Aerios Verlangen
dieser unverschämte Kerl jetzt auch noch lachte, war der Gipfel.
„Sie finden das wohl komisch“, sagte sie spitz.
„Sorry“, kicherte er. „Ja, ich fand es sehr ... amüsant zu sehen, wie sie so ... besitzergreifend wurden.“
„ Besitzergreifend ?“, fragte Serena und musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. „Ich bin nicht besitzergreifend! Ich mag es lediglich nicht, meine Zeit zu verschwenden. Wir haben eine geschäftliche Verabredung und ich möchte jetzt mit Ihnen den Fall bereden. Was Sie in Ihrer Freizeit machen geht mich nichts an und interessiert mich auch nicht. Ich kenne Männer wie Sie. Wenn ich nicht ihre Hilfe bräuchte, würde ich einen weiten Bogen um Sie machen!“
Er lächelte belustigt.
„Würden Sie das?“
„Mit Sicherheit! Und jetzt würde ich gern endlich auf den Fall zu sprechen kommen!“
„Sind Sie immer so steif, Serena?“, fragte er und das amüsierte Zucken um seine Mundwinkel ärgerte sie. Sie beschloss, seine Frage einfach zu überhören.
„Mein Mandant wird wegen bewaffneten Überfalls und Mord angeklagt“, begann sie, um endlich das Gespräch in Bahnen zu lenken, mit denen sie vertraut war. Sie war es nicht gewohnt zu flirten und sie gedachte nicht, jetzt damit anzufangen. „Er gibt den bewaffneten Überfall zu, behauptet jedoch, den Ladenbesitzer nicht erschossen zu haben.“
Mr Miles schien jetzt auch endlich ernst zu sein und hörte ihr zu als sie ihm die ganze Geschichte schilderte. Zwischendurch brachte eine dunkelhaarige Bedienung ihr Wasser und das Pizzabrot. Serena fragte sich kurz, was aus der Blonden geworden war, doch sie war froh, dass sie die dreiste Person nicht mehr sehen musste.
„Können Sie mir behilflich sein, Licht in den Fall zu bringen, Mr Miles?“, schloss sie ihren Bericht.
„Kann ich den Tatort sehen? Ist er schon gereinigt?“
„Ja und nein“, antwortete Serena. „Ich kann eine Besichtigung beantragen und nein, es wurde, so weit ich informiert bin, noch nichts verändert. Der Laden ist nach wie vor geschlossen.“
Mr Miles nickte.
„Gut. Besorgen Sie die Genehmigung und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie den Wisch haben.“
Die Bedienung kam mit dem Steak und Serena legte hastig die Akten beiseite. Sie hatte sich die letzte viertel Stunde etwas entspannt, seitdem die Unterhaltung strikt auf geschäftlichen Themen beruhte. Hier war sie in ihrem Element und ihre Selbstsicherheit war wieder da. Sie hatte sogar ganz vergessen, wie gut aussehend und beunruhigend ihr Gegenüber war, bis sie jetzt über den Teller hinweg zu ihm schaute und ihn dabei ertappte, dass er sie musterte. Erneut schoss ihr die Hitze ins Gesicht. Warum nur machte sein Blick sie so schrecklich nervös? Sie war gut aussehenden Typen gegenüber immer immun gewesen. Das war das erste Mal, dass sie so auf einen Mann reagierte.
„Was?“, fragte sie und sie hasste es, dass ihr Ton, der kühl und distanziert klingen sollte, plötzlich unsicher und zittrig war.
„Was was ?“
„Warum ... warum starren Sie mich so an?“
„Gefällt es Ihnen nicht, wenn ein Mann Sie ansieht?“, fragte er und sein Tonfall war rau und sexy.
„Da ich nicht an Ihnen interessiert bin – nein , es gefällt mir nicht, wenn Sie mich anstarren!“, gab sie betont kühl zurück, wobei ihre Stimme noch immer einen Hauch von Unsicherheit hatte. Verdammt sei dieser Kerl, dass er sie so aus dem Konzept brachte. Das hatte zuvor noch kein Mann vermocht.
Kapitel 2
Den Rest des Tages versuchte Serena vergeblich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Dieser Mr Miles spukte ihr im Kopf herum und sie ertappte sich mehrmals dabei, wie sie nach einem Vorwand suchte, um ihn anrufen zu können. Sie hatte die Tatortbesichtigung beantragt und wartete darauf, dass jemand vom Gericht sie zurück rief, doch das war noch nicht passiert. Ansonsten hatte sie keinen Grund, den Privatermittler anzurufen. Sie gab ihr Bestes, sich selbst einzureden, dass der verdammte Kerl sie absolut kalt ließ und sie lediglich an einer raschen Aufklärung des Falls interessiert war, doch dazu waren ihre Gedanken zu sehr auf die körperlichen Attribute des Detektivs gerichtet. Attribute, die nichts mit seiner Tätigkeit zu tun hatten. Solche wie seine unglaublich blauen Augen, seine sinnlichen Lippen und die Grübchen, wenn er lächelte. Ja, sein Lächeln. Sie war sich sicher, dass Frauen reihenweise ihre Höschen fallen ließen für dieses Lächeln. Das wiederum erinnerte sie an die blonde Bedienung und ihre
Weitere Kostenlose Bücher