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Acht Augen sehen mehr als vier

Acht Augen sehen mehr als vier

Titel: Acht Augen sehen mehr als vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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uns.“ Buddys Stimme klingt mit einem Mal erstaunlich klar und fest. „Wir bringen alte Computer und andere Teile zu den Behindertenwerkstätten. Dort werden sie aufgearbeitet und verkauft. Wir bekommen nichts dafür. Ehrlich!“
    Stanz lacht krächzend. Dann zischt er Buddy zu: „Hey, Kumpel. Das glaubst auch nur du, Naivling!“ Und weg ist er. Ich hab es trotzdem gehört.
    Jetzt passt für mich plötzlich alles zusammen. Huby und Stanz gehören zu der Gr.Bde, der Großen Bande! Und Buddy glaubt an den Weihnachtsmann und darf manchmal Sachen in den Behindertenwerkstätten abliefern. Unglaublicher Shit! Mir bleibt die Spucke weg.
    Raucherstimme alias Michi Stanz ist durch das Rolltor in den Hallen verschwunden. Rasselnd schließt es sich hinter ihm. Mist! Ich hab’s aus dem Augenwinkel gesehen, aber nicht geschaltet! Wie war das mit den acht Augen?
    „Und zum Transport benutzt ihr die Lieferwagen eurer Väter“, sagt Finn, der das Gespräch vorhin nicht mitgekriegt hat. „Darauf hätte ich gleich kommen sollen.“
    „Robin Hood im 21. Jahrhundert!“, seufzt Laura. „ Robbing from the rich and giving to the poor. “
    Was?
    „Die Reichen beklauen und die Beute mit den Armen teilen!“, übersetzt Emily für mich.
    „Und ich Schaf hab dich verdächtigt!“ Laura umarmt die letzten Stellen meines Körpers, die Emily freigelassen hat. Und als sie mich loslässt, küsst mich Emily auf den Mund. Richtig lange. Wow!
    „Tut mir leid, Mertesheimer“, winselt Buddy. Er lässt sich doch echt von Finn mit der Hundeleine die Handgelenke fesseln. Und mit den Fingerspitzen krault er Princess, die an ihm hochspringt. In diesem Moment hält ein Streifenwagen dicht vor dem Drahtzaun, dessen Tor noch offen steht.
    Die blondzopfige Kira Obermann springt aus der Beifahrertür. Und hinterm Steuer schiebt sich der bauchige Wurster hervor.
    „Bingo!“, murmelt Finn. „Ich hab sie vorhin schnell noch angerufen.“
    Wir tauschen Blicke. „Alles klar, Herr Kommissar“, sage ich und atme auf. Diesen beiden können wir Huby, Buddy, Michi Raucherstimme und die Große Bande getrost überlassen! Allerdings … was ist mit Wolli? Wenn er bei einer so großen Sache mitgemacht hat, steckt er jetzt ganz schön in der Klemme.

Mein Vater dreht das Radio lauter und summt mit. Die bringen Oldies aus der Jugend meiner Eltern. Meine Ma singt und krault ihm den Nacken. Die nerven mich total, die beiden.
    Seit Stunden fahren wir schon in Richtung Südtirol. Mitternacht ist vorüber und mein Vater zieht den Reschenpass hoch. Mondhell ist es draußen. Sie haben mich einfach überfallen mit ihren Plänen. Unglaublich! Da hatten sie schon unsere Koffer gepackt, als ich endlich zu Hause ankam nach dem ganzen Wirbel mit Buddy, Stanz, Huby und der Polizei.
    „Mach schnell, Milan, wir fahren noch in die Nacht hinein“, hat mein Vater gesagt und meine Mutter hat gestrahlt, als wär schon Weihnachten.
    „Ich hab genug verdient, dass wir eine Woche lang bei Kaltern im Hotel ‚Gretel am See‘ leben können wie die Götter!“, hat sie gerufen. „Jeans, T-Shirts und Unterwäsche hab ich schon für dich eingepackt. Schau mal, was du sonst noch brauchst. Badehose, Sandalen?“
    Gefragt, wo ich war und ob ich vielleicht auch irgendeine Meinung hätte, haben sie nicht. Gerade jetzt, wo es für uns Acht Augen spannend wird, hab ich null Bock auf Wegfahren.
    Ganz schön krass, wenn man der Kripo Hinweise auf eine lang gesuchte Diebesbande geben kann, die ’ne richtige Serie von Einbrüchen hingelegt hat. Die Polizei konnte sie nicht kriegen, aber wir! Wir vier mit unseren wachsamen acht Augen.
    Huby ist überhaupt kein Bandenführer. Die gesuchte Diebesbande besteht aus erwachsenen Profis. Huby und Stanz haben gelegentlich für die gearbeitet und wollten nur was für sich abzweigen. Schlimm genug, finde ich. Hubert Leitner hat sofort seine kriminellen Hintermänner verpfiffen und die Kripo hat das Warenlager mit den geklauten Sachen beschlagnahmt. Buddy hat es blöd erwischt, der hatte wohl echt keine Ahnung, wem er da geholfen hat. Der glaubte tatsächlich, dass er wie Robin Hood den Reichen was wegnimmt, um es den Armen zu geben.
    Von Wolli war zum Glück keine Rede und ich hab natürlich nicht gesagt, dass er um Wiesenhügels Grundstück geschlichen ist. Obwohl ich fast sicher bin, er ist reingewitscht, als die Gärtner das Tor offen gelassen haben. Ich denk mal, er hat die Lage ausspioniert, den anderen gesteckt und später sind Huby und Buddy

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