Absolute Hingabe
lebte und arbeitete er in einer anderen Stadt, praktisch in einem anderen Bundesstaat. Dennoch musste er zugeben, dass er New York in der ganzen Zeit kein Stück vermisste hatte. Er genoss die Wärme von Miami Beach City, die noble Gegend in der er wohnte, sein schickes, helles Apartment in der Stadt mit herrlichem Blick auf das türkisgrüne Meer. Nicht eine Sekunde hatte Cedric es bereut, aus seiner Heimatstadt in den sonnigen Staat Florida umzusiedeln. Dass er zurückgekehrt war, lag an einer Einladung, die Ruben ihm mit der Bitte geschickt hatte, ein paar Tage früher als die anderen Gäste anzureisen. Ob Emma Bescheid wusste? Cedric schüttelte den Kopf und dachte darüber nach, was vor einer halben Stunde im Spielzimmer geschehen war. Sein Freund hatte ihm Emma als schüchtern, scheu und zerbrechlich beschrieben. Das passte jedoch nicht zu der Frau, die Ruben ihm als seine Spielgefährtin vorgestellt hatte. Warum war Cedric ihre Unerfahrenheit aufgefallen, aber Ruben überrascht, was Emma zwei Jahre verschwiegen hatte? Cedric schnaubte. Er selbst pflegte seine Kontakte mit, devoten Frauen, die sich zu Sessions mit ihm trafen. Ihm war es wichtig, sie zu kennen. Er musste sie einschätzen können, um ihre Grenzen auszuweiten, doch niemals würde er ein von ihnen gesetztes Tabu überschreiten. Was war bloß in Ruben gefahren? Hatte er Cedric beweisen wollen, wie hervorragend er Emma beherrschte? Seufzend leerte Cedric seinen Scotch und bestellten ein Glas Wasser.
Ruben wirkte erschöpft, sein Gesicht gerötet von Anstrengung und verebbender Lust, als er an die Bar kam.
„Du hast sie gut in Stimmung gebracht. Das hat mir gefehlt. Wir zwei, eine Sklavin.“
Ruben hob einen Finger, und der Barkeeper stellte ihm ebenfalls ein Glas Wasser hin.
„Ruben, du bist oberflächlich geworden. Was sollte das eben? Wenn sie ein Tabu festsetzt, hast du es zu respektieren. Du kannst dich nicht über ihren Kopf hinwegsetzen. Das hat nichts mit Lust am Schmerz zu tun.“
„Du verstehst das falsch. Man muss sie manchmal zu ihrem Glück zwingen.“
Cedric schwieg über die seltsame Antwort seines besten Freundes und betrachtete Rubens aufgewühltes, glänzendes Gesicht.
„Emma ist ein wenig widerspenstig, wenn es darum geht, Dinge von ihr zu fordern. Aber sie verfügt über Potential.“
„Potential wozu?“
Ruben klang, als hätte er größere Pläne, was Emma betraf.
„Ich habe ihr Lektüre zu lesen aufgegeben, und sie war sehr angetan von der Geschichte der O.“
Cedric lachte, nahm einen Schluck Wasser. Er kannte Rubens Besessenheit mit diesem Buch und schien daraus einen Schluss zu ziehen.
„Es ist ein Klassiker und gehört zur anerkannten Weltliteratur! Ich kenne Vanillas, die das Buch ebenso gut fanden.“
Ruben ignorierte seinen Einwand, blickte über Cedrics Schulter und hob die Hand.
„Emma, wir sind hier. Komm und setz dich zu uns.“
Als Cedric in Emmas Richtung blickte, sah er deutlich Überraschung in ihrem Gesicht, als wäre sie es nicht gewohnt, nach einem Spiel mit ihrem Herrn zu reden und zu trinken. Zögerlich schlüpfte sie aus dem Ärmel ihrer Jacke, die sie gerade im Begriff war überzuziehen, und näherte sich den beiden Männern.
„Ich dachte, wir wären fertig, Mister Eastwick.“
Ruben zog Emma näher heran.
„Was möchtest du trinken?“
„Nichts, danke.“
Ihre Augen senkten sich sofort, als Cedric ihren Blick suchte. Emma war es tatsächlich nicht gewohnt, sich nach einer Session mit Ruben auszutauschen. Was tat dieser Mann? Cedric glitt von seinem Barhocker und bot ihn ihr an.
„Setz dich, Emma.“
Als hätte Cedric ihren Gehorsam eingefordert, nahm sie sofort darauf Platz. Er hob kurz seine Augenbrauen und erwiderte den Blickkontakt seines Freundes. Ruben schien über ihre Unterwürfigkeit mehr als zufrieden.
„Cedric scheint dich mächtig beeindruckt zu haben.“
Sie schwieg. War sie doch zurückhaltend und schüchtern, wie Ruben sie beschrieben hatte, oder lag es an seiner Anwesenheit?
„Du fürchtest dich also vor der Peitsche?“
Cedrics sanft ausgesprochene Frage ließ sie zusammenzucken. Emma hob kurz ihren Kopf, blickte jedoch über seine Schulter, mied den direkten Augenkontakt. Er schob seine Fingerspitzen unter ihr Kinn und wartete geduldig solange, bis sie ihn endlich ansah.
„Es ist nicht so schlimm, wie du denkst. Deine Gedanken blockieren deinen Genuss. Aber man kann es dir nicht vorwerfen. Du bist noch sehr unerfahren.“
„Woher wissen Sie,
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