3 Ranch des Schicksals - Nur du und ich und die Prärie
wollte nichts damit zu tun haben. Celia versuchte, seine neuen Signale zu deuten, aber sie hätte alles für ein Wort von ihrem Sohn gegeben. Ein Wort, ein Zeichen …
Und dann rannte er den Flur entlang, ein kleiner Junge, der seine geliebte rote Baseballkappe vergessen hatte, die er nie aufsetzte, wenn er mit seinem Vater unterwegs war. Sein strahlendes Lächeln war alles an Zeichen und Signalen, was eine Mutter brauchte.
Es war ein stiller Abend, der Himmel so hellblau wie verwaschene Jeans. Die Sonne brannte nicht mehr herab, und die Schwalben vertrieben die Moskitos. Jemand testete ein Mikrofon, jemand anderes eine Trommel, als Celia ihren Wagen am Versammlungsplatz parkte. Cougars Pick-up war nirgendwo zu sehen, und sie schüttelte den Kopf über sich, denn sie wusste, dass sie daneben geparkt hätte. So dicht wie möglich. Es war albern. Kindisch, Celia.
Aber es machte Spaß.
Sein schwarzer Pick-up stand nicht da. Vielleicht kam er gar nicht.
„Hey, Sie haben es geschafft.“
Celia drehte sich zu der Stimme um. Cougar eilte über den Platz. Er trug ein blütenweißes Hemd, die Ärmel locker bis kurz über die Handgelenke aufgerollt, und nagelneue Bluejeans. Er sah einfach umwerfend aus.
Ohne Zögern ergriff Mark seine ausgestreckte Hand von Mann zu Mann. Als Cougar auch Celia so begrüßte, fiel es ihr schwer, ihn wieder loszulassen. Sein Blick verriet, dass er es merkte, und sein Lächeln bewies, dass er sich darüber freute.
„Viele Leute hier“, sagte er und legte die Hand an ihren Rücken. Sie nahm Marks, und gemeinsam gingen sie zum Versammlungshaus, in dem der Stamm seit Menschengedenken tagte und feierte. „Wahrscheinlich kennen Sie die meisten von ihnen.“
„Mehr Kinder als Erwachsene. Ich unterrichte in der sechsten Klasse und kenne einige Eltern. Mary bin ich mal auf der Double D Ranch begegnet.“ Sie deutete dorthin, wo mehrere vertraute Gesichter in ein angeregtes Gespräch vertieft waren.
„Da ist sie ja, zusammen mit der Drexler-Truppe. Obwohl Sally und Ann keine Drexlers mehr sind. Ich frage mich, wo Ann steckt.“ Sie plauderte, um ihre Verlegenheit zu tarnen. Schulveranstaltungen ließ sie sich nie entgehen, aber ihr privater Kalender war ziemlich leer. „Kennen Sie Ann Beaudry, Sallys Schwester? Wir sind beide …“
„Lehrerinnen“, ergänzte er lächelnd. „Das haben Sie schon mehr als einmal erwähnt. Sie lieben Ihren Beruf, was?“
„Meistens. Die erste Zeit war hart, aber jetzt habe ich einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel und bin ganz gut, glaube ich.“
„Buckel?“, wiederholte er. „Ich sehe keinen.“
„Mrs Banyon!“
Celia drehte sich zu einem Mädchen um, das sie mit strahlenden Augen anschaute. „Wir spielen Völkerball. Darf Ihr Sohn mitmachen?“
„Völkerball?“ Sie schaute zu Mark hinüber, der auf einer Bank saß und sich mit einem Miniaturflugzeug vergnügte. „Ich weiß nicht recht. Es ist zu gefährlich für ihn.“
„Wir passen auf ihn auf“, versprach das Mädchen. „Wir werfen mit einem weichen Ball.“
„Es ist nett von euch, dass ihr Mark mitspielen lassen wollt“, mischte Cougar sich ein. „Aber du weißt ja, sein Auge …“
„Ich passe auf, dass er sich nicht wehtut.“ Das Mädchen beugte sich zu Mark hinab und schaute ihm ins Gesicht. „Nächstes Jahr komme ich in Ihre Klasse, Mrs Banyon.“
Logan kam hinzu und legte dem Mädchen lachend eine Hand auf die Schulter. „Wenn Maxine auf deinen Sohn aufpasst, kann ihm nichts passieren. Sie ist das Kind meiner Nichte. Bei den Indianern ist sie damit meine Enkelin. Richtig, Maxine?“ Er zwinkerte Celia zu. „Letzte Woche hat sie mir gesagt, ich soll aufhören, sie Maxie zu nennen.“
„Bitte, Lala Logan, das ist sooo peinlich.“
„Das wusste ich nicht. Ich bin schließlich nur ein Mann.“ Liebevoll zog Logan an Maxines Pferdeschwanz und deutete auf den langen Tisch, an dem jüngere Frauen und Teenager Kannen und Pfannen aufbauten. „Warum gehst du nicht mit Mark etwas essen? Die Kinder stellen sich schon an. Und frag Grandma, ob du ihr bei den Kleinen helfen oder den Älteren Teller bringen sollst.“
Maxine verschränkte die Arme und schaute zur Stuhlreihe, auf der die älteren Stammesmitglieder in der Nähe der Essensausgabe saßen. „Ich helfe den Kindern.“
„Was ist passiert?“
Sie zeigte auf die Gruppe. „Die da hat gesagt, dass ich wie eine Ente watschle.“
Celia konnte nicht erkennen, welche der Frauen mit schwarzem Kopftuch die Schuldige
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