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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
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musste feststellen, dass das Ei noch so flüssig war, das es mich ekelte. Ich schob es unauffällig in die Tischmitte.
    Fin war sehr heiter und wirkte entspannt. Als er mir so tief in die Augen schaute, ging sein Handy, das er auf dem Fensterbrett deponiert hatte. Der Klingelton war ein bellender Hund, eher ein kleiner Kläffer. Langsam ging Fin zu dem bellenden Teil. Er meldete sich mit seinem Vornamen. Er redete leise und drehte mir den Rücken zu. Ich konnte aus seinen Sätzen nicht schließen worum es ging. Es war ein kurzes Telefonat, aber er sagte nichts weiter dazu und schenkte mir Kaffee nach.
    „Wie viel Zeit hast du denn? Wollen wir spazieren gehen. Ich habe die Alster vermisst.“
    „Um 14 Uhr muss ich gehen. Aber ich könnte heute Abend wieder kommen“, sagte ich und zupfte das weiche Innere aus meinem Kürbiskernbrötchen.
    „Fein, dann können wir ja gleich los.“
    Wieso hatte er es so eilig. Eigentlich hätte ich ja mehr Lust auf dem Sofa zu kuscheln, aber das konnten wir ja noch am Abend tun.
    Ich ging zur Toilette, während sich Fin schon anzog. Ich hatte zu Hause noch nicht mein großes Geschäft verrichten können und musste nun dringend. Doch es wollte nicht raus und ich drückte wie blöd und bekam einen roten Kopf. Am Vortag hatte ich zu wenige Ballaststoffe zu mir genommen, so dass es jetzt Probleme bei der Abfuhr gab. Das hatte ich von meinem Vater geerbt, der litt auch unter Verstopfung.
    Nach langem Drücken entglitt mir eine harte Wurst, die laut ins Klo plumpste und mir das Klowasser an den Hintern spritzte. Es stank und in dem kleinen Gäste-WC gab es kein Fenster. Ich suchte ein Duftspray, aber es war nichts zu finden außer Seife. Fin wartete sicher schon und mir war es unangenehm bei ihm das Klo voll zu machen, das turnte sicher ab.
    Fin war angezogen wieder in die Küche gegangen und tippte auf das Display seines Handys.
    „So, wir können!“, sagte ich locker und band mir meinen dicken Schal zweimal um den Hals, denn es war noch immer kühl und der Frühling stand scheinbar im Stau.
    Es war nicht weit von Fins Haus an die Alster. Wir liefen recht schnell. Fin suchte nicht meine Hand, was vielleicht auch besser war, falls uns ein bekanntes Gesicht begegnet wäre. Die Alsterschwäne waren noch in ihrem Winterquartier und die Fontäne spuckte noch kein Wasser. Fin erzählte mir, dass er auf Mallorca einen Schrank für einen Freund gebaut hatte und dass er manchmal an dem Haus meiner Eltern vorbei fuhr. Ich hatte ihm nicht viel zu erzählen, da ich ja nicht das Leben führte, das ich ihm vorspielte. War ich jetzt noch attraktiv für ihn? Ohne Alsterblickwohnung und Porsche. Arbeitssuchend und finanziell schlecht gestellt. Nun konnte ich feststellen, ob er wirkliches Interesse an mir hatte und nicht nur an der wohlhabenden Karrierefrau.
    Nach über einer Stunde fing ich an zu frieren und war erschöpft vom schnellen Laufen. Ich schlug ein Café zum Aufwärmen vor.
    Wir landeten im Alsterpavillion, von dem man immer noch den besten Blick auf die Alster hatte, auch wenn der Betrieb ungemütlich war.
    Hier hatte ich vor Monaten mit Luise gegessen und hatte ihr von Fin und dem falschen Foto erzählt, das ich ihm geschickt hatte und nun saß ich hier mit diesem Mann, der mich aus meinem Alltag gerissen hatte.
    „Wollen wir heute Abend bei mir essen? Du hattest doch gestern eingekauft. Willst du kochen?“, erkundigte er sich und schaute in die Karte, die viele Hände ertragen musste.
    „Ja, das kann ich machen. Ich hoffe, dass du rote Linsen und Tofu magst?“
    „Ein Steak wäre mir lieber!“, sagte er schmunzelnd und gab der jungen, ziemlich hübschen Bedienung seinen Wunsch mit auf den Weg. Er schaute sie ziemlich lange an und fand sie sicher attraktiv. Mein Gott, die war zwanzig Jahre jünger als ich! Ich kam mir plötzlich so alt vor und versuchte nicht zu lächeln, damit die Haut unter meinen Augen glatt aussah.
    Als ich das Sahnehäufchen von meiner heißen Schokolade löffelte, nahmen meine Augen an einem fernen Tisch eine bekannte Person wahr, die vor sich ein Champagnerglas stehen hatte. Es war Luise! Wie hatte ich nur das Risiko eingehen können, hier hin zu gehen. Luise war hier schließlich häufiger und gerade jetzt, wo sie viel Zeit hatte. Kaum hatte ich sie entdeckt, hatte auch sie mich gesehen und sprang wie ein Flommi sogleich auf und kam zu mir geeilt. Sie hatte meine Begleitung nur von hinten gesehen und wusste noch nicht mit wem ich hier meinen Kaffee

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