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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Stawosc und er ließ die Tür hinter sich zu gleiten.
     
    Sadsh verschlief den Rest des Tages.
    Gegen Abend kam ein Pfleger und kündigte Besuch an.
    „Ein Mann namens Geradon“, sagte er. „Wollen Sie den sehen, Invador?“
    Sadsh setzte sich auf. Auf den ersten Anhieb sagte ihm der Name nichts, obwohl er sicher war, ihn schon gehört zu haben. Aber es erschien nicht klug, jemanden wegzuschicken, der vielleicht etwas Interessantes erzählen konnte. Daher stimmte er zu, den Fremden zu empfangen.
    Ein rundlicher Mann in konservativem Zweiteiler kam bis zur Therapieliege. Die gerade geschnittene, kurze Jacke in dunklem Violett und die schwarze Röhrenhose ließen Sadsh auf einen Juristen oder Versicherungsbeamten schließen.
    Hoffentlich wollte niemand Schadensersatz für irgendetwas! Hastig überlegte Sadsh, was in den letzten Tagen alles zu Bruch gegangen war.
    Der Mann streckte ihm die Hand hin.
    „Ich bin Elber Geradon“, sagte er. „Ich vertrete einige der rechtlichen Belange der Familie Marl, vormals Lords von Kippun.“
    Sadsh erinnerte sich wieder. Niwa hatte Geradon erwähnt. Er schüttelte die dargebotene Hand.
    „Was kann ich für Sie tun?“, erkundigte er sich.
    „Zuerst möchte ich Sie um Verständnis bitten, dass ich hier hereinplatze, obwohl Sie verletzt sind, Invador. Aber ich setzte große Hoffnung in Ihren Rat.“
    Sadsh sah ihn auffordernd an und nickte leicht. Anscheinend war Geradon daran gewöhnt, umständlich in sein Thema einzuführen.
    „Der vormalige Lord Kippun war so freundlich, Sie mir gegenüber zu erwähnen. Er deutete an, Sie würden möglicherweise hier nach Dor kommen, um einige Dinge zu regeln. In Zeiten wie diesen – voller politischer Unklarheiten – könnte mir natürlich ein Fehler unterlaufen, aber da Niwa Marl Sie ebenfalls in einer Kurznachricht erwähnte, nehme ich an, ich liege nicht falsch, wenn ich Sie zu den Leuten zähle, die nicht einem feindlichen Verhältnis zu Fajana Marl stehen.“
    Sadsh hatte im Augenblick durchaus Verständnis für Leute, die nicht recht wussten, wer Freund und Feind war, aber trotz all seiner demokratischen Wurzeln störte es ihn, diesen Fremden so vertraulich die bürgerlichen Namen der Kippuns verwenden zu hören. Deswegen betonte er den Titel, als er sagte: „Auch mir mag ein Fehler unterlaufen, wenn ich Ihre Meinung teile. Aber in jedem Fall schätze ich Lord Kippun persönlich.“
    „Das freut mich, Invador. Das freut mich sehr. Denn sehen Sie: Das Problem liegt wie folgt: Nicht nur, dass er spurlos verschwunden zu sein scheint, sondern seine Tochter ebenfalls.“
    „Ich weiß.“
    „Ich hoffe nun, dass er Ihnen vielleicht nicht direkt gesagt hat, wohin er gehen würde, aber nun, möglicherweise eine Andeutung gemacht hat. Oder vielleicht haben Sie eine Vorstellung davon, wo er seine Tochter hinschicken würde, wenn Gefahr droht. Denn natürlich sind tausend Kleinigkeit zu regeln. Ich kann ausstehende Rechnungen nicht ausgleichen und so weiter.“ Geradon räusperte sich. „Nun gab es schon einmal eine Phase, in der er zeitweise nicht erreichbar war. Das war vor seiner Verhaftung auf Khira. Aber da war die juristische Situation eine andere. Ich möchte Sie nicht damit langweilen, Invador. Aber ich muss irgendwie Kontakt zu meinem Klienten bekommen – oder wenigstens zu Niwa. Nach dorisch-delischem Recht ist sie nicht einmal volljährig. Da stellt sich die Frage nach dem Aufenthalt schon ein wenig dringlicher als beim Vater.“
    „So, so“, sagte Sadsh gereizt. „Darf man fragen, ob Lady Kippun so etwas wie einen Vormund hat?“
    „Ihr Vater ist selbstverständlich erziehungsberechtigt. Und die ältere Schwester, Halo Marl. Nur ist es in beiden Fällen schwierig, die Dinge zu regeln. Halo Marl ist auf Khira und ihr Vater sollte ja nun eigentlich hier in Dor Gamma sein. So hat sich die junge Dame angewöhnt, sich wie eine Erwachsene zu bewegen. Nur stößt sie dabei gelegentlich an rechtliche Grenzen. Ich berate sie entsprechend, aber wie Kinder so sind: Sie hört nicht immer auf meinen Rat. Ich riet ihr, nicht nach Dor zu kommen. Und nun ist sie weg! Nicht auszudenken, was ausgerechnet hier alles passieren kann. Ich muss sie ausfindig machen!“
    „Und daher kommen Sie zu mir“, sagte Sadsh. „Ich verstehe. Aber Lord Kippun hat mich nicht in seine Pläne eingeweiht. Ich wüsste selber gerne, wo er steckt. Und nach Lady Kippun wird intensiv gesucht. Der Supervisor verfügt über den notwendigen Apparat und wird

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