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Absolute Power (Der Präsident)

Absolute Power (Der Präsident)

Titel: Absolute Power (Der Präsident) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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verfügte in allen Bereichen des Rechts über erfahrene Anwälte.
    Worauf alles hinauslief, war völlig klar. PS&L würde nicht mehr benötigt. Der wichtigste Klient der Firma, der über zwanzig Milli onen Dollar für Rechtsbeistand lockermachte - was einem Drittel des Gesamtumsatzes entsprach -, würde einfach verschwinden. Lebensläufe flatterten bereits aus der Firma. Einige Anwälte versuchten, bei Rhoads unterzukommen, indem sie vorbrachten, sie seien vertraut mit Sullivans Geschäften und könnten Rhoads die langwierige und kostspielige Lernphase ersparen. Bereits zwanzig Prozent der bis dato treu ergebenen PS&L-Mitarbeiter hatten ihre Kündigung eingereicht, und ein Ende des Abzugs war kurzfristig nicht zu erwarten.
    Langsam tastete Lords Hand über den Schreibtisch zur Whiskeyflasche; er hob sie und trank den Rest aus. Dann fuhr er herum, blickte in den düsteren Wintermorgen hinaus und lächelte.
    Für ihn gab es keine Möglichkeit, bei Rhoads, Director & Minor anzuheuern. Somit war es nun doch geschehen: Lord war verwundbar. Er hatte schon öfter erlebt, wie Klienten mit besorgniserregender Geschwindigkeit untergingen, vor allem in den letzten zehn Jahren, wo man in der einen Minute auf dem Papier noch Milliardär sein konnte, in der nächsten jedoch bereits ein Verbrecher und so arm wie eine Kirchenmaus. Doch nie hätte er für möglich gehalten, daß sein eigener Fall, falls überhaupt, so unglaublich rasant und schmerzlich endgültig erfolgen könnte.
    Das war das Problem, wenn man so einen Mammut-Klienten hatte, der achtstellige Dollarbeträge wert war. Er nahm alle Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Alte Kunden wanderten ab und verschwanden. Neue Geschäftsbeziehungen wurden nicht gepflegt. Lord hatte es sich in den letzten Jahren auf seinem weichen Polster bequem gemacht, nun wurde es ihm unter dem fetten Hintern weggezogen.
    Überschlagsmäßig stellte er eine Berechnung an. Wahrend der letzten zwanzig Jahre hatte er grob dreißig Millionen Dollar verdient. Unglücklicherweise war es ihm nicht nur gelungen, die gesamten dreißig Millionen zu verprassen, sondern eine Menge mehr. Im Laufe der Jahre hatte er zahlreiche luxuriöse Eigenheime besessen, dazu eine Ferienwohnung in Hilton Head, außerdem ein geheimes Liebesnest in New York, wohin er sich mit seinen verheirateten Gespielinnen zurückzog. Luxuskarossen, verschiedenste Sammlungen, die ein Mann von Welt und Geld einfach haben mußte, einen kleinen, doch unglaublich erlesenen Weinkeller, sogar einen eigenen Helikopter; all diese Dinge besaß er, aber drei Scheidungen, von denen keine freundschaftlich verlaufen war, hatten sein Vermögen beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen.
    Auch die derzeitige Wohnung entsprang unmittelbar den Seiten des Architectural Digest, und die Hypothek entsprach dem erstaunlichen Prunk in jeder Hinsicht. Was Lord dagegen nur spärlich besaß, war Bargeld. Die flüssigen Mittel gingen ihm aus. Bei PS&L fraß man, was man erbeutete, und Lords Teilhaber jagten nicht im Rudel. Deshalb waren Lords monatliche Bezüge auch stets höher als die aller anderen. Von nun an jedoch würde der monatliche Scheck kaum reichen, um die Kreditkartenrechnungen zu bezahlen. Allein die American-Express-Card verschlang durchschnittlich jeden Monat fünfstellige Summen.
    Flüchtig lenkte er die Aufmerksamkeit der angestrengt arbeitenden grauen Zellen auf seine anderen Klienten. Eine grobe Hochrechnung ergab bestenfalls eine halbe Million möglichen Umsatz, doch nur, wenn er sich dahinterklemmte und die Klienten einen nach dem anderen abklapperte. Doch das wollte er nicht, dazu hatte er nun wirklich keine Lust. Mittlerweile stand er über solchen Dingen. Zumindest war es so gewesen, bis der gute, alte Walter Sullivan beschloß, das Leben sei trotz mehrerer Milliarden Dollar nicht mehr lebenswert. Jesus Christus. Und alles wegen einer kleinen, dummen Schlampe.
    Fünfhunderttausend! Das war sogar weniger, als der kleine Scheißer Kirksen hatte. Lord zuckte zusammen, als ihm das klar wurde.
    Er drehte sich um und betrachtete die Kunstwerke an der gegenüber liegenden Wand. Zwischen den Pinselstrichen eines unbedeutenden Künstlers aus dem neunzehnten Jahrhundert fand er einen Grund, wieder zu lächeln. Eine Möglichkeit blieb ihm noch. Hatte sein wichtigster Klient auch Lords Leben durcheinandergebracht, so blieb ihm doch noch ein As im Ärmel. Er griff zum Telefon.
    Eiligen Schrittes schob Fred Martin den Wagen den Flur entlang. Da es erst

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