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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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ganz sicher, ob er wirklich Ta Uns Assistent sein wollte, aber nach Brasilien wollte er jetzt unbedingt. Als schlanker, junger Mann voller Kraft und Anmut. Er nahm eine der winzigen braunen Pillen. Genau wie es Ta Un verlangt hatte. Sie löste sich auf seiner Zunge sofort auf.
    »Sieh mir in die Augen«, forderte Ta Un.
    Henri Dannerup tat, wie ihm geheißen, und sofort verschwanden auch die allerletzten Zweifel.
    Ta Un ging ohne Gruß.
    Auf dem kleinen Tisch neben der Koje stand Henri Dannerups alter Wecker. Ein Geschenk von seiner Mutter. Dannerup sah konzentriert auf das Ziffernblatt und sagte laut »Eins!«, als der Minutenzeiger mit einem lauten mechanischen Klack! weiterwanderte. Als Henri Dannerup bei »Zwanzig!« angelangt war, zögerte er kurz, hielt dann die Ampulle mit ausgestrecktem Arm so weit weg wie möglich und zog mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand den Korken heraus.
    Unwillkürlich hielt er die Luft an. Er erwartete, einen feinen Nebel aus der Ampulle aufsteigen zu sehen oder vielleicht ein leises Zischen zu hören. Aber es geschah nichts dergleichen. Dannerup blähte die Wangen, sein Kopf wurde feuerrot und in seinen Ohren rauschte das Blut. Prustend stieß er die verbliebene Luft aus seiner Lunge und rang nach Atem. Er konnte nun nur noch auf die Wirkung des Gases warten. Nichts geschah. Dannerup fühlte keinerlei Veränderung. Er hielt die Ampulle unter seine Nase und roch daran.
    Der Inhalt musste geruchlos gewesen sein.

    ***
    Ta Un war zufrieden. Er hatte, unsichtbar für jeden zufällig vorbeikommenden Menschen, vor der Tür zu Dannerups Kajüte gewartet. Ohne große Mühe konnte er so die Gedanken des Mannes verfolgen und dabei überprüfen, ob seine Anordnung befolgt wurde. Henri Dannerup war leicht zu lenken. Ein verlorenes Individuum. Ta Un hatte sich bewusst den seiner Meinung nach labilsten Charakter aus der Umgebung der Innenministerin Masuku ausgewählt. Bedauerlicherweise waren nicht alle Menschen so. Aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Ära der Menschheit endgültig endete. Südafrika würde sich nicht mehr lange dagegen aufbäumen können.
    Ta Un fühlte mit den Fingern nach den zwei Ampullen in seiner Manteltasche. Sie waren absolut identisch mit der von Henri Dannerup, nur mit dem Unterschied, dass die eine das Gegenmittel enthielt und die andere das Gas. Henri Dannerups gläserne Ampulle enthielt nichts.
    Ta Un wusste, dass es unverantwortlich gewesen wäre, die kostbare Substanz dem Menschen auszuhändigen. Egal wie willig er sich auch zeigte.
    Vieles war in den langen Zeiten des Rückzugs verschollen und vergessen worden. So auch die Fähigkeit, das überaus wirksame Schläfergas herzustellen. Aber mit jedem Tag wuchs die alte Macht. Ta Un wusste, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Trotz einiger widriger Umstände verlief letztendlich alles nach Plan, und er schöpfte immer wieder Kraft aus seinem Hass. Dem Hass auf die Menschheit, die sich so lange für einzigartig und unüberwindbar gehalten hatte.
    Eine junge Frau in der Uniform der südafrikanischen Marine kam den Gang entlang. Ta Un machte ihr Platz. Er war nur unsichtbar, aber nicht körperlos, und musste vermeiden, dass sie ihn versehentlich berührte.
    Als die Frau auf einer Höhe mit Ta Un war, runzelte sie kurz die Stirn. So, als wäre ihr etwas Unangenehmes in den Sinn gekommen.
    Ta Un wunderte das nicht. Er wusste, dass manche von ihnen sensibel waren, und wartete, bis die Soldatin in einer Kabine verschwand. Dann erst machte er sich auf den Weg.
    ***
    Die Amatola war nur mit den Ausläufern des Sturms in Berührung gekommen und doch hatten die ausgereicht, um das Schiff beinahe zum Kentern zu bringen.
    Kapitän Moses Sagans Stimmung hatte sich deutlich verschlechtert. Vor der Mannschaft mimte er stets den Optimisten, doch in Wirklichkeit zweifelte er am Gelingen der Operation Odysseus. Er dachte daran, wie viele Seemeilen noch vor ihnen lagen. Und an das, was sie in Südamerika erwarten mochte.
    Er wollte versuchen, ein paar Stunden Ruhe zu finden. Sagan wusste, dass die Amatola in den Händen seines ersten Offiziers sicher war. Dann war da doch Virginia Zimunga. Er stand ihr und dem wachsenden Einfluss der Magischen Gilde skeptisch gegenüber, musste ihren Fähigkeiten aber dennoch Respekt erweisen. Außerdem schien die Zauberin als Einzige an Bord niemals müde zu werden. Sie hatte sich seit der Abfahrt in Kapstadt nicht eine Minute Ruhe gegönnt. Er selbst fühlte sich hingegen

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