Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2945 - Sterben geht ganz einfach

2945 - Sterben geht ganz einfach

Titel: 2945 - Sterben geht ganz einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kreisen«, spottete sein Komplize. »Wenn man schon auf einen Bodyguard verzichtet, sollte man wenigstens eine Schusswaffe dabeihaben.«
    »Wenn man zu seiner Geliebten geht, braucht man doch keine Kanone. Was würde wohl sein zukünftiger Schwiegervater, der Staatsanwalt, sagen, wenn der Verlobte seiner Tochter mit einer Kugelspritze in der Tasche auftauchen würde wie ein Gangster?«
    »Der Staatsanwalt weiß überhaupt nichts von mir«, sagte George. »Und ich gehöre nicht mehr zu euch. Ich ziehe mich aus diesem schmutzigen Geschäft zurück.«
    »Davon hat Ihr Onkel gehört. Ich glaube, darüber will er mit Ihnen sprechen. Er will Ihnen ein für alle Mal klarmachen, dass ein Mann Ihrer Herkunft sich nicht einfach aus dem Familienunternehmen zurückziehen kann. Sie sind in dieses Geschäft hineingeboren und Sie können nicht aussteigen. Niemals. Nicht bis zu Ihrem Tod …«
    ***
    Osbornes Firma besaß wohl die elegantesten Verkaufsräume aller Autohändler in der Stadt. Die zugehörige Werkstatt war jedoch nicht eleganter als andere und nicht einmal größer, aber sie war bestens ausgestattet. Die Gebäude hingegen, zu denen Osborne uns führte, sahen weitaus weniger eindrucksvoll aus. Allerdings kam hierher nie ein Kunde, kaum jemand hatte je Gelegenheit, die Schrotthaufen zu sehen, die sich hier auftürmten.
    »Größtenteils Abfall«, sagte Osborne. »Aber gelegentlich finden sich darin auch Teile, die wir brauchen können. Etliche unserer Oldtimer werden schon so lange nicht mehr gebaut, dass sogar ihre Hersteller, soweit sie noch existieren, keine Ersatzteile mehr liefern können. Diese Ersatzteile nehmen wir eben aus Wagen, die wir ausgeschlachtet haben.«
    Vor einer unscheinbaren winzigen Wellblechhütte blieb er stehen. Die Bude war reichlich verrostet und sah aus, als könne sie jeden Augenblick einstürzen. Verwunderlich war nur das große Vorhängeschloss an der Tür.
    Osborne deutete lächelnd auf den rostigen Blechhaufen. »Kein Mensch käme auf die Idee, da drin eines der teuersten Autos der Welt zu vermuten. Niemand würde in dieser Bruchbude auch nur ein Fahrrad abstellen. Also ist das hier genau das richtige Versteck für den Bentley.«
    Er zog einen Schlüssel aus der Tasche, steckte ihn in das Schloss und sperrte auf. Dann öffnete er mit einiger Mühe das Tor.
    Tatsächlich, hier stand ein Bentley, silberfarben und blitzblank geputzt und so groß, dass er gerade in der kleinen Hütte Platz hatte.
    »Sie haben das Nummernschild wieder ausgewechselt«, sagte Phil. »Das ist nicht mehr das gleiche Kennzeichen wie an Caligiuris Wagen.«
    »Natürlich nicht«, sagte Osborne. »Wir werden …«
    »Sehr freundlich von Ihnen, uns hierherzuführen«, sagte eine Stimme hinter uns. »Hier hätte ich diesen Wagen bestimmt nicht gesucht.«
    Wir drehten uns um.
    Zwei Männer standen draußen vor dem Tor. Der eine mochte etwa fünfzig sein, elegant gekleidet und mit einem Anflug von Grau an den Schläfen und einer randlosen Brille auf der Nase. Der Mann, der neben ihm stand, war deutlich größer. Der erbarmungslose Blick seiner grauen Augen missfiel mir. Noch mehr missfiel mir die Maschinenpistole in seinen Händen.
    »Mister Smith!«, entfuhr es Osborne.
    Smith schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich mag den Namen nicht«, sagte er. »Ihm fehlt jede Eleganz. Aber das macht nichts. Weder Sie noch diese beiden Herren hier werden Gelegenheit haben, irgendjemandem von meinem Besuch hier zu erzählen.«
    Er wandte den Kopf kaum merklich zu seinem Begleiter und nickte.
    Ich wusste, was das bedeutete, packte Osborne und riss ihn zu Boden, in die schmale Lücke zwischen dem Bentley und der Blechwand der Garage.
    Im gleichen Augenblick ratterte die Maschinenpistole los. Ich hörte, wie die Kugeln in das teure Blech des Bentley schlugen, die Scheiben zertrümmerten und die Wände der Garage durchlöcherten.
    Zu meinem und Obornes Glück ist ein Bentley nicht gerade ein Kleinwagen, die Kugeln musten also eine Menge Blech, Eisen und dick gepolsterte Sitze durchschlagen, bevor sie zu uns durchdringen konnten.
    Osborne lag neben mir auf dem Boden und hielt beide Arme über den Kopf, als könne er sich dadurch vor den Kugeln schützen. Ich interpretierte meine Rolle in diesem Spiel anders.
    Ich zog meine Pistole, richtete mich für einen kurzen Augenblick auf, sah die beiden Männer draußen vor dem offenen Garagentor und schoss, fast ohne zu zielen, auf den Mann mit der Maschinenpistole.
    Er zuckte zusammen,

Weitere Kostenlose Bücher