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Absolute Power (Der Präsident)

Absolute Power (Der Präsident)

Titel: Absolute Power (Der Präsident) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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über und über mit Blut befleckt. Wie alles in dem Zimmer, überall. Mit ihrem Blut.
    »Helft mir schon hoch und zieht mich an, verdammt noch mal. Ich muß doch sicher irgendwo vor irgendwem "ne Rede halten, oder nicht?« Schrill lachte er auf. Burton sah Collin an, Collin sah Burton an. Dann sahen beide zum Präsidenten, als er auf das Bett kippte.
    Als die Schüsse ertönten, hatte sich Stabschefin Gloria Russell in der Toilette im ersten Stock befunden, so weit enfernt vom Schlafzimmer wie nur möglich.
    Sie hatte den Präsidenten bei vielen Eskapaden dieser Art begleitet, doch anstatt sich daran zu gewöhnen, fand sie es nur jedes Mal abstoßender, sich vorzustellen, wie ihr Boß, der mächtigste Mann auf Erden, mit all diesen Edelnutten, diesen politischen Groupies, ins Bett stieg. Es ging über ihren Verstand hinaus, doch sie hatte beinahe gelernt, darüber hinwegzusehen. Beinahe.
    Russell hatte sich die Strumpfhose wieder hochgezogen, die Tür aufgerissen, war den Flur entlanggelaufen und die Treppen hochgerannt, wobei sie trotz der Stöckelschuhe zwei Stufen auf einmal nahm. Als sie die Schlafzimmertür erreichte, hielt Agent Burton sie auf.
    »Sie wollen das bestimmt nicht sehen, Ma'am, es ist kein schöner Anblick.«
    Sie drängte sich an ihm vorbei. Dann blieb sie aus eigenen Stücken stehen. Ihr erster Gedanke war, wieder hinauszulaufen, die Stiegen hinunter und in die Limousine, weg von hier, weg aus diesem Staat, weg aus diesem elenden Land. Mitleid für Christy Sullivan empfand sie nicht; diese kleine Nutte verdiente ein solches Ende. Sie wollte vom Präsidenten gevögelt werden. Schon seit zwei Jahren war das ihr erklärtes Ziel gewesen. Nun, manchmal bekam man nicht, was man wollte; manchmal mehr als das.
    Russell faßte sich und trat Agent Collin gegenüber.
    »Was ist passiert?«
    Tim Collin war jung, zäh und dem Mann ergeben, zu dessen Schutz er abgestellt war. Er war dafür geschult worden, in Verteidigung des Präsidenten sogar sein Leben zu opfern, und für ihn stand außer Frage, daß er es auch tun würde, sollte es einst nötig werden. Vor nunmehr beinahe vier Jahren hatte er schon einmal einen Angreifer überwältigt, auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums, wo der damalige Präsidentschaftskandidat Alan Richmond einen Wahlkampfauftritt absolvieren sollte. Collin hatte den potentiellen Attentäter zu Boden gezwungen und bewegungsunfähig gemacht, bevor der Kerl die Waffe ganz aus der Tasche ziehen konnte - bevor überhaupt irgend jemand reagiert hatte. Collin betrachtete es als Lebensaufgabe, Alan Richmond zu beschützen.
    Innerhalb einer Minute schilderte er Russell das Geschehen in kurzen, zusammenhängenden Sätzen. Burton bestätigte die Darstellung mit ernster Miene.
    »Es hieß er oder sie, Ms. Russell. Es gab keine andere Möglichkeit einzuschreiten.« Instinktiv blickte Burton zum Präsidenten hinüber, der immer noch auf dem Bett lag, und dem im Augenblick alles egal war. Die heikleren Zonen seines Körpers hatten sie mit einer Decke verhüllt.
    »Wollen Sie mir erzählen, Sie hätten nichts gehört? Keine Anzeichen von Gewalt, bevor das da passiert ist?« Sie deutete auf die Schweinerei im Zimmer.
    Die Agenten sahen einander an. Sie hatten schon vielerlei Geräusche aus Schlafzimmern gehört, in die sich ihr Boß verirrt hatte. Manche konnte man vielleicht mit Gewalt in Verbindung bringen, andere wiederum nicht. Aber bisher waren immer alle Beteiligten gesund und munter wieder herausgekommen. Die Frauen kamen stets die Treppe herunter, zupften ihre Blusen und Röcke zurecht und hatten dabei ein so seliges Lächeln auf den Lippen, als hätten sie soeben den Papst berührt. Dann stolzierte der Präsident mit geschwellter Brust heraus, wie der Hahn im Hühnerhof.
    »Nichts Ungewöhnliches«, antwortete Burton, »aber dann hat der Präsident geschrien, und wir sind hineingestürmt. Das Messer war vielleicht noch zehn Zentimeter von seiner Brust entfernt. Nur eine Kugel war schnell genug.«
    Er richtete sich zu voller Größe auf, stand so gerade, wie er konnte, und sah ihr unmittelbar in die Augen. Collin und er hatten ihre Arbeit getan, und diese Frau würde sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Ihm würde sie nichts anhängen.
    »In diesem Zimmer war ein gottverdammtes Messer?« Ungläubig starrte sie Burton an.
    »Wenn es nach mir ginge, gäbe es keine solchen ... solchen Abenteuer. Meistens erlaubt uns der Präsident nicht, daß wir vorher alles überprüfen. Wir hatten keine

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