2886 - Die rätselhafte Waffe
steckten, und holte einen Führerschein heraus. »Er hieß Edward Thurman, und hier ist auch die Adresse.«
Phil notierte sich die Daten. »Also wie erwartet nicht Bill Jobs.«
»Gut, dann schauen wir uns in seiner Wohnung um. Wenn die Untersuchung abgeschlossen ist …«
»… melde ich mich sofort, wie üblich«, führte Janice meinen Satz zu Ende.
Wir verließen den Steg und gingen zurück zum Jaguar.
»Dann auf nach Queens«, sagte Phil. »Bin gespannt, was wir in seiner Bude über ihn herausfinden.«
***
Während der Fahrt informierten wir Mr High. Danach stellte Phil Recherchen über Edward Thurman an.
»Er ist vierunddreißig, ledig, war nie vorbestraft und hat ein recht unauffälliges Leben geführt. Es gibt nicht einmal einen Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens oder Falschparkens. Über seine berufliche Tätigkeit konnte ich nicht viel finden. Es gibt einen Hinweis darauf, dass er als freier Handelsvertreter gearbeitet hat, das ist alles.«
»Passt zu jemandem, der Wert darauf legt, anonym zu bleiben«, sagte ich. »Wahrscheinlich hat er auch kein Profil bei Facebook.«
Phil lächelte. »Nein, hat er nicht, weder als Bill Jobs noch als Edward Thurman.«
Wir erreichten die in der Nähe des Willow Lake gelegene Jewel Avenue in Queens und machten dort Halt. Es handelte sich um eine bessere Wohngegend mit vornehmlich zweistöckigen Häusern. In einem davon sollte Edward Thurman gewohnt haben – wenn die Angaben auf seinem Führerschein der Wahrheit entsprachen.
Wir schauten uns ein wenig in der Gegend um und nahmen dann das Grundstück unter die Lupe. Es war gepflegt, wirkte etwas unpersönlich, aber sah gut aus.
Es war nicht zu erkennen, ob sich in dem Haus jemand befand. Wir nahmen es genau in Augenschein, aber vor allen Fenstern hingen Vorhänge, sodass ein Blick ins Innere nicht möglich war.
Schließlich klingelten wir an der Haustür. Als keine Reaktion erfolgte, klopften wir. Doch auch diesmal geschah nichts.
Phil holte sein Werkzeug heraus und öffnete die Tür. Dann traten wir ein und bewegten uns vorsichtig vorwärts. Immerhin war es möglich, dass Thurman Komplizen hatte oder im Haus Sicherheitsvorkehrungen installiert worden waren.
Das Innere des Hauses war ebenso aufgeräumt wie das Grundstück. Thurman schien ein pedantischer Mensch gewesen zu sein. Sogar die Kugelschreiber auf seinem Schreibtisch lagen fein säuberlich nebeneinander.
»Im Erdgeschoss ist niemand«, sagte Phil. »Schauen wir oben nach.«
Ich nickte und gab Phil, der vorausging, Deckung.
Er bewegte sich langsam nach oben, vermied es dabei, Geräusche zu verursachen. Auf der ersten Etage angekommen, nahmen wir uns ein Zimmer nach dem anderen vor. Sie waren ebenfalls sauber und aufgeräumt, schienen recht wenig benutzt worden zu sein. Sogar im Schlafzimmer fanden wir ein gemachtes Bett vor.
»Vielleicht hat er früher mal in einem Hotel gearbeitet«, meinte Phil.
»Oder er ist einer von diesen psychotischen Kerlen, die eine schreckliche Abneigung gegen Unordnung haben, völlig gefühllos sind und nichts dabei empfinden, Menschen zu töten«, sagte ich.
»Würde ins Profil passen«, bestätigte Phil.
Als wir die gesamte Etage durchsucht hatten, ohne auf jemanden zu stoßen, nahmen wir uns den Keller vor. Wie erwartet war auch hier alles recht ordentlich. Die Werkzeuge, die sich an einer Wand befanden, waren fein säuberlich nach der Größe sortiert.
Wir fanden eine verborgene Stahltür, die verschlossen war und die wir nicht ohne Weiteres öffnen konnten.
»Sorry, das geht über meine Kenntnisse hinaus«, meinte Phil und steckte sein Werkzeug wieder ein.
»Kein Problem, wir lassen einen Spezialisten kommen«, sagte ich. »Es ist ohnehin besser, wenn die Crime Scene Unit das Haus unter die Lupe nimmt. Vielleicht finden sie Hinweise, die uns weiterhelfen.«
Phil nickte und rief Dr. Drakenhart an. Er aktivierte die Freisprecheinrichtung seines Handys, sodass ich das Gespräch mitverfolgen konnte.
»So schnell hatte ich nicht mit euch gerechnet, wir sind noch nicht mal im Labor angekommen«, sagte sie.
»Könnt ihr ein anderes Team zur Jewel Avenue in Queens schicken? Wir haben das Haus von Thurman unter die Lupe genommen – sieht recht steril aus. Vielleicht findet ihr mit euren besonderen Spürnasen etwas, das uns weiterhilft«, meinte Phil.
»Ich kümmere mich darum«, versprach sie. »Bis nach Queens – das kann etwas dauern. Mal sehen, welche Teams gerade frei sind. Genaues kann ich noch nicht
Weitere Kostenlose Bücher