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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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sich allzu sehr über Sims Entscheidung.
    Diene keuchte.
    Sim wandte sich an Diene und Lyte. »Wenn ich kämpfe und gewinne, bin ich dem Schiff eine halbe Meile nähergerückt. Und ich habe drei ganze Tage mehr zur Verfügung. Es scheint die einzige Möglichkeit zu sein.«
    Diene nickte traurig. »Es ist die einzige Möglichkeit. Ich glaube dir.«
    »Auf Wiedersehen!« sagte Sim.
    Der alte Mann sah ihn überrascht an, dann lachte er auf. »Du vergißt, daß ich heute nacht sterbe. Leb wohl.« Sie drückten einander die Hand.
    Sie gingen hinaus. Chion, Sim und Lyte, gefolgt von den anderen Kindern, die sich schnell zu erwachsenen Kämpfern entwickelten. Und der Glanz in Chions Augen erschreckte Sim.
     
    Lyte ging neben ihm. Sie wählte seine Steine aus und trug sie. So sehr er sie auch darum bat, sie ging nicht zurück. Die Sonne stand am Horizont, als sie über das Tal marschierten.
    »Bitte, Lyte, geh zurück.«
    »Soll ich auf Chions Rückkehr warten?« entgegnete sie. »Er will mich zur Frau nehmen, wenn du im Kampf fällst.« Sie schüttelte trotzig ihren Kopf. »Ich bleibe bei dir. Wenn du fällst, will ich auch fallen.«
    Sims Gesicht wurde hart. Er war groß. Die Welt war während der Nacht zusammengeschrumpft. Kinderhorden zogen auf der Suche nach Gräsern und Beeren fröhlich schnatternd an ihnen vorbei. Sim sah sie mit Befremden. War es erst vier Tage her, seit er wie sie getollt hatte? Seltsam. In ihm war das Gefühl, als hätte er wirklich tausend Tage und mehr gelebt. Die Gedanken in seinem Kopf zauberten ein vielfarbiges Mosaik von Erlebnissen und Träumen. So viel konnte doch nicht in vier kurzen Tagen geschehen.
    Die Kämpfenden liefen in Zweier- und Dreiergruppen. Sim sah, wie die Linie der schwarzen Klippen allmählich vor ihm aufstieg. Das ist also mein vierter Tag, sagte er sich. Und ich bin dem Schiff immer noch nicht nähergekommen. Ich bin nicht einmal ihr nähergekommen, die meine Waffen trägt und mir die reifsten Beeren pflückt. Er hörte neben sich Lytes leichten Schritt.
    Die Hälfte seines Lebens war vorbei. Oder ein Drittel – wenn er den Kampf gewann. Wenn!
    Er lief kraftvoll. Das ist der Tag, an dem ich meine Körperkräfte fühle, an dem ich während des Laufes esse, während des Essens wachse und während des Wachsens Lyte mit einem seltsamen Gefühl betrachte. Das ist der Tag unserer Jugend. Verschwenden wir ihn? Verlieren wir ihn an einen Traum, eine Narrheit?
    In der Ferne hörte er Gelächter. Als Kind hatte es ihn verwirrt. Jetzt verstand er es. Dieses besondere Lachen war das Pflücken der zartesten Gräser, das Trinken des süßesten Eiswassers, das Erklimmen der höchsten Felsen. Es war das Erbeben von jungen Lippen, die sich zum erstenmal trafen.
    Sie näherten sich den feindlichen Klippen.
    Lyte stand schlank und aufrecht neben ihm. Ihre Finger legten sich weich und geschmeidig in seine. Die Linie ihres Nackens erregte ihn …
    Lyte drehte den Kopf zur Seite. »Sieh nach vom«, rief sie. »Sieh nur nach vom.«
    Er fühlte, daß sie an einem Teil ihres Lebens vorbeirannten, daß sie die Jugend auf dem Pfad hinter sich ließen, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.
    »Ich kann die Steine nicht mehr sehen«, schrie er während des Laufs.
    »Dann denke an eine andere Landschaft.«
    »Ich sehe sie …« Seine Stimme wurde weich wie die Innenfläche ihrer Hand. Seine Umgebung verfloß. Alles war wie ein feiner Wind, der träumerisch dahinstrich. »Ich sehe Steine, die eine kühle Schlucht bilden, und in deren Schatten die Beeren dick wie Tränen sind. Sobald ich die Hand ausstrecke, rieseln sie mir entgegen und erfüllen alles mit ihrem roten Glanz. Und das Gras ist so weich …«
    »Ich sehe sie nicht.« Sie wandte den Kopf ab und lief schneller.
    Er beobachtete die feinen Härchen in ihrem Nacken, federig wie das Moos, das auf der Unterseite der Kiesel wuchs. Er beobachtete sich selbst, wie er sich mit geballten Fäusten vorwärtsschob, dem Tod entgegen. Muskeln und bläuliche Adern traten auf den Armen hervor.
    Lyte gab ihm Beeren.
    »Ich habe keinen Hunger«, sagte er. »Iß und schweig«, befahl sie scharf.
    »Du mußt stark für den Kampf sein.«
    »Ach, Götter«, rief er gequält. »Wie soll ich an den Kampf denken, wenn du neben mir läufst.«
    Vor ihnen schlugen dumpf Felsbrocken auf. Ein Mann fiel getroffen zusammen. Der Krieg hatte begonnen. Lyte reichte ihm die Waffen. Sie rannten schweigend auf das Schlachtfeld zu.
    Die Felsen rollten wie Lawinen von den

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