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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Hoffmans Erlaubnis auf Suchexpedition, um dich zu finden.«
    »Es ist schön, dass ihr hier seid, meine Freunde und Helfer.«
    »Sind wir denn wirklich Gäste hier?«, fragte er nach.
    »O ja. Man hat euch nicht erwartet. Aber als Olmy davon erfuhr, wusste er sofort, dass es sich um den Röhrengleiter handeln müsse. Er wurde unverzüglich konsultiert, weil er erst kürzlich im Korridor war.«
    »Wissen sie vom Stein – was da vor sich geht?«
    »Anzunehmen. Olmy wird ihnen Bericht erstattet haben.«
    »Und was haben sie mit uns vor? Ich meine, ich gehe davon aus, dass sie nach wie vor am Stein interessiert sind …«
    »Das weiß ich nicht so recht. Manche durchaus. Es ist verwirrend, und ich bekomme erst seit einigen Tagen Unterricht. Sehr politisch, das Ganze, wie Olmy meint.«
    »Sie sind sehr hoch entwickelt, nicht wahr?«
    »O ja«, erwiderte Patricia. »Aber vieles ist für uns durchaus noch begreifbar. Unsere Räume hier unterscheiden sich beispielsweise kaum von jener Wohnung in der dritten Kammer, die Takahashi mir gezeigt hat.«
    Lanier hatte nichts von Takahashis Verrat erwähnt und hielt es nicht für notwendig, das jetzt nachzuholen.
    »Die komplette Ausstattung ist Illusion«, erklärte Patricia. »Da ist ein Piktor, eine Art Projektor, in jedem Raum. Er täuscht uns vor, was wir sehen und fühlen. Die Möbel sind in der Grundform vorhanden, aber alles andere ist projiziert. Diese Technik verwenden sie schon seit langer Zeit, seit Jahrhunderten. Sie haben sich daran gewöhnt wie wir an den elektrischen Strom.«
    Lanier ergriff den STERN und blätterte darin und zog dann eine TIME -Ausgabe aus dem Stapel. »Die Magazine, die Vase sind nur irgendwo gespeicherte Aufzeichnungen, die projiziert werden?«
    »So wird’s sein.«
    »Und wir werden jetzt beobachtet?«
    »Nein. Ich habe mir sagen lassen, dass dem nicht so ist. Die Privatsphäre wird hier sehr geachtet.«
    »Du hast gesagt, du kannst dir denken, warum sie dich gewählt haben.«
    »Nun, das ist nur geraten. Olmy hatte vielleicht Bedenken, dass ich eine Möglichkeit fände, die Maschinerie in der sechsten Kammer zu verändern.«
    »Aber wollte er dich nicht in Sicherheit bringen?«
    »Außer Gefahr!« Sie stand auf und deutete mit einem Kopfnicken aufs Dekor. »Gefällt dir das hier?«
    »Sie haben ganze Arbeit geleistet.« Er zuckte mit den Achseln. »Und es ist bequem.«
    »Sie verstehen sich darauf, die Dekoration auf den Bewohner abzustimmen. Meine Zimmer sind auch bequem. Aber nicht unbedingt gemütlich … wie daheim.«
    Die Verzweiflung hinter ihrer Unbeschwertheit wurde für einen Moment offenbar in ihren harten, starren Augen. »Ich verkrafte nicht alles so gut. Zum Teil bin ich ganz schön durcheinander.«
    »Das ist … nicht ungewöhnlich«, meinte Lanier.
    »Sie werden mir helfen«, sagte sie. »Sie werden mir helfen heimzufinden. Das können sie nämlich. Sie wisse n’s nur noch nicht. Aber sie werden mir helfen. So viel weiß ich inzwischen. Der Korridor ist eine verzwickte Sache.« Sie verhakte ihre Finger und verdrehte die Arme. »Komm, gehn wir zu den anderen!«
    Olmy stand neben Suli Ram Kikura in der Mitte des kreisrunden Aufenthaltsraums. Er stellte ihr die fünf ausführlich vor und teilte ihr mit, welche Funktionen sie auf der Thistledown erfüllt hatten. Lanier staunte, wie gut Olmy im Bild war; offenbar führte er über sie alle Buch.
    »Und das ist Suli Ram Kikura, euer Anwalt. Eure Ankunft per Röhrengleiter war extrem illegal, sodass sie für euch tätig werden musste. Sie hat erreicht, dass das Verfahren aufgrund der Umstände eingestellt wird.«
    »Und auf Weisung des Präsidierenden Ministers«, fügte sie hinzu. »Als Anwalt meiner Position hätte ich es alleine nicht geschafft.«
    »Sie unterschätzt sich gern«, erklärte Olmy.
    »Nachdem wir uns nun kennengelernt haben, sollten wir für Klarheit sorgen«, begann Ram Kikura. Olmy setzte sich und verschränkte die Arme. »Zuerst möchte ich erwähnen, dass die meisten Bürger und Klienten von Axis City und von den Kommunen entlang des Weges mittels Piktographie kommunizieren.« Damit berührte sie ihren Halsring und blickte zu Heineman. Lichtblitze tanzten vor seinen Augen herum. »Ich trage einen persönlichen Piktor. Ihr werdet in wenigen Tagen einen eigenen Piktor erhalten. Es ist zwar nicht unbedingt erforderlich, dass ihr die Grafiksprache erlernt, wäre aber sehr hilfreich. Der Unterricht sollte nicht länger als ein paar Tage in Anspruch nehmen. Miss

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