2886 - Die rätselhafte Waffe
vielversprechend an«, meinte Mr High, als wir ihm die neuesten Ergebnisse unserer Ermittlungen mitteilten. »Ich werde die nötigen Aktionen in die Wege leiten. Normalerweise würde ich vorschlagen, dass wir diesen Walter Pratt einige Zeit überwachen, aber dafür fehlt uns aktuell die Zeit. Also schlagen wir schnell und unerwartet zu. Ich werde ein ausgewähltes Team zusammenstellen und dann können Sie losfahren. Um die administrativen Angelegenheiten kümmere ich mich, wenn Sie mit Ihrem Team unterwegs sind. Ist uns der Aufenthaltsort von Mister Pratt bekannt?«
»Nein, Sir, aber den können wir schnell herausfinden«, antwortete Phil.
Wir besprachen die Details unserer Vorgehensweise und ließen Pratts Handy lokalisieren. Er hielt sich offenbar auf seinem Anwesen auf. Das war praktisch, denn dann konnten wir ihn dort gleich festnehmen.
»Schade, dass Joe und Les nicht mitkommen können«, meinte Phil, als wir uns auf den Weg machten. »Den Gesichtsausdruck dieses Typen zu sehen, wenn wir ihm Handschellen anlegen, ist bestimmt unbezahlbar.«
»Man kann leider nicht alles haben«, sagte ich und ging zu dem Raum, an dem sich die Leute, die den Einsatz durchführen sollten, versammelt hatten.
Wir bildeten zwei Teams. Die erste, kleinere Einheit, sollte Pratts Büro sichern. Sie bestand nur aus vier Agents. Das zweite Team, geführt von Phil und mir, bestand aus zehn Agents. Sie wurden kurz unterwiesen, dann ging es los.
Das erste Team fuhr mit zwei Autos zum Ziel in Manhattan, das zweite mit insgesamt vier Wagen – inklusive meines Jaguar – über Brooklyn nach Oceanside, zum Anwesen von Walter Pratt.
***
Wir parkten die Wagen in der Nähe, aber außer Sicht des Anwesens. Vor Ort legten wir unsere Vorgehensweise fest. Zwei Agents würden mit ihrem Wagen hinter dem Anwesen Stellung beziehen und einen etwaigen Fluchtversuch von Pratt oder anderen auf dem Grundstück befindlichen Personen verhindern. Die anderen würden das Grundstück, angeführt von Phil und mir, durch den Vordereingang betreten.
»Dann wollen wir mal«, sagte Phil, nachdem wir unsere Westen angelegt und die Waffen überprüft hatten. Es war nicht auszuschließen, dass sich Pratt der Verhaftung gewaltsam widersetzte.
Auf dem Gelände befanden sich Kameras, sodass wir schnell vorgehen mussten, um niemanden zu warnen. Da der Weg zum Hauseingang nicht blockiert war, gab es bis dorthin schon mal kein Problem.
Dort klingelten wir, was aber nicht dazu führte, dass jemand die schwere Tür öffnete. Phil machte sich am Schloss zu schaffen und öffnete es. Dann drangen wir mit gezogenen Waffen in das Gebäude ein.
Es sah alles ruhig aus in der großen Eingangshalle.
»In Zweierteams vorwärts!«, sagte ich und dirigierte die drei anderen Teams in verschiedene Richtungen.
Ich ging zusammen mit Phil die Treppe zur ersten Etage hinauf.
Oben erschien plötzlich ein Mann in einem dunklen Anzug.
»FBI, bleiben Sie stehen!«, rief Phil.
Der Mann reagierte blitzschnell und ließ sich fallen, wodurch er aus unserem Gesichtsfeld verschwand. Als wir oben angekommen waren, war er nicht mehr zu sehen.
Phil zeigte in Richtung des Flurs vor uns. »Dahin muss er abgehauen sein.«
»Vorsicht, könnte gefährlich werden«, sagte ich und hielt meine Waffe in die angezeigte Richtung.
Keine Sekunde zu spät, denn plötzlich erschien ein Mann mit einer Schrotflinte und war dabei, auf uns zu zielen. Phil reagierte noch schneller als ich und setzte ihn mit einem gezielten Schuss außer Gefecht.
»Gegenwehr im ersten Stock, ein Gegner neutralisiert«, gab ich über Funk durch.
Dann hörte ich aus dem Erdgeschoss Geräusche, die auf einen Kampf schließen ließen.
»Los, weiter!«, sagte ich und arbeitete mich mit Phil voran.
Als wir uns im Flur befanden, stürmte jemand aus einem der Zimmer, direkt auf mich zu. Da ich keine Handfeuerwaffe erkennen konnte, verzichtete ich darauf zu schießen, wich aus und schlug ihn k.o.
Wir kontrollierten die angrenzenden Räume und gelangten am Ende des Flurs in einen großen Raum, der wie eine Mischung aus Büro und Bibliothek wirkte.
Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann von Ende fünfzig. Die Tischplatte verhinderte die Sicht auf seine Hände. Und auf dem Tisch lag eine Pistole.
Ich musterte den Raum, um sicherzustellen, dass niemand anders dort war, und bewegte mich dann auf der rechten Seite des Raumes auf den Schreibtisch zu. Phil machte das Gleiche auf der linken Seite.
»Walter Pratt, Sie sind verhaftet!«,
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