Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
Vom Netzwerk:
sich Adam an die kleine Akku-Lampe, die zu seiner Ausrüstung gehörte. Als er sie einschaltete, war ihr Licht schwach und gelblich. Adam hatte vergessen, sie am Vortag aufzuladen. Er ging in die Hocke, leuchtete in das Loch und musste feststellen, dass ihr Schein noch nicht einmal bis zum Boden reichte. Eine wackelige Leiter führte in die Tiefe.
    »Sergeant Lakota!«, rief er noch einmal. »Constable Frey!«
    Die Dunkelheit schwieg.
    Sie konnten nur dort unten stecken. Vielleicht waren sie in Gefahr. Vielleicht war das alles nur eine Falle. Aber Sergeant Lakota hätte nicht anders handeln dürfen. Ein Kind war möglicherweise in Gefahr.
    Adam schloss für eine Sekunde die Augen und atmete tief ein.
    Er griff nach der Leiter.
    Unten angekommen, sanken seine Stiefel einige Zentimeter weit ein. Hier unten war es feucht. Es stank nach Schimmel und etwas Säuerlichem, das Adam nie zuvor gerochen hatte. Er unterdrückte ein Würgen.
    In dem Moment vernahm er ein Geräusch.
    Ein Schaben. So, als würde sich etwas Lebendiges durch die Gänge bewegen.
    Adam zog seine Pistole.
    Der Gang war keine zwei Meter breit, außerdem so niedrig, dass Adam den Kopf einziehen musste. Und stockfinster. Der Strahl seiner Lampe konnte die Dunkelheit nicht zurückdrängen, sondern nur einen kreisrunden Lichtstrahl auf lehmige Wände und den mit Pfützen bedeckten Boden werfen.
    Der Gang machte eine Biegung und verengte sich. Adam hatte mit einem Mal das Gefühl, erdrückt zu werden. Sein Atem beschleunigte sich, auch wenn er angestrengt versuchte sich zusammenzureißen.
    Konzentrier dich auf deine Schritte! Einfach nur auf deine Schritte!
    Er gelangte in eine unterirdische Kammer. Quadratisch. Ungefähr fünf mal fünf Meter. Die Decke wurde von Holzbalken gestützt. Überall waren Kisten und Fässer gestapelt. Zwei Gänge zweigten ab und führten weiter in undurchdringliche Schwärze.
    Adam wusste nicht, für welchen Gang er sich entscheiden sollte.
    Dann erlosch die Lampe.
    Adams Herzschlag raste so heftig, dass ihm das Blut in den Ohren sauste.
    Von überallher drangen Geräusche aus dem Dunkel auf ihn ein. Ein stetiges Knistern und Knacken. Irgendwo tropfte Wasser in einem langsamen und monotonen Rhythmus.
    Adam versuchte, die Lampe wieder in Gang zu bringen. Dazu musste er die Waffe zurück in den Holster stecken, aber er zwang sich zur Ruhe. Wenn er die Lampe eine Weile ausgeschaltet ließ, erholte sich der Akku vielleicht ein wenig.
    Adam begann, die Sekunden zu zählen. Dreißig mussten genügen, sagte er sich.
    Zehn, elf, zwölf …
    Er glaubte, in der Schwärze vor seinen Augen Bewegung auszumachen. Aber das war sicher nur Einbildung. Die Umgebung war absolut lichtlos.
    Achtzehn, neunzehn …
    Bei vierundzwanzig hielt Adam es nicht mehr aus. Er schob mit dem Daumen den Schalter nach vorn.
    Ein trübes Glimmen, eher wie von einem Streichholz, zu mehr reichte die Energie des Akkus nicht.
    Das Geräusch, dieses Schaben, war wieder da.
    Irgendwo direkt vor ihm.
    Er wechselte die Lampe in die linke Hand und zog seine Waffe.
    »Polizei! Wer sind Sie?«
    Der Lauf der Pistole zitterte in seiner Rechten, seine Stimme klang vor Furcht wie ein heiseres Krächzen. Egal wer oder was da direkt vor ihm lauerte, würde sich wenig beeindruckt fühlen.
    Dass es sich womöglich um gar keinen Menschen handelte, erschreckte ihn mehr als alles andere.
    Stille.
    So allumfassend, dass sie in seinem Kopf dröhnte.
    Adam spürte, wie erst die Handfläche und dann der Pistolengriff darin glitschig vor Schweiß wurden.
    Ein Schnaufen.
    Ganz nah.
    Rasselnd und feucht.
    Jetzt war auch wieder der ekelhaft säuerliche Geruch da, den Adam schon beim Abstieg in den Untergrund bemerkt hatte. Nur viel intensiver.
    »Ich kann Sie sehen«, log er in seiner Angst. »Ich trage ein Nachtsichtgerät. Wenn Sie sich nicht sofort zu erkennen geben, schieße ich.«
    Adam hatte davon gehört, dass es so etwas wie Nachtsichtgeräte gab. Sie waren den Eliteeinheiten vorbehalten, nicht der einfachen Polizei.
    Sein Gegenüber reagierte mit einem erneuten Schnaufen und kam noch näher. Dabei streifte es eine der gestapelten Kisten. Mit lautem Poltern fiel sie zu Boden.
    Kein Mensch!, durchfuhr es Adam. Es muss irgendein Tier sein.
    Der Gestank war nun unerträglich.
    Sein Zeigerfinger krümmte sich um den Abzug seiner Pistole.
    Das Ding bewegte sich nicht mehr. Da war nur ein leises, zischelndes Atmen.
    Adam zuckte erschrocken zusammen, als er eine Berührung verspürte. Lauernd,

Weitere Kostenlose Bücher