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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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zu gewinnen. Leider hatte sich die Umarmung der Soldatenstatue nicht als ausreichend erwiesen. Aber sie hatte ihnen gezeigt, dass der Körper des Unheimlichen inzwischen so viel Substanz gewonnen hatte, dass er nicht mehr durch Wände gehen konnte.
    Dass er Ric durch den Rundgang der Station folgte und ihm nicht mit seinem gruseligen Durch-die-Wand-sicker-Trick den Weg abschnitt, bestätigte diese Vermutung.
    Ricard humpelte durch das Andockmodul und kletterte mühsam ins Shuttle. Das nackte Grausen überkam ihn, als er erstmalig die Sammlung der Versteinerten erblickte. Es war doch etwas anderes, es zu sehen, anstatt nur davon zu hören.
    Das war es also, was das Schicksal für ihn bereithielt.
    Er kämpfte sich bis ins Cockpit vor und wartete. Es dauerte nicht lange und der Unheimliche erschien. Ein zufriedenes Grinsen huschte über sein sonst so ausdrucksloses Gesicht. Vermutlich dachte er, er habe ihn in der Falle.
    Dabei war es genau anders herum!
    Am liebsten hätte Ric das Shuttle gestartet und wäre mit dem Mistkerl in die Sonne geflogen. Doch erstens war er kein Pilot, und zweitens könnte er in seinem Zustand das Fluggerät ohnehin nicht abheben lassen.
    Aber das Shuttle hatte einen anderen großen Vorteil: die elektronische Verriegelung.
    »Herzlich willkommen an Bord«, sagte Ric.
    »Margarita«, antwortete der Unheimliche nur und wies auf den Batteriekasten. Schritt für Schritt kam er näher.
    Ric stellte die Box neben dem Pilotensitz ab und bediente mit der gesunden Hand den Sensor der Einstiegsluke. Zischend schloss sich diese. Dann gab er den Code ein, der das Schott verriegelte. Und um ganz sicher zu gehen, hob er schließlich den versteinerten Arm und ließ ihn auf das Sensorfeld niedersausen.
    Er spürte nicht das Splittern seines ehemaligen Körperteils, sondern fühlte nur die Erleichterung, die das Schultergelenk mit einem Mal empfand. Und er hörte das Knistern und sah die Funken, als das Sensorfeld in seine elektronischen Einzelteile zerbarst.
    Er wandte sich um. Nun war es an ihm zu grinsen.
    »Um das… zu reparieren… bist du doch zu blöd, oder?«
    Dann trat er auf den Unheimlichen zu und reichte dem Feind die Hand.
    ***
    »Um das… zu reparieren… bist du doch zu blöd, oder?«
    Damon konnte sich ein wehmütiges Lächeln nicht verkneifen, als er diesen Satz aus dem Helmfunk hörte.
    Ric hatte es geschafft. Er hatte den Unheimlichen eingesperrt und ihnen mit seinem Leben die Zeit erkauft, die sie zum Starten brauchten.
    Ein grauenvolles Szenario hatte sie in der CARTER IV erwartet. Zuerst fanden sie den versteinerten Körper von Glenn Gerber, dann den von Branos Ted Angelis. An der Tür vor der Steuerkanzel stand Moe. Unwillkürlich kam Damon das Wort Soldatendenkmal in den Sinn. Moe hatte den Arm erhoben, als ziele er auf einen unsichtbaren Feind. Was den Eindruck jedoch zunichte machte, war die Tatsache, dass sein Arm am Gelenk endete. Keine Hand, keine Waffe.
    Was mochte hier nur geschehen sein?
    In der Steuerkuppel fanden sie schließlich auch noch den versteinerten Lyran Gonzales. Sehr zu seiner Erleichterung fehlte noch jede Spur von Samantha Gonzales. Sicher würden sie ihre Statue später irgendwo im Schiff entdecken, doch zu diesem Zeitpunkt hätte Damon es nicht ertragen, auch ihrem versteinerten Leib gegenüberzustehen.
    »Wie lange brauchen Sie, um die Startsequenz einzuleiten?«, fragte Calora Stanton.
    Braxton ließ sich auf seinen Pilotensessel niedersinken. »Fünfzehn Minuten. Ohne Kopilot vielleicht zwanzig. Aber eines ist gewiss: Es geht nach Hause!«
    »Wir sollten den Mars anfunken«, meinte Damon. »Dass wenigstens ein paar von uns überlebt haben.«
    »Das machen wir, wenn wir im All sind«, sagte Braxton. Er wandte sich zur Funkkonsole - und erstarrte.
    Damon folgte seinem Blick. Die Funkanlage war ein Trümmerhaufen. Sie sah beinahe noch schlimmer aus als die in der Mondstation.
    »Das ist… unmöglich!«, stieß Braxton hervor. »Ich habe sie doch nicht so…«
    Damon Marshall Tsuyoshi erfuhr nie, was sein Kommandant hatte sagen wollen. Denn plötzlich ertönte ein Knall, dann noch einer und noch einer. Braxtons Helm zerbarst in tausend Splitter. Nur Sekundenbruchteile später folgte sein Kopf diesem Beispiel.
    Damon fuhr herum und konnte nicht glauben, was er sah.
    »Sam?«
    Samantha Gonzales stand in der Tür zur Steuerkuppel. Der linke Arm hing steinern an ihrem Leib. Ihre Wangen waren eingefallen und grau. In der rechten Hand jedoch hielt sie einen

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