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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Türknauf. Die Tür war nicht verschlossen. Er öffnete sie leise und trat ein. Waters saß an einem kleinen Tisch in der Nähe des Fensters und biss gerade in eine Scheibe Brot. Als er Mullvaney sah, sprang er auf und ging langsam rückwärts zum Fenster. »Was wollen Sie von mir?«, stotterte er.
    Mullvaney drehte sich um und schloss leise die Tür. »Es besteht kein Grund zur Sorge. Ich will nichts von Ihnen. Ich möchte lediglich, dass Sie mich begleiten.«
    Waters’ Augen weiteten sich.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Mullvaney gedehnt. »Es wird Ihnen nichts passieren. In zwei Stunden werden Sie wieder hier sitzen und fernsehen, wenn Sie wollen.«
    »Soll das so etwas wie eine Entführung werden, oder was?«, fragte Waters. Seine Stimme verriet die Panik, die in ihm hochgestiegen war, und er begann stoßweise zu atmen. »Ich meine, worum geht es eigentlich? Wer sind Sie?«, presste er hervor. Waters überlegte fieberhaft, ob sich in seiner Nähe etwas befand, mit dem er sich verteidigen könnte. Dann fiel sein Blick auf das Brotmesser auf dem Tisch.
    »Vergessen Sie es, Waters«, sagte Mullvaney gelassen, der Waters’ Blick auf das Messer aufgefangen hatte. »Aber wie gesagt. Wenn Sie kooperativ sind, dann bringe ich Sie in zwei Stunden wieder zurück. Und Sie brauchen sich zudem keine Gedanken darüber zu machen, was Sie alles mit dem Brotmesser anstellen könnten.«
    »Und wenn ich mich weigere mitzukommen?«, fragte Waters mit zittriger Stimme.
    »Dann werden Sie mich trotzdem begleiten«, sagte Mullvaney in einem Ton, der keine weiteren Fragen zuließ.
    ***
    Wenige Minuten später saß Waters in einem Separee im Seoul. In diesem Restaurant in Little Korea traf sich Belding regelmäßig mit Geschäftspartnern, um Deals abzusprechen: Erpressungen, Urkundenfälschungen, Waffengeschäfte. Und manchmal auch den einen oder anderen Mord.
    Mullvaney hatte sich auf einem Stuhl vor dem Separee platziert, um sicherzustellen, dass das Gespräch von niemandem gestört wurde. Dann betrat Richard Belding das Restaurant. Mullvaney war aufgestanden und nahm Beldings Sakko entgegen. Belding setzte sich gegenüber von Waters in das Separee und betrachtete ihn eingehend. Waters wich Beldings Blick aus.
    »Möchten Sie etwas trinken, Dr. Waters? Oder etwas essen?«, fragte Belding höflich.
    Waters schüttelte den Kopf. »Ich würde nur gerne wissen, warum ich hier bin.«
    Belding bestellte eine Tasse Kaffee. »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Sie kennen mich nicht, und wahrscheinlich wollen Sie mich auch gar nicht kennenlernen. Und da ich das weiß, musste ich einen anderen Weg finden, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Mein Name ist Richard Belding, und ich versichere Ihnen, dass Ihnen nichts passieren wird.« Belding machte eine kurze Pause und trank einen Schluck Kaffee. Dann lächelte er dünn. »Wenn Sie mein Angebot annehmen.«
    »Und was ist Ihr Angebot?«, fragte Waters vorsichtig.
    Belding kam ohne Umschweife zur Sache. »Ich möchte, dass Sie mich regelmäßig mit dem Serum beliefern.«
    Waters starrte Belding an. »Woher wissen Sie von dem Serum?«, fragte er erstaunt.
    Belding lächelte schief. »Ich weiß es eben.«
    Waters dachte fieberhaft nach. »Was wollen Sie mit dem Serum?«
    »Meine Pläne haben Sie nicht zu interessieren«, sagte Belding hart. »Wann können Sie mir das Serum besorgen?«
    »Hören Sie, Mister Belding«, sagte Waters erregt. »Es ist unmöglich, etwas von dem Serum zu stehlen. Es gibt sehr strenge Kontrollen.«
    »Kontrollen, die Sie umgehen können«, fiel ihm Belding ungeduldig ins Wort. »Dr. Waters«, sagte Belding nun wieder weicher. »Ich rate Ihnen, mich nicht zu belügen. Das würde unsere junge Geschäftsbeziehung sehr belasten.« Belding schien nach Worten zu suchen. »Es wäre auch Ihrer Gesundheit sehr abträglich.«
    Waters versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Woher wusste dieser Typ von dem Natrium-Thiopental? Was sollte er ihm sagen?
    »Es ist so«, begann Waters zögernd. »Ich habe nur eine winzig kleine Menge mitgenommen.«
    Belding sah Waters auffordernd an. »Ich hatte eine Ampulle des Serums durch Leitungswasser ersetzt und das Gefäß dann vor den Augen meines Chefs fallen gelassen.«
    Belding zuckte die Schultern. »Wie Sie es anstellen, ist mir egal. Hauptsache, Sie besorgen es mir.«
    Woher weiß er es?, dachte Waters. Dann fiel ihm die Prostituierte ein. Wie hieß sie doch gleich? Candy? Nein, Fanny. Er konnte sich verschwommen daran erinnern, mit

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