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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ja inzwischen herausbekommen haben, dass der sogenannte Brooklyn-Golem meinen Vater auf dem Gewissen hat. Als kleines Mädchen habe ich zuerst nicht verstanden, warum Daddy plötzlich nicht mehr nach Hause kam. Meine Mutter konnte mich gar nicht wieder beruhigen. Erst nach und nach begriff ich, dass er tot war, dass ihn jemand ermordet hatte. Und diese Erfahrung hat mich mehr geprägt, als ich mir später eingestehen wollte.«
    »Bist du deshalb FBI-Agentin geworden?«, warf June Clark ein.
    »Ich weiß es nicht. – Nein, nicht nur deshalb. Aber es hat mich immer schon interessiert, wie Menschen zu Verbrechern werden. Dazu hat gewiss auch der Fall des Brooklyn-Golem beigetragen. Schon als Teenager sammelte ich alle Zeitungsausschnitte und Informationen, die ich über Serienmörder in die Hände bekommen konnte. Wie ihr wisst, habe ich Psychologie studiert und mich auf Verhaltensanalyse spezialisiert, bevor ich die FBI-Ausbildung machte.«
    »Und der ungelöste Fall des Brooklyn-Golem ließ dich all die Jahre nicht los?«
    »So ist es, Jerry. Manchmal träumte ich sogar nachts von einer großen finsteren Gestalt. Das war ja die einzige Information, die den Cops damals über den unbekannten Serienmörder zur Verfügung stand. Also beschloss ich, heimlich die Ermittlungen wiederaufzunehmen.«
    »Warum hast du nicht offiziell beim NYPD darum gebeten, dass mit dem Fall weitergemacht wird?«, fragte ich. »Eine Mordakte wird doch niemals geschlossen, das weißt du.«
    »Das ist mir bekannt. Aber ich weiß auch, dass man mich an dem Fall niemals hätte mitarbeiten lassen. Eines der Mordopfer ist mein Vater, also bin ich persönlich betroffen. Es verstößt gegen die Vorschriften, wenn ich gegen den Brooklyn-Golem ermittelt hätte. Aber ich wollte ihn auf jeden Fall erwischen. Also begann ich auf eigene Faust. Ich ging das vorhandene Material wieder und wieder durch, redete mit Zeitzeugen und erstellte schließlich ein Profil des Täters. Wie ihr wisst, gab es vor dreißig Jahren so etwas wie modernes Profiling in der Polizeiarbeit noch nicht.«
    »Was kam bei deiner Analyse heraus?«
    »Mit meinem Täterprofil konnte ich einen Mann beschreiben, der zwar ein Psychopath, aber nicht verhaltensauffällig war. Auf viele Menschen wirkte er sogar anziehend, konnte charmant und zuvorkommend sein. Aber er wurde von Allmachtfantasien getrieben. Gleichzeitig war er zu feige, um sich seinen Opfern direkt zu stellen. Das ist übrigens der Grund dafür, dass er ihnen immer von hinten die Kehle durchschnitt. Aus Sicht einer Profilerin ist diese Tatsache sehr aufschlussreich. Wohlgemerkt war der Killer allen seinen Opfern körperlich überlegen, sogar dem großen starken Truckdriver Joe Braddock. Dennoch spielte er diesen Vorteil nicht aus, sondern meuchelte von hinten.«
    »Der Brooklyn-Golem ermordete gleichermaßen Frauen und Männer, Farbige und Weiße. War das Zufall oder Methode?«
    »Letzteres, Jerry. Intelligenz ist nämlich neben Feigheit eine weitere wichtige Eigenschaft dieses Täters. Es gefiel ihm, Angst und Schrecken zu verbreiten. Deshalb hat er keine Gruppe verschont. Er wollte, dass alle sich vor ihm fürchteten, ohne Ausnahme. Vermutlich hätte er auch noch Asiaten oder Latinos umgebracht, wenn er weitergemacht hätte.«
    »Warum hat die Mordserie eigentlich aufgehört?«, wollte ich wissen.
    »Diese Frage habe ich mir auch immer wieder gestellt«, gab Laura Darro zu. »Ich vermute, der Fahndungsdruck war dem Brooklyn-Golem am Ende doch zu groß. Wie gesagt, er ist im Grunde eine Memme. Immerhin gab es ja damals einen Verdächtigen, man konnte ihm nur nichts nachweisen.«
    »Du sprichst von Samuel Price, Laura.«
    »Genau, Jerry. Ich redete mit Henry Norris. Der Ex-Cop hatte Price vor dreißig Jahren ebenfalls im Verdacht. Dieser Job als Vertreter für Caylin Beauty war die perfekte Tarnexistenz für einen Mörder, um sich überall in Brooklyn herumzutreiben. Vor allem, weil Price die kümmerliche Vertreterprovision gar nicht nötig gehabt hätte.«
    »Er ist vermögend, nicht wahr? Und wie kam er zu dem Geld?«
    »Samuel Price hat schon als junger Mann geerbt, soweit ich weiß. Jedenfalls ereilte auch den Brooklyn-Golem das Schicksal, denn seit seinem Unfall sitzt er im Rollstuhl.«
    »Das ist uns bekannt. Aber konntest du auch in Erfahrung bringen, ob Price zwischen seinem Verschwinden aus New York und dem Unfall in anderen Landesteilen noch mehr Morde begangen hat?«
    »Bisher ist mir davon nichts bekannt, Jerry. Fest

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