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Absolute Power (Der Präsident)

Absolute Power (Der Präsident)

Titel: Absolute Power (Der Präsident) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nichts von dem hier. Sagen Sie vorerst nur, daß es einen Unfall gegeben hat, daß der Präsident aber wohlauf ist. Mehr nicht. Und daß sie sich bereit halten sollen. Verstanden? Ich melde mich, wenn ich Sie brauche. Ich muß erst einmal nachdenken.«
    Burton und Collin nickten und gingen hinaus. Keinem der beiden war beigebracht worden, derartige Befehle von höherer Stelle zu mißachten. Außerdem wollte Burton bei dieser Sache nicht das Kommando übernehmen. Dafür konnte ihm niemand genug bezahlen.
    Seit die Schüsse den Kopf der Frau in Stücke rissen, hatte Luther sich nicht bewegt. Er hatte einfach Angst. Der Schock war schließlich vorübergegangen, doch seine Augen wanderten immer wieder auf den Boden, wo etwas lag, das vor kurzem noch ein lebendiges, atmendes menschliches Wesen war. In all den Jahren als Krimineller hatte er nur einmal miterlebt, wie jemand umgebracht worden war. Dabei hatte es sich um einen dreifach verurteilten Kinderschänder gehandelt, dem von einem Mithäftling eine zehn Zentimeter lange Klinge in den Rücken gejagt wurde. Die Empfindungen, die ihn jetzt überschwemmten, waren völlig anderer Natur. Er fühlte sich wie der einzige Passagier eines Schiffes, das einen fremden Hafen anlief. Nichts wirkte auch nur im mindesten vertraut oder bekannt. Jedes Geräusch konnte tödlich für ihn sein; dennoch ließ Luther sich wieder langsam auf den Stuhl nieder, bevor die zitternden Beine unter ihm wegknicken konnten.
    Er beobachtete, wie Russell im Zimmer umherging, sich neben der toten Frau bückte, sie aber nicht berührte. Als nächstes hob sie den Brieföffner auf, wobei sie ihn mit einem Taschentuch am Ende der Klinge hielt. Lange und eindringlich betrachtete sie den Gegenstand, der beinahe dem Leben des Präsidenten ein Ende bereitet hätte und der letztendlich beim Tod eines anderen Menschen eine entscheidende Rolle gespielt hatte. Vorsichtig legte sie ihn auf den Nachttisch und steckte das Taschentuch wieder ein. Sie warf einen flüchtigen Blick auf das verrenkte Gebilde, das noch kurz zuvor Christine Sullivan gewesen war.
    Russell konnte nicht anders, als Richmond dafür zu bewundern, wie er seine außerplanlichen Aktivitäten abwickelte. All seine »Gespielinnen« waren reiche und gesellschaftlich hoch angesehene Frauen, und alle waren verheiratet. Dadurch war sichergestellt, daß seine Seitensprünge nie in der Boulevardpresse erscheinen würden. Die Frauen, mit denen er ins Bett stieg, hatten ebensoviel zu verlieren wie er selbst, wenn nicht noch mehr, und sie waren sich dieser Tatsache sehr wohl bewußt.
    Überhaupt, die Presse. Russell lächelte. Heutzutage, in diesem Zeitalter, wurde der Präsident auf Schritt und Tritt beobachtet. Weder konnte er auf den Lokus gehen, noch eine Zigarre rauchen oder rülpsen, ohne daß die Öffentlichkeit jede Einzelheit darüber erfuhr. Zumindest glaubte die Öffentlichkeit das. Hauptgrund dafür war, daß die Presse und deren Fähigkeit, jedes noch so winzige Detail einer Story zum Vorschein zu bringen, weit überschätzt wurde. Etwas wurde nämlich übersehen: Zwar hatte das Amt des Präsidenten über die Jahre hinweg einen Teil der enormen Macht eingebüßt, da die Probleme einer aus den Fugen geratenen Welt zu groß geworden waren, als daß ein einzelner Mensch sie wirkungsvoll hätte bewältigen können. Doch der Präsident war von absolut loyalen und überaus fähigen Leuten umgeben, die, was verdeckte Operationen anging, in einer höheren Liga spielten als die großkotzigen Journalisten, für die das Aufspüren einer tollen Story darin bestand, einen Kongreßabgeordneten mit Allerweltsfragen zu überhäufen, der für das Privileg, in den Abendnachrichten erwähnt zu werden, mehr als bereit war, mit ihnen zu reden.
    Tätsache war, daß sich der Präsident, wenn ihm der Sinn danach stand, frei bewegen konnte, ohne fürchten zu müssen, daß irgend jemand seinen Aufenthaltsort in Erfahrung bringen konnte. Es war ihm sogar möglich, sich den Augen der Öffentlichkeit zu entziehen, solange er wollte, wenngleich dies dem genauen Gegenteil dessen entsprach, was ein erfolgreicher Politiker als sein Tagewerk betrachtete. Und dieses Privileg lief auf einen gemeinsamen Nenner zusammen.
    Den Secret Service. Sie waren die Besten der Besten. Das hatte diese Elitetruppe über die Jahre hinweg wiederholt bewiesen. Wie auch bei der Planung dieser jüngsten Eskapade.
    Kurz nach zwölf Uhr mittags hatte Christy Sullivan den Schönheitssalon im Nordwesten

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