Aerios Verlangen
beschleunigte. Sie war sich nicht sicher, ob sie diesen Wagen verlassen und unter die Leute treten konnte, doch Aerios ließ ihr keine Wahl. Er stieg aus und fasste sie bei der Hand.
„Komm, Sweetheart! Nicht so schüchtern“, sagte er lachend und zog sie aus der Limousine.
Sie wurden an einen Tisch geführt, der etwas abseits lag und durch ein paar kunstvoll arrangierte Blumenkästen zusätzlich von den anderen Tischen abgeschirmt wurde. Serena bemerkte erstaunt, wie selbstverständlich Aerios mit dem Kellner umging. Es schien, als wenn er hier ein Stammgast war. Ging er mit all seinen Eroberungen hierher? Der Stich, den sie bei dem Gedanken verspürte, war mehr als unangemessen, doch sie konnte nichts dagegen tun. Warum nur störte sie der Gedanke an Aerios mit anderen Frauen. Es war ja nicht so, als wenn sie in ihn verliebt wäre, geschwiegen denn, dass sie in irgendeiner Beziehung standen, die ihr irgendwelche Ansprüche an ihn sicherte. Er war ein Womanizer, einer der unbestreitbar gut war auf seinem Gebiet. Wenn sie nur daran dachte, was er in ihrem Hausflur und in der Limousine mit ihr angestellt hatte, dann wurde ihr ganz heiß und kribbelig. Wie musste es sein, wenn sie mit ihm schlief?
Nein! Stopp gleich an dieser Stelle!
Das würde absolut niemals passieren! Sie würde irgendwie das essen überstehen und sich dann ein Taxi rufen. Sie wollte diesen Mann nie wieder sehen. Es war besser, wenn sie den Fall an jemand anderen gab, einem alten, hässlichen Detektiv, der absolut kein bisschen Sexappeal ausstrahlte und am besten verheiratet war mit zehn Kindern.
Sie ließ zu, dass Aerios ihr den Mantel abnahm und dem Kellner überreichte, dann setzte sie sich auf den Stuhl, den Aerios ihr zurechtschob wie ein echter Gentleman. Er setzte sich ihr gegenüber und sie fühlte sich gleich viel besser, wenn sie einen ganzen Tisch zwischen sich hatten und er sie nicht berühren konnte. Entschlossen, sich von ihm nicht noch einmal einlullen zu lassen, verschränkte sie die Arme vor der Brust und starrte ihn finster an.
„Ich muss da etwas klarstellen, Mr Miles. Ich ...“
„Aerios, schon vergessen?“, korrigierte er sie mit einem Lächeln.
„Mr Miles, ich denke, dass wir uns nach ...“
„Aerios!“, beharrte er leise. „Oder ich küsse dich hier mitten im Restaurant.“
Sie schnappte nach Luft und funkelte ihn empört an.
„Das ... das würden Sie nicht wagen!?“
„Soll ich es dir beweisen?“, fragte er und begann, sich zu erheben.
Sie schüttelte entsetzt den Kopf und hob abwehrend die Hände.
„Um Himmels Willen!“, sagte sie. „Aerios! Okay! Aerios ist es.“
Zufrieden lächelnd setzte Aerios sich wieder hin und sie atmete erleichtert auf.
„Also, Serena, was wolltest du mir sagen?“
Sie holte tief Luft und versuchte möglichst viel Strenge und Selbstbewusstsein in ihre Stimme zu legen.
„Ich denke, dass wir nach dem Essen getrennte Wege gehen sollten. Ich denke, dass Sie ... du hier etwas sehr missverstehst. Ich brauche einen Detektiv, keinen Lover. Es war ein Fehler, Ihre ... deine Einladung anzunehmen. – Vielleicht sollte ich lieber jetzt gleich ein Taxi rufen und ...“
„Du bleibst!“, sagte er ruhig, doch sein Ton duldete keinen Widerspruch. „Ich verspreche, dass ich mich den Rest des Abends wie ein Gentleman verhalte werde.“ Er sah sie an und seine Augen funkelten vergnügt. „Zwei Orgasmen sollten für den Anfang genügen. Ich will dich nicht überfordern.“
Sie schnappte nach Luft, etwas, was sie seit kurzem allzu häufig zu tun schien. Noch kein Mann hatte so viele und unterschiedliche Gefühle in ihr ausgelöst. Von Ärger, über Erstaunen bis hin zur Erregung.
„Ich finde es süß, wie du so empört gucken kannst nachdem du gerade zwei Mal gekommen bist“, flüsterte er mit einem Zwinkern.
Sie unterdrückte den Impuls, schon wieder nach Luft zu schnappen und presste stattdessen ihre Lippen fest aufeinander. Er grinste sie an und sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss.
Der Kellner kam an den Tisch und reichte ihnen zwei in Leder gebundene Speisekarten. Serena war froh über die Gelegenheit, ihre Nase in die Karte zu stecken und Aerios nicht mehr ansehen zu müssen oder seinen Neckereien zuzuhören. Nicht, dass er nicht recht hatte mit dem, was er sagte. Wie konnte sie so empört tun, wenn sie sich ihm zweimal so schamlos an den Hals geworfen hatte. Es hatte wirklich nicht viel Überredung von seiner Seite gebraucht, dass sie sich
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