3 Ranch des Schicksals - Nur du und ich und die Prärie
nicht nur das Gewitter.“
Cougar spürte, wie sein Blut sich erhitzte.
„Verschwinde“, forderte Celia ihren Exmann auf. „Dies ist mein Haus. Du kannst nicht einfach hereinspazieren.“
„Das kann jeder. Die Tür war nicht verschlossen.“ Banyon sprang auf und ging auf sie zu. „Wo ist mein Sohn?“
„Mark ist in der Schule.“
„Woher weißt du das? Vielleicht hat der Sturm die Schule weggeweht.“ Er sah Cougar an. „Ich nehme an, Sie haben gemerkt, wie wohl sich Celia unter der Dusche fühlt, wenn es draußen …“
Cougar nahm Banyon in den Schwitzkasten, noch bevor der Satz zu Ende war. Mehr als einen erstickten Laut brachte der Kerl nicht heraus. „Ja, ich bin schnell. Und Sie haben das Haus unerlaubt betreten.“
„Cougar …“
„Was soll ich mit ihm machen, Celia?“
„Ich will nur, dass er geht.“ Sie legte Cougar eine Hand auf den Arm. „Nicht, Cougar. Bitte.“
„Sie können nicht einfach irgendwo hineinmarschieren“, sagte Cougar ruhig. „Das verstößt gegen das Gesetz.“
„Cougar, lass ihn los. Er geht von allein.“ Ihr Griff wurde fester. „Bitte, Cougar.“
Er ließ erst Banyons Kopf, dann den auf den Rücken gedrehten Arm los.
„Sie haben ihn mir gebrochen“, winselte der Mann.
„Ich weiß, wie man Knochen bricht. Einen Moment lang habe ich daran gedacht, es mir dann aber anders überlegt.“ Cougar machte einen Schritt nach hinten. „Wenn Sie schlau sind, verschwinden Sie jetzt.“
„Der Kerl ist gefährlich.“ Banyon trat zur Seite, als wollte er sich hinter Celia verstecken. „Warum ist er hier?“
„Weil ich ihn eingeladen habe, Greg. Und er …“
„Und er war zuerst hier? Aber er ist nicht der Erste, oder?“ Noch ein Schritt zur Seite, drohender Blick, erhobener Zeigefinger …
Du bist dabei, einen Riesenfehler zu machen.
„Sie sind nicht ihr erster Mann, der war ich. Und zwischen uns beiden hatte sie verdammt viele Männer. Sie …“
Cougar brachte ihn mit einer Ohrfeige zum Schweigen, wirbelte ihn herum und bog den „gebrochenen“ Arm auf den Rücken.
„Aaah! Ich … rufe … die Polizei.“
„Sie.“ Druck auf den Arm. „Sind.“ Noch mehr Druck. „Ein Einbrecher.“ Und schon war Banyon draußen.
Cougar schloss die Haustür, blieb reglos stehen und atmete tief durch, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Dann drehte er sich zu Celia um.
Ihre Augen waren groß. Nicht vor Entsetzen, sondern vor Überraschung. „Er wird die Polizei rufen“, sagte sie leise.
„Habe ich etwas falsch gemacht?“
„Ich hätte selbst die Polizei rufen können.“ Sie machte einen zaghaften Schritt auf ihn zu. „Und das hätte ich auch getan, wenn er versucht hätte, jemandem wehzutun.“
„Was glaubst du denn, was er versucht hat?“
„Mir ist egal, was er sagt. Er ist ein Schläger und ein Feigling.“
„Ich bin kein Feigling.“
„Du bist auch kein Schläger.“ Sie schlang die Arme um sich. „Ich will nicht, dass er herkommt.“ Auf ihrem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Wut und Resignation. „Um meinen Sohn abzuholen.“ Sie schüttelte den Kopf. „ Unseren Sohn, wenn es nach dem Richter geht.“
Cougar wollte sie in die Arme nehmen, aber er fragte sich, was er für sie war. Kein Schläger, kein Feigling, aber ging ihn das alles etwas an? „An mir kommt er nicht vorbei, Celia.“
„Er wird dir Ärger machen.“ Sie ging zu ihm. „Er hat so eine Art, die Tatsachen zu verdrehen. Dass du hier bist …“
„Tun wir etwas Verbotenes?“
„Nein, natürlich nicht.“ Sie schmiegte sich an ihn. „Mark und ich sind beide froh, dass du hier bist. Aber ich will nicht, dass du dich mit Greg anlegst.“
„Zu spät.“ Er streichelte ihren Rücken. „Er hat sich mit mir angelegt.“
„Das tut mir leid. Hätte ich dir nicht die Jeans gebracht …“
„Dann hätte ich ihm einen noch größeren Schrecken eingejagt.“ Er lächelte sie an. „Lass uns zur Bushaltestelle gehen und auf Mark warten.“
Der Bus verspätete sich, doch das war kein Grund zur Beunruhigung. Die Schüler hatten Eis gegessen und gespielt, bis das Gewitter weitergezogen war. Wie zwei Kühlerfiguren saßen Celia und Cougar hoch über dem kleinen Teich, in den sich ihre Zufahrt verwandelt hatte. Über die emotionale Achterbahnfahrt, die sie hinter sich hatten, sprachen sie nicht. Nach dem Regen schimmerte das Präriegras in sattem Grün, die frische Brise spielte mit ihrem Haar, und Celia fühlte sich dem Mann neben ihr noch enger verbunden als
Weitere Kostenlose Bücher