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319 - Paris - verbotene Stadt

319 - Paris - verbotene Stadt

Titel: 319 - Paris - verbotene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Echsenmann wurde. Aber das Entsetzen verging schnell; die Unterirdischen hatten weiß Gott schon genug Schrecken erlebt, als dass die Verwandlung sie nachhaltig geschockt hatte. Im Gegenteil begriffen sie nun die Zurückhaltung ihrer Katzen.
    Der Watonga stieß eigenartige Schnurr- und Maunzlaute aus. Nach und nach versammelten sich sämtliche Tiere um ihn. Er hob die Hände und stimmte einen murmelnden Singsang an; eine Art Beschwörungsritual, vermutete Matt Drax.
    Einige Rats zogen sich die Kapuzen der SecPol über und kletterten über rostige Leitern den Schacht hinauf.
    Der Watonga beendete sein Ritual, Katzen sprangen ihm auf die Schultern. Er nickte Matt und Grao zu. »Gehen wir.«
    Der Daa’mure schulterte das Laserkolbengewehr, das er nach dem Austritt aus dem Zeitportal von den Wachleuten dort erobert hatte. Dann zog er sich die Sprossen hinauf und verschwand aus Matts Blickfeld. Lola, ebenfalls bewaffnet, folgte ihm.
    Auch anderen Rats stiegen, Katzen auf ihren Schultern, die Sprossen empor. Andere Tiere kletterten an dicken, aus Lumpen geflochtenen Tauen nach oben, die plötzlich aus dem Schacht baumelten.
    Eine Frau mit fahlem, eingefallenen Gesicht näherte sich Matt. Sie hatte bemerkt, dass er unbewaffnet war, und drückte ihm eine rostige Eisenstange in die Hand. »Halte dich dicht hinter mir, Matt Drax«, sagte sie. »Das wird mir Glück und Beute bringen.«
    ***
    Sie arbeiteten zu dritt und nutzten die Dunkelheit und ihren individuellen Ortungsschutz, um bis auf zwei Meilen an das chinesische Militärareal heranzukommen.
    Es war kein Spaß, in der mongolischen Wüste nach technischen Anlagen der Chinesen zu suchen, wahrhaftig nicht. Eiskalte Nächte, brütendheiße Tage und nichts als Himmel und Sand. George West, Exekutivoffizier des APU-Geheimdienstes im Rang eines Captains, wusste ein Lied vom gefährlichen und entbehrungsreichen Leben eines Agenten im zentralen chinesischen Feindesland zu singen. Er wusste aber auch, was es bedeutete, nach Jahren harter Arbeit sein Ziel zu erreichen.
    West gehörte zur Einheit »Exodus Gelb«, und deren Auftrag war es gewesen, den Startplatz des chinesischen Generationenraumschiffs zu suchen. West und seine beiden mongolischen Agenten hatten ihn gefunden. Sieben Tage war das her, und das unbeschreibliche Triumphgefühl, das ihn bei dieser Entdeckung überwältigt hatte, perlte West noch immer durch alle Glieder, wenn er daran dachte.
    Jetzt ging es nur noch darum, das Areal für Raumstation Drei und ihre Lasergeschütze zu markieren.
    Auf ein Handzeichen Wests hin grub sich einer seiner Mongolen samt seinem schweren Laserkolben im Sand ein. Er musste ihnen den Rücken freihalten. Für alle Fälle. West und der zweite Mongole kletterten die letzte Düne hinauf. Sämtliche Taschen ihrer sandfarbenen Kampfanzüge waren mit Material vollgestopft.
    Am Dünenkamm angekommen, setzte der Captain das Okular seines Nachtsichtgeräts vom Helm herunter vor die Augen. Etwa drei Kilometer entfernt wölbte sich eine bläuliche Kuppel von gut zweihundert Metern Durchmesser etwa vierzig Meter hoch aus dem Wüstensand. Ihre Oberfläche war übersät von Antennen, Türmchen und regelmäßig angeordneten, wabenartigen Ausstülpungen.
    Das chinesische Raumschiff!
    Oder wenigstens die aus der unterirdischen Werft ragende obere Hälfte des kreiselförmigen Rumpfes. Eine Scheinwerferanlage beleuchtete Startplatz und Schiff. Hallen umringten es, Fahrzeuge fuhren zwischen ihnen und dem Schiff hin und her, Menschengewimmel herrschte in seiner unmittelbaren Umgebung.
    »Sieht so aus, als würden schon die ersten Passagiere an Bord gehen.« Der Captain klappte das Nachtsichtgerät nach oben. »Was geht’s uns an.« Er öffnete seine Beintaschen, packte die Elemente des Senders aus und bedeutete seinem mongolischen Agenten, seine Taschen ebenfalls zu leeren. »Hetzen wir unsere Leute im All auf sie, oder was meinst du?«
    Der andere meinte nichts, installierte nur schweigend den Sender und versenkte dessen Teleskopbein tief im Wüstensand. West verschaltete ihn mit dem Ortungsgerät und blickte dann auf die Zeitangabe seines Mobilports. Vor zwanzig Minuten hatte Raumstation Drei der APU diese Weltregion überflogen. In knapp fünfzig Minuten würde der nächste Überflug stattfinden – allerdings achthundert Kilometer weiter westlich. »Zwei Runden werden sie wohl noch drehen müssen, bis sie in Schussweite sind«, murmelte er.
    Er stellte die Verbindung zwischen seinem Mobilport und dem

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