Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
was du für mich hast, und dann kriegst du ein wenig von dem Zeug.« Mullvaney beugte sich zu ihr hinunter und hielt ihr eine kleine, durchsichtige Tüte unter die Nase, die mit einer weißen Substanz gefüllt war.
    ***
    »Fickst du sie?«, fragte Belding in schneidendem Ton.
    »Sie ist eine Nutte«, antwortete Mullvaney verständnislos.
    »Das habe ich nicht gefragt«, sagte Belding und sah Mullvaney an.
    »Nein«, sagte Mullvaney und machte eine kurze Pause. »Außerdem hat sie Titten, die den Namen nicht verdienen.«
    Mullvaney lachte laut auf. Belding lachte nicht. »Du kannst dir mit den Nutten etwas dazuverdienen, das ist okay, Steve.« Belding goss sich aus einer verzierten, kristallenen Karaffe einen Whiskey ein. »Aber lass die Finger vom Drogengeschäft. Hast du mich verstanden?«
    Mullvaney senkte den Blick und nickte langsam.
    »Ich habe keine Lust, mich mit der Mafia anzulegen.« Belding ging im Raum auf und ab. Dann blieb er abrupt stehen. Er stürzte den Whiskey hinunter und stellte das leere Glas auf einen Tisch. »Du weißt doch, ich liebe italienische Schuhe.« Belding lächelte. »Und die will ich nur ungern gegen welche aus Beton eintauschen.«
    Mullvaney gluckste.
    »Steve, ich meine es ernst. Diese Leute servieren uns ab, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Ich glaube nicht …«, begann Mullvaney.
    Belding schnitt ihm das Wort ab. »Niemand kommt voran, wenn er sich Probleme schafft, sondern nur, wenn er Probleme löst.« Dann betonte Belding jedes Wort: »Lass die Finger von Drogen. Kapiert?«
    Mullvaney nickte unmerklich. »Kapiert.«
    »Und nun erzähl mir, was die Nutte gesagt hat.«
    ***
    Richard Belding war Unternehmer. Ein Bürger, der immer rechtzeitig seine Steuern bezahlte und für soziale Einrichtungen spendete. Belding hatte als junger Mann ein Unternehmen gegründet, die Belding Security . Er hatte zunächst kräftige Männer rekrutiert und einen Türsteherservice aufgebaut. Den Clubs wurde schnell klar, dass es Sinn machte, bei Belding die Türsteher zu buchen. Taten sie es nicht, kamen Beldings Männer trotzdem und mischten den Laden auf.
    Nachdem sich Belding einen Namen gemacht hatte, erweiterte er sein Angebot auf den Security-Service bei Boxveranstaltungen im Big Apple, dann auch für Konzerte und andere Events. Das Geschäft war über die letzten zwanzig Jahre stetig angewachsen und warf einiges ab. Aber Belding war nicht der Typ, der sich mit dem Erreichten zufriedengab. Er wollte mehr. Immer mehr. Und dafür ging er auch über Leichen.
    Mullvaney ließ sich in einen der schweren Sessel in Beldings Büro an der Second Avenue fallen. Seit seiner Haftentlassung vor sechs Jahren war Mullvaney Beldings rechte Hand. Der Mann fürs Grobe. Berufsbezeichnung: Security-Chef. Was immer das auch heißen mochte.
    »Eine meiner Nutten hatte einen Freier, der total betrunken war«, berichtete Mullvaney von seinem Gespräch mit Fanny Rampling. »Oberkante Unterlippe. Und der hat ihr erzählt, dass er als Chemiker in einem Labor arbeitet. Und dass die ein Zeug entwickelt haben, das einen zwingt, die Wahrheit zu sagen, wenn man es schluckt.«
    »Woher wusste Fanny, dass der Typ kein Spinner ist?«
    »Er hat ihr erzählt, dass er in einem unbeobachteten Moment etwas von dem Serum mitgenommen hat. Für private Zwecke sozusagen.« Mullvaney grinste. »Der Typ hatte den Verdacht, dass ihn seine Frau betrügt. Und das war auch so. Er hat ihr nämlich dieses Serum in den Kaffee geschüttet, und dann hat sie alle seine Fragen beantwortet. Und zwar wahrheitsgemäß.«
    Mullvaney sah Belding erwartungsvoll an.
    »Weiter«, herrschte Belding ihn an.
    »Nach dem Geständnis seiner Frau hat er sich besoffen und ist zu Fanny gegangen. Und hat ihr dann davon erzählt. Wie das Zeug wirkt, und dass das Projekt von den staatlichen Behörden streng geheim gehalten wird.« Mullvaney grinste erneut. »Schließlich könnte das Serum in falschen Händen großen Schaden anrichten.«
    »Dann sollten wir dafür sorgen, dass es in die richtigen Hände kommt.« Belding lächelte. Wenn es dieses Serum geben sollte, dann wollte er es haben. Es ließen sich schöne Dinge damit anstellen. Und vor allem lukrative.
    »Eigentlich brauche ich so ein Zeug ja nicht.« Belding lächelte kalt und goss sich einen weiteren Whiskey ein. Dann sah er Mullvaney an. »Ich habe ja dich. Bislang hast du es immer hervorragend verstanden, die Leute zum Reden zu bringen. Aber ich habe da eine Idee.«
    »Was für eine Idee?«, wollte

Weitere Kostenlose Bücher