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Abschied von Eden

Titel: Abschied von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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diese Farm nicht mehr haben. Einst war sie für mich das Gelobte Land, das Land Gottes, wo Milch und Honig fließt. Jetzt nicht mehr. Jetzt nicht mehr.«
    Pappy Darcy weinte jetzt ganz hemmungslos. Hollander stand auf, legte dem alten Mann eine Hand auf die Schulter und sah zu Decker. Granny Darcy kam wieder aus ihrem Zimmer und starrte auf ihren schluchzenden Mann. Decker versicherte ihr, daß alles in Ordnung mit ihm sei, doch die alte Frau konnte den Blick nicht von ihrem Mann losreißen. Eine Minute verstrich, bevor überhaupt jemand sprach. Schließlich bemerkte Pappy Darcy seine Frau, winkte sie zu sich und nahm sie in den Arm. Sie begrub ihr Gesicht in seinem Hemd.
    »Sie ist nicht böse«, sagte Pappy Darcy. »Sie ist nur nicht mehr ganz richtig im Kopf.«
    »Ich vertraue auf meinen Mann und den Herrn Jesus«, sagte sie und blickte auf. »Sie können uns nichts tun.«
    »Sei höflich zu den Leuten, Frau«, schalt Pappy Darcy sie leise. Granny Darcy senkte den Kopf und starrte auf ihre Füße. Der alte Mann sah Hollander an und fragte: »Werden Sie sie verhaften?«
    Hollander nickte. Dann wandte sich Pappy Darcy Decker zu.
    »Werden Sie mich auch verhaften?«
    »Ja«, antwortete Decker.
    »Und Earl?«
    »Es ist wohl das beste, wenn Sie alle mit zur Wache kommen«, sagte Decker. »Dort werden wir versuchen, die Situation zu klären.«
    »Was wird mit uns passieren, Mr. Policeman?« fragte Pappy Darcy.
    Decker wußte es nicht genau, und das sagte er auch Pappy Darcy.
     
    Byron Howard war mit seinen Waben beschäftigt und goß gerade frisch geschleuderten Honig in einen großen Keramikbottich. Der Strom geschmolzenen Goldes glitzerte in der Sonne. Gleißende Lichtpunkte tanzten über die Felder. Die Sommerluft war von dem Summen der unermüdlichen Bienen erfüllt. Byron arbeitete langsam, ließ sich mit allem Zeit. Er trug Schleier und Handschuhe und achtete nicht auf die sich nähernden Schritte. Er drehte sich erst um, als er eine feste Hand auf seiner Schulter spürte. Dann fuhr er förmlich herum, blickte auf, sah Decker fest in die Augen und wartete, daß der Polizist etwas sagte.
    »Für die Darcys ist alles zu Ende«, sagte Decker. »Wollen Sie wissen, was passiert ist?«
    »Geht mich nichts an«, sagte Byron.
    »Sind Sie da ganz sicher?« fragte Decker.
    Byron antwortete nicht.
    »Wissen Sie, ich hab’ letzte Woche mit Annette Kaffee getrunken«, sagte Decker. »Sie hat mir erzählt, Sie hätten eine Schrotflinte Kaliber zwanzig. Eine Browning hat sie, glaub’ ich, gesagt.«
    Decker merkte, wie der Imker hellhörig wurde, doch er schwieg beharrlich weiter.
    »Dürfte ich mir die mal ansehen?« fragte Decker.
    Byron ließ sich mit der Antwort Zeit. Schließlich sagte er: »Von mir aus, Darlene weiß, wo ich sie hab’.«
    »Danke«, sagte Decker. »Noch eine Sache. Annette hat mir erzählt, Sie mögen keine Handfeuerwaffen. Das wär’ was, um Menschen zu erschießen, nicht für Tiere.«
    Byron antwortete nicht.
    »Stimmt das?« fragte Decker.
    »Ja.«
    »Trotzdem hat Ihre Frau gesagt, sie würd’ Linda ein paar mit der Pistole überbrennen …«
    »Darlene hat mit diesen Morden nichts zu tun!« entfuhr es Byron. Dann wurde er ganz rot.
    »Oh, das hab’ ich keine Minute geglaubt«, sagte Decker. »Es hat mich nur nachdenklich gestimmt. Es ist merkwürdig, daß eine Frau so was sagt, wenn sie gar keine Pistole hat. Nun ist zwar nichts dergleichen auf Howard registriert, aber könnte es vielleicht sein, daß Sie irgendwo im Haus eine nicht angemeldete Waffe rumliegen …«
    »Verschwinden Sie von meinem Grundstück!« brüllte Byron.
    »Nein, Byron, das werde ich nicht tun«, sagte Decker. »Warum gehen wir beide nicht einfach ins Haus und sehen uns ein bißchen um?«
    Byron rührte sich nicht, doch seine Arme hingen schlaff an den Seiten herunter. Sein Blick glitt unruhig über seine Füße.
    »Byron?« sagte Decker.
    »Ich kann Ihnen meine Browning zeigen.« Byron zögerte, dann sagte er: »Aber ich hab’ keine Pistole.«
    »Wo ist sie?« fragte Decker.
    »Ich weiß nicht.«
    »Könnte Darlene wissen, wo sie ist?« fragte Decker.
    »Darlene?« Byron riß den Kopf hoch. »Ich hab’ Ihnen doch gesagt, Darlene weiß nichts darüber.«
    »Worüber?«
    Byron schüttelte den Kopf.
    »Was haben Sie mit der Waffe gemacht, Byron?«
    Plötzlich wirkte das wettergegerbte Gesicht völlig verschrumpelt. Byrons Unterlippe fing an zu zittern, seine Augen hielten nur mühsam das Wasser zurück.
    »Was haben Sie

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