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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dir aber bereits gewiss. Schließlich hast du den Zellaktivator in letzter Instanz vom Tribunal erhalten. Der Anwesenheit eines Atopen bedarf es dazu nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte Vetris. Natürlich verstand er – auch das, was der Tesqire nicht ausgesprochen hatte. Politik war eine Kunst, die Vetris-Molaud bis ins Detail beherrschte – und Dhayqe offenbar genauso. Enttäuschende Nachrichten mussten stets positiv verpackt werden.
    Umso mehr überraschten ihn die nächsten Worte seines Gastes im Kabinett.
    »Aber wenn schon nicht an diesem Tag, so möchte der Atope Matan Addaru Dannoer das Helitas-System in nächster Zeit dennoch mit seinem Besuch beehren.«
    Dannoer war der Richter, der Perry Rhodan und Bostich im spektakulären Prozess auf Terra zu fünfhundert Jahren Mobilitätsentzug verurteilt hatte. Ausgerechnet er wollte ihn aufsuchen?
    »Eine Ehre«, sagte Vetris. Oder eine Gefahr? Der Tamaron hoffte nicht. »Ich sehe seinem Besuch mit Freude entgegen. Vielleicht kann ich mit ihm dann über den zweiten Punkt sprechen, der mir sehr am Herzen liegt.«
    Dhayqes Hals reckte sich noch ein wenig mehr in die Länge. »Womöglich kann ich dir ja auch weiterhelfen. Worum geht es?«
    Vetris schaute zu einem der vertikalen Aquarien an den Seitenwänden des Kabinetts, in denen sich seine Skorpione tummelten. Einer krabbelte gerade über die obere Kante des Glaszylinders, fiel zu Boden und huschte auf den Arbeitstisch zu. Falls Dhayqe sich dadurch beunruhigen ließ, zeigte er es nicht.
    »Ich frage mich, warum man Luna nicht ins Helitas-System gebracht hat, wie es vorgesehen war«, sagte der Tamaron.
    Der Tesqire beugte sich über die Lehne seines Stuhls, hob den Skorpion auf, musterte die metallischen Beine, die sich hastig bewegten, und setzte ihn auf die Tischplatte. »Aber mein lieber Vetris, das liegt doch auf der Hand.«
    »So?«
    »Die Tefroder haben sich längst zu wunderbaren Partnern des Atopischen Tribunals entwickelt. Wozu sollte man sie mit Luna unter Druck setzen? So etwas tut man nicht unter Freunden. Das wäre Unsinn.«
    »Aber ins Solsystem zurückgekehrt ist der Erdmond auch nicht.«
    »Richtig.«
    »Wo hält er sich auf?«
    Dhayqe lächelte; es sah trotz seiner fremdartigen Mimik unglaublich tefrodisch aus. Der Tesqire war ein Meister der Nachahmung, was seiner Werber-Tätigkeit bei den verschiedensten Völkern zweifellos zugute kam.
    »Der kluge Mann«, sagte Dhayqe, »sorgt dafür, dass sein Wissensdurst nie gestillt wird. Ich verstehe, dass du gern eine Antwort auf deine Frage bekommen würdest. Aber dir ist sicher klar, dass man selbst unter Partnern nicht alle Informationen miteinander teilen kann.« Er lächelte nun so gewinnend, dass Vetris tatsächlich verstand.
    Erst als der Tesqire längst das Kabinett verlassen hatte, wunderte sich Vetris, dass er nicht hartnäckiger geblieben war. Sein Besucher hatte ihn um den Finger gewickelt.
    Ihn!
    Vetris fühlte eine Mischung aus Ärger, Respekt und geradezu widerwilligem Amüsement.
    Ein Leuchtsignal auf dem Arbeitstisch verriet ihm, dass Oc Shozdor ihn sprechen wollte. Er trommelte mit den Fingern den Rhythmus auf die Tischplatte, der im Zentrum des Kabinetts einen Hologenerator aktivierte.
    Das Gesicht des Geheimdienstchefs erschien. Es schwebte vor dem Schreibtisch, etwas tiefer als Vetris' eigener Kopf.
    »Du wirkst beunruhigt«, sagte der Tamaron zur Begrüßung.
    »Das bin ich auch. Möglicherweise hat es ein weiterer Attentäter auf dich abgesehen.«
    Vetris blieb gelassen. »Und? Warum sollte einer mehr einen Unterschied ausmachen?«
    »Wenn Uvan-Kollemys Ahnung ihn nicht trügt, handelt es sich um Schechter, einen Tomopaten.«
    »Ich wiederhole meine Frage: Und?«
    Shozdor fühlte sich erkennbar unwohl in seiner Haut. »Wir wissen über dieses Volk so gut wie nichts. Uns fehlen jegliche Erfahrungswerte, wie er vorgehen wird. Wir wissen nur, dass er brandgefährlich ist. Nicht umsonst verbüßte er eine Strafe im Gefängnis Holosker.«
    »Was versuchst du mir damit zu sagen?«
    »Ich rate dir dringend, die Feierlichkeiten auszusetzen, bis wir mehr herausgefunden haben und der Tomopat gestellt ist.«
    Vetris atmete tief durch. »Uvan-Kollemy ist dein bester Agent. Deine Geheimwaffe Nummer eins. Stehst du noch immer zu dieser Einschätzung?«
    »Das tue ich.«
    »Hast du Zweifel, dass er diesen Schechter stellen wird, falls er noch lebt?«
    Ein winziges, kaum wahrnehmbares Zögern. »Nein.«
    »Sehr gut. Dann sag ihm, er soll sich beeilen.

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