Abschied von Eden
zurückgeschickt. Allerdings hat sie über uns beide in der Vergangenheit geschrieben – was für gute Freunde wir waren.« Abel lachte. »Subtil, aber wirkungsvoll. Um die Wahrheit zu sagen, es überrascht mich, daß sie mir überhaupt geschrieben hat.«
»Rina ist ja auch was Besonderes.«
»Das stimmt.«
Ein weiteres betretenes Schweigen.
»Du rufst mich an, wenn du irgendwas brauchst, okay?«
»Klar doch.« Abel nahm sein Bier und ging weiter zum Fenster. Eine Zeitlang tranken sie einfach schweigend, Decker am Tisch und Abel aus dem Fenster starrend. Decker fragte sich, wie viele Stunden Abel schon damit verbracht haben mochte zuzusehen, wie das Leben an ihm vorüberlief.
Schließlich sagte Abel: »Deine Kollegin ist zurück. Netter Hüftschwung. Worüber habt ihr da draußen geredet?«
»Dienstliches.«
»Wo wollt ihr beide hin?«
»Zum Schießstand an der Akademie.« Decker zögerte, dann sagte er: »Sie ist letzte Woche in eine üble Situation geraten. Irgendein Arschloch hat versucht, ihr den Schädel einzuschlagen. letzt muß ihr Selbstbewußtsein ein wenig aufgemöbelt werden. Ich hab’ ihr gut zugeredet. Ich glaub’ zwar nicht, daß sie mir alles abgekauft hat, was ich gesagt hab’. Aber wenn sie auch nur etwas davon angenommen hat, dann reicht das schon.«
Abel antwortete nicht sofort. Schließlich sagte er: »Diese Frau da draußen, weißt du, was sie ist?«
»Was?«
»Sie ist deine neue Machobeziehung, Doc. Setz dich in Bewegung und tu was mit ihr, woran ihr euch immer erinnern werdet. Laß die Vergangenheit hinter dir.«
»Weise Worte«, sagte Decker und stand vom Tisch auf. »Vielleicht solltest du sie mal lieber befolgen.«
»Sollte ich«, sagte Abel. »Werd’ ich aber wohl nicht.«
Sie lächelten sich unsicher an.
Dann umarmten sie sich.
GLOSSAR
Alaw Haschalom – (»Friede über ihn«); wird gewöhnlich dem Namen eines teuren Verstorbenen hinzugefügt als Zeichen der Pietät und Verehrung
Balabusta – die perfekte Hausfrau
Baruch Haschem – Gott sei Dank
Bocher (Plural Bochim) – Schüler einer Jeschiwa
Bracha – Segensspruch, enthält immer ein Gotteslob
Challa – zopfförmiges Brot, das am Sabbat gegessen wird
Chillul Haschem – Gotteslästerung
Chuzpe – Dreistigkeit, Unverschämtheit
dawenen – beten
frum – religiös
Gartel – eine Art Schärpe, die die Chassidim tragen, um die reinen von den unreinen Teilen des Körpers zu trennen
Goj (Plural Gojim) – Nichtjude
Hakodausch Boruch Hu – einer der Namen Gottes
Haschem – Gott
Ima – Mutter, Mama
Jarmulke – Scheitelkäppchen
Jeschiwa – religiöse jüdische Hochschule
Jetzer Hara – böser Trieb
Jom Kippur – Versöhnungsfest, höchster jüdischer Feiertag
Kaballat Schabbat – spezielle Gebete, um den Sabbat willkommen zu heißen
Kaschrut – rituelle Tauglichkeit; spielt besonders bei den Speisegesetzen eine große Rolle
Kiddusch – Segensspruch über einem Becher Wein, der am Sabbat und anderen Feiertagen vor der Mahlzeit gesprochen wird
Kol Nidre – (»alle Gelübde«); Gebet, das am Vorabend des Jom Kippur den Gottesdienst in der Synagoge mit der Bitte einleitet, Gott möge alle im letzten Jahr aus Irrtum übernommenen Gelübde als ungültig erachten
Mamzer – Bastard
Masel tow – viel Glück
Ness – Wunder
parwe – neutral, also weder milchig noch fleischig, im Sinne der jüdischen Speisevorschriften; z. B.: Fisch
Phylakterien – Gebetskapseln
pikkuach nefesch – Rettung eines Menschenlebens
Rabbi – Anrede für verehrte Lehrer und Gelehrte
Rosch-Jeschiwa – Leiter einer Jeschiwa
Schabbes – Sabbat
Sabbat – geheiligter, von Freitag abend bis Samstag abend dauernder Ruhetag, der mit bestimmten Ritualen begangen wird.
Schacharit – Morgengebete
Schalom bajis – häuslicher Frieden
Scheigez – Nichtjude
Scheitel – Perücke
Schema – Hauptgebet am Morgen und am Abend; wird oft auch als letztes Gebet vor dem Tod gesprochen
Schewua – Schwur
Schickse – Christenmädchen
Schmuck – Idiot
Schochet – Schlächter
Siddur – Gebetbuch
Talmud – Sammelbezeichnung für die beiden Hauptwerke der jüdischen Religionsgesetze, der Mischnah und der Gemara
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