A Possessive Billionaire - Sein mit Leib und Seele - Band 10
führen derzeit eine Umfrage zu den Reisegewohnheiten der Pariser durch. Hätten Sie einige Minuten für uns Zeit?“
„Brillant!“
„Glaub nur nicht, dass das einfach war! Ich habe einen ganzen Tag damit verbracht, umsonst Leute mit gleichem Namen anzurufen. Deine Mary Clowes hatte mich eigentlich abgewimmelt. Ich musste erst alle anderen ausschließen, bevor ich auf die ersten zurückkam. Weil sie mir nicht antworten wollten, habe ich sie verfolgt. Es waren nur zwei. Du sagtest, sie hätte dunkle Haare. Nun, die andere war blond. Voilà!“
„Unglaublich! Danke!“
„Was wirst du nun tun?“
Der Kellner bringt das Essen und rettet mich. Was werde ich mit dieser Adresse anfangen? Werde ich zu dieser Frau gehen? Was soll ich zu ihr sagen? „Hallo, ich glaube, es gibt einen Zusammenhang zwischen Ihnen und meiner Mutter, vielleicht sind Sie es ja sogar, wer weiß?“
Das Essen ist köstlich und die Anwesenheit meiner beiden Freunde lenkt mich etwas ab. Trotz der Sorgen, der Sehnsucht, der Angst … lache ich etwas. Als wir uns verabschieden, ist es etwa zwei Uhr. Ich rufe einen Leibwache-Service an, der mich zurückbegleitet und dafür sorgt, dass meine Freunde heil nach Hause kommen. Auf Manons Befehl hin habe ich meine SIM-Karte weggeworfen, denn wer weiß, ob Dimitri nicht auch meine Telefonate verfolgt. Ich habe also keine Möglichkeit mehr, zu Charles Kontakt aufzunehmen …
6. Lichter
Ich wache schweißgebadet auf. Ein Augenpaar beobachtet mich vom Fußende des Bettes. Wie ein Tier, ein Jäger. Meine Bettdecke gleitet hinunter, ich bin nackt, dem Blick meines Beobachters ausgeliefert. Ich beiße mir auf die Lippen, mein Atem geht schneller. Im nächsten Augenblick schon liegt sein weicher Körper auf mir. Seine Lippen pressen sich auf meine, unser Atem vermischt sich. Charles …
„Du zierst dich wirklich nicht, Emma …“
Dimitri! Wie konnte ich sie miteinander verwechseln? … Ich muss hier weg, aber seine Umklammerung ist zu fest. Er hält meine Hände fest umschlossen, knabbert an meinem Ohr. Endlich kann ich ihn zu Boden stoßen und laufe davon, ich flüchte. Schnell bin ich auf der Straße, noch immer nackt, und laufe, bis mir die Luft wegbleibt. Plötzlich öffnet sich neben mir die Tür einer Limousine, ich flüchte hinein. Neben mir sitzt die Frau aus dem Krankenhaus. Wir fahren mit Höchstgeschwindigkeit, viel zu schnell. Ich will nach der Hand der Unbekannten greifen, aber sie entzieht sich mir. Dann höre ich Reifen quietschen. Eine Mauer, ein anderer Wagen …
„Ist alles in Ordnung, Mademoiselle?“
Ich bin immer noch nackt. Aber bei mir zu Hause, auf dem Boden, neben meinem Bett. In der Tür steht ein stämmiger Typ. Ich wickle mich in meine Decke und sammle mich.
„Ja, alles in Ordnung, danke.“
Der Leibwächter schließt höflich die Tür. Es ist sieben Uhr. Mein Rechner ist kaputt, mein Telefon so gut wie. Ich kann nichts tun. Mein Geliebter ist sonst wo, sein Feind überall und nirgends. Ich fühle mich total unnütz und machtlos. Ich kann nicht viel tun. Ich kann mich hier verkriechen und warten.
Für wie lange? Und worauf genau?
Oder ich kann zur Rue Jasmin fahren.
Eine Dusche später sitze ich angezogen vor einer Schüssel Cornflakes, mit Philippe, dem ich eine Tasse Kaffee verordnet habe. Er wird das Apartment bewachen. Es ist Montag, das Viertel ist belebt, ich riskiere nichts. Ich habe mich so neutral wie möglich gekleidet: Bluse, schwarzer Rock, Regenmantel. Ich werde mit der Metro fahren; auf keinen Fall werde ich Dimitri die Gelegenheit geben, heute in meinen Wagen einzudringen.
Es ist 08:50 Uhr, als ich in der Rue Jasmin bin. Ich weiß nicht, wie ich vorgehen soll. Ich habe mich vor der Hausnummer 3 auf dem Gehweg postiert und warte, dass sie herauskommt. Das ist dumm. Womöglich ist sie längst weg, womöglich arbeitet sie gar nicht. Hier kann ich nicht den ganzen Tag bleiben, denn auch wenn es nicht regnet, so ist es doch sehr kalt. Dreißig Minuten. Ich gebe mir dreißig Minuten. Wenn sie bis dahin nicht kommt, fahre ich wieder. Noch zwei Minuten. Die Tür geht auf und mein Herz macht einen Sprung. Ein älterer Mann mit einem Hund zeichnet sich im Eingang ab. Ich will gerade gehen, als er sich plötzlich umdreht und die Tür aufhält. Ich erkenne sie trotz ihres Regenmantels. Sie ist es. Sie tauschen einen freundlichen Gruß, dann geht jeder seines Weges. Ich folge ihr, ohne wirklich zu wissen, warum. Ihr Gang ist elegant. Geldsorgen hat sie
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