im Eis von Aunna bei einer Strafaktion.«
    Uvan-Kollemy starrte das Holo des Toten an. Wer hat dich umgebracht? Und warum? »Aber es ist definitiv Schechters DNS?«
    »Ohne Zweifel.«
    »Das heißt, Schechter hat entweder einen genetischen Zwilling, der in seine Fußstapfen tritt, oder ...«
    »Wenn du an einen Klon denkst – vergiss es. Selbst da gibt es Abweichungen. Die DNS stammt von dem Tomopaten Schechter persönlich. Keine Kopie.«
    »Also begeht jemand einen Mord und versucht, ihn anhand einer in der Leiche hinterlassenen Genprobe dem Tomopaten in die Schuhe zu schieben.«
    »Klingt reichlich unwahrscheinlich«, sagte Oc Shozdor.
    »Richtig. Also, was hältst du davon: Schechter ist nicht annähernd so tot, wie die Verwaltung von Holosker uns glauben machen will?«

2.
    Ach wie gut, dass niemand weiß ...
    Apsuteris, 6. Oktober 1514 NGZ
     
    Schechter starrte sein Spiegelbild an. Ein bizarres Bild: Er trug über der Tefroder-Maske noch eine zweite. Da die erste jedoch nicht als Maske zu erkennen war und man in den meisten Vierteln von Apsuteris ohne eine solche auffiel, blieb ihm keine andere Wahl.
    Ein rot glühender Strahlenkranz umgab seine Mütze. Über den Augen trug er eine Binde aus schwarzem, wie Lack glänzendem Stoff, die ihn dank optischer Sensoren dennoch alles um ihn herum sehen ließ. Es fühlte sich an, als würde ein Ghyrd nicht nur seine tödlichen Arme fesseln, sondern auch sein Gesicht.
    Schechter wandte sich ab und musterte die restlichen Besucher des Spiegelparks. Da tummelten sich Tefroder in wallenden bunten Seidengewändern; einer trug einen hautengen Dress, der nur die Geschlechtsmerkmale verhüllte. Ein zweiter stellte ebenfalls einen hautengen Dress zur Schau, der aber alles andere verhüllte – nur eben die Geschlechtsmerkmale nicht. Es trieben sich Leute mit Phantasieuniformen herum. Manchen ragte ein Rüssel aus dem Gesicht, was bedeutete, dass sie entweder Unither waren oder sich als solche verkleidet hatten.
    Ein Publikum, wie es bunter nicht sein konnte. Narren, Schechters Meinung nach.
    Sie alle verfolgten dasselbe Ziel: Sie wollten sich in dem weitläufigen Park unter den Bäumen, auf dem weichen Rasen oder am Ufer des kleinen Teichs von den Anstrengungen in den Vergnügungsvierteln ausruhen. Die umherschwebenden Spiegelfolien ermöglichten es ihnen, den Sitz ihrer Masken zu prüfen, bevor sie sich in die nächste Runde aus Spiel, Sex, zwielichtigen Geschäften oder Klubbesuchen mit erlaubten oder unerlaubten Rauschmitteln stürzten.
    Nun ja, fast alle. Schechter besuchte den Spiegelpark in der kleinen Metropole an der Küste aus einem anderen Grund.
    Der Tomopat schlenderte zur Kante, einer Steilklippe, von der aus die Besucher einen atemberaubenden Ausblick auf die aufgepeitschte See genossen. Ein Prallfeld verhinderte, dass einen der Wind – oder ein eifersüchtiger Liebhaber, ehemaliger Geschäftskollege oder der eigene Lebensverdruss – in die Tiefe stieß.
    Eine Gruppe junger Tefroder mit silbern glänzenden Trikots und Totenkopfmasken machte sich einen Spaß daraus, mit Anlauf gegen das Feld zu springen, sich davon abzustoßen und nach einem Salto oder einer noch spektakuläreren Übung wieder auf den Füßen zu landen. Mit rüden Sprüchen peitschten sie einander zu immer waghalsigeren Sprüngen auf. Wenn einer auf dem Rücken landete und aufschrie, lachten die

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