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296 - Totes Land

296 - Totes Land

Titel: 296 - Totes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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der Drahtzieher des Fluchtversuchs zu sein. Aber was…?
    Wieder wollte Matt zu den Anschuldigungen Stellung nehmen. Wieder brachte er kein Wort hervor. Was ging hier nur vor sich?
    Einer der Tempelwächter trat vor und drückte Matthew ein Schwert in die Hand. Für einen Augenblick fürchtete er, die Prypten hätten das Luftschiff entdeckt und Aruulas Waffe geholt, doch er irrte sich. Es handelte sich nicht um die Klinge der Barbarin. Im Griff fehlte der Kristall mit Aikos Bewusstseinskopie.
    »Du hast deinen Kumpanen zur Flucht angestiftet«, sagte der Oberste Liquidator . »Folglich bekommst auch du die Härte der Strafe zu spüren.«
    Neuerlich brandete der Jubel auf. »Bestrafe ihn! Bestrafe ihn!«
    »Doch ich bin kein Unmensch«, fuhr der geistige Führer der Prypten fort. »Deshalb überlasse ich dir die Wahl, mit welcher der Frauen du den Rest deines Lebens in Gefangenschaft verbringen willst.« Matt konnte das selbstgefällige Grinsen in der Stimme des Muskelprotzes förmlich hören. »Die andere musst du töten!«
    Was? Matthew glaubte sich verhört zu haben. Meinte der Kerl das wirklich ernst?
    Er blickte zu Aruula und Xij. Keine der Frauen erwiderte seinen Blick. Stattdessen starrten sie stur nach unten auf den Asphalt. Tränen tropften vom Gesicht der Barbarin in das Pfützenwasser. Sie weinte, statt ihrem Schicksal zu trotzen? Dieses Verhalten passte nicht zu Aruula!
    Zu seinem Entsetzen ertappte sich Matt dabei, wie er zwischen den beiden möglichen Opfern abwog. Die Entscheidung war eindeutig: Er musste Xij töten. Denn nach dem, was sie in Agartha erfahren hatten, wäre es für sie nur ein Übergang in ein neues Leben. Sie würde also nicht wirklich sterben. Irgendwie.
    Moment mal! Was dachte er da eigentlich? Er würde keine von beiden ermorden!
    »Tu es nicht!«, raunte in diesem Augenblick auch Rulfan von der Seite.
    Fieberhaft suchte Matt nach einem Ausweg. Hätte er doch nur den Driller! Damit würde er den Obersten Liquidator ausschalten können. Oder wenigstens Aruulas…
    ... Schwert!
    Am liebsten hätte er sich gegen die Stirn geschlagen. Was war nur los mit ihm? Warum funktionierte sein Gehirn so träge? Der Tempelwächter hatte ihm doch gerade eine Waffe in die Hand gedrückt!
    Matt schätzte die Entfernung zum Oberhaupt der Prypten ab. Fünf Meter vielleicht, höchstens sechs. Er musste nur schnell genug sein!
    Zum Schein senkte er für einen Augenblick den Kopf, als habe er resigniert. Dann trat er auf Xij zu, erhob das Schwert - und wirbelte herum. Ein Schritt. Ein zweiter und dritter und der Oberste Liquidator befände sich in Schlagweite.
    Da peitschte ein Schuss auf!
    Aber nicht er war das Ziel.
    Wie vom Blitz getroffen stürzte Rulfan hin und landete in einer Pfütze.
    Geschockt verharrte Matt. Mit einem Mal fühlte sich die Waffe an, als wöge sie mehrere Zentner. Kraftlos ließ er den Arm sinken und starrte zu seinem Freund hinüber. Auf Höhe des Kopfes breitete sich eine Blutlache unter ihm aus, färbte das weiße Haar rot und vermischte sich in Schlieren mit dem Regenwasser.
    Matt war wie betäubt. Alles in ihm schrie auf und weigerte sich, das Bild vor seinen Augen als Wahrheit zu akzeptieren. Aber es stand so deutlich und unverrückbar vor ihm, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er wusste nicht einmal, welcher Tempelwächter den Schuss abgegeben hatte.
    Du selbst hast es getan , wisperte eine boshafte Stimme im Hinterkopf. Weil du zu langsam warst!
    »Es müssen nicht alle sterben«, verkündete der Oberste Liquidator in feierlichem Ton. Der Hass peitschte in Matt hoch. Doch mit diesem alles verzehrenden Gefühl spürte er zugleich seine Hilflosigkeit. Er war dem Führer der Prypten ausgeliefert und konnte nichts, aber auch gar nichts gegen ihn unternehmen.
    »Den Ersten hast du bereits auf dem Gewissen«, fuhr der Muskelprotz fort. »Es liegt an dir, ob nur noch eine oder alle sterben müssen. Entscheide dich klug!«
    Wie ein geprügelter Hund schlich Matt auf seinen Platz zurück. Blieb ihm denn wirklich keine andere Wahl? Musste er Xij tatsächlich töten?
    Doch für welchen Lohn? Um mit Aruula den Rest seiner Tage als Gefangener in Prypt zu verbringen? Beladen mit der Schuld nicht nur an Xijs Tod, sondern auch an dem Rulfans? Konnte er so weiterleben? Wollte er das?
    Andererseits: Nur wenn er lebte, vermochte er sich eines Tages am Obersten Liquidator zu rächen!
    In Matts Kopf hämmerte es ohne Unterlass. Er besaß keine andere Möglichkeit. Er musste Xij töten.
    Er

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