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315 - Apokalypse

315 - Apokalypse

Titel: 315 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hin und betäubte sie mit einem harten Schlag seines Schwertknaufs.
    Sie beließen den Bewusstlosen im Netz, fesselten ihn zusätzlich und trugen ihn dann zu der Höhle, in der sie wohnten. Insgesamt dreiunddreißig Männer, Frauen und Kinder aller drei Völker kamen aus der Notunterkunft, um das »Monster« zu begutachten und wohlig zu erschauern, jetzt, da es ihnen nichts antun konnte. Sie würden ihn befragen, wenn er wieder erwachte.
    Bis vor kurzem noch hatten alle vier Völker hier am Kratersee, wo einst Kristofluu niedergegangen war, weitgehend friedlich zusammengelebt. Doch vor einigen Wochen waren die sonst friedlichen Geistmeister plötzlich durchgedreht und hatten Massaker unter den drei anderen Völkern angerichtet. Die meisten der Überlebenden waren geflohen. Die wenigen, die geblieben waren, hatten mitbekommen, wie sich die Geistmeister plötzlich gegenseitig ausrotteten. Nun gab es auch nicht mehr viele Mastr’ducha am See.
    Drerak war sicher, dass dieses Verhalten der Geistmeister damit zusammenhing, dass es die ordnende Macht im See [5] nicht mehr gab. Da die wenigen Mastr’ducha, die hier noch herumirrten, in den letzten Tagen immer gefährlicher und irrer geworden waren, mussten sie zu ihrer aller Sicherheit nun wissen, wie viele von ihnen es tatsächlich noch gab und wo sie sich aufhielten. Daher hatten sie den Gefangenen gemacht.
    Als der Geistmeister erwachte, sah er sich von Harpunen und Schwertern förmlich eingekreist. Über zwanzig Spitzen zielten auf ihn.
    »Bist du allein hier?«, fragte Ba’niim.
    Der Mastr’ducha schaute sie verwundert an. Dann begann er zu kichern, was sich aus dem Maul der Echse seltsam anhörte. Fand zumindest Drerak.
    Der Mastr’ducha begann, sich unruhig zu bewegen. Dann erstarrte er zur Salzsäule.
    »Rede!«, brüllte der Schwertmeister ihn an und hielt ihm zum Beweis seiner Absichten das Schwert dicht an die Gurgel.
    »Wo ist er? Ich spüre seine Präsenz. Er war hier! Tarnt er sich? Versucht er sich zu verbergen? Er kann mir nicht entkommen; er darf mir nicht entkommen! Seine Substanz – ich brauche sie! WO IST ER?«, brüllte der Geistmeister plötzlich los.
    »Hä?«, fragte Miir. »War das jetzt eine Antwort?«
    Während alle rätselten, was diese Worte zu bedeuten hatten, gingen im Höhlenhintergrund ein paar Felle in Flammen auf. »Er zündet uns die Höhle an!«, kreischten zwei Rribal’ow-Frauen. »Bringt ihn um, bevor er uns umbringt!«
    In diesem Moment kam laut schreiend ein Rriba’low-Knabe in die Höhle gestürmt. Aufgeregt wedelte er mit seinen vier Armen. »Kommt nach draußen und seht! Der Himmel steht in Flammen!«
    Entsetzt starrten sie den Jungen an.
    »So stark kann der Kerl aber nicht sein, oder?«, sagte Miir und schaute den Mastr’ducha misstrauisch an. »Das kann der wirklich nicht gewesen sein.«
    Alle stürzten nach draußen. Der Junge hatte nicht gelogen, der ganze Himmel stand in Flammen. Und eine riesige schwarze Wolke senkte sich direkt über das Zentrum des Kratersees, genau dort, wo einst die Macht geschlummert hatte.
    »Des ist der Orguudoo«, flüsterte Drerak. Er sah die Wolke noch verharren. Dann zerschmetterte sie die vorbeikommende Druckwelle an der äußeren Höhlenwand. Nur der Mastr’ducha, der irre kichernd in der Höhle umhertanzte, überlebte. Für zwei Minuten. Dann erstickte er qualvoll.
    ***
    Im Flächenräumer
    » Es hat angefangen«, sagte Miki Takeo leidenschaftslos. Damit beendete er Matts Stasis. Der Mann aus der Vergangenheit hatte die letzten Minuten weitgehend in lähmendem Schweigen verbracht, während der Android die Messinstrumente der Station kontrollierte und dabei immer mal wieder Grao zurück in die Betäubung geschickt hatte. In regelmäßigen, immer kürzer werdenden Abständen wachte der Daa’mure jetzt auf und wand sich dann wie ein Berserker in seinen Fesseln.
    Matt hob den Kopf. »Was passiert?«
    »Den Instrumenten nach tobt draußen die Hölle. Die Temperaturmessungen zeigen flächendeckend fast tausend Grad Celsius an. Entschuldigung, sie haben angezeigt. Gerade eben sind sie ausgefallen. Noch hält das bionetische Material die Hitze ab. Aber sicher nicht mehr lange. Einige Minuten noch.«
    Matt schluckte schwer. Er war totenbleich. »Dann geht jetzt tatsächlich die Welt unter. Ich war mir sicher, dass wir es verhindern können, weil es so... irreal ist. Also gut, Miki, wir verschwinden durch das Zeitportal.«
    Der Android nahm den Daa’muren mit einer Leichtigkeit hoch, als

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