Aerzte zum Verlieben Band 47
strikte Order, um halb acht mit dem Geschenk im Speisesaal zu sein. Kate glaubt, dass ich mich wie gewohnt mit den Kollegen von den Flying Doctors treffe und Billard spiele. Sie will mich hier auflesen, nachdem sie Sasha vom Schwimmen abgeholt hat.“ Baden trank einen Schluck Bier und plauderte munter weiter. „Du solltest dich heute besser im Hintergrund halten. Fast die ganze Truppe ist hier, und die sind nicht gut auf dich zu sprechen. Schließlich hast du uns Emily abspenstig gemacht.“
Linton grinste. „Ihr müsst eben lernen, besser auf eure Leute aufzupassen. Ich habe ihr nur die Gelegenheit geboten, ihren Master zu machen. Aber in einem Jahr habt ihr sie ja wieder.“ Unerwartet durchfuhr ihn ein wehmütiges Gefühl.
„Baden, du bist dran.“
Trotz des Stimmengewirrs, des Klingens der Gläser und des Prasselns des Kaminfeuers erkannte Linton sofort die sanfte, rauchige Stimme.
Er drehte sich um und sah Emily vor sich, in der Hand einen Billardstock. Als sie näher kam, roch er ihr Parfüm, so verführerisch, dass sein Körper reagierte.
„Hi, Linton.“ Emily begrüßte ihn mit einem flüchtigen Lächeln und wandte sich dann wieder Baden zu. „Dein Spiel. Der Einsatz ist zehn Dollar.“
„Tut mir leid, Emily, heuteAbend habe ich keine Zeit. Ich bin gleich mit Kate verabredet“, entschuldigte sich Baden. Er rutschte vom Barhocker und klemmte sich das Geschenk unter den Arm. „Hey, Linton, willst du nicht für mich einspringen?“ Er grinste. „Das gibt dir die Chance zur Revanche. Emily hat dich richtig fertig gemacht, als du letztes Mal bei uns warst, weißt du noch?“
Linton sah, wie sich die beiden belustigt ansahen. Er spielte gekonnt den Empörten. „Ich habe doch nur aus reiner Höflichkeit so schlecht gespielt!“
Emilys graue Augen blitzten herausfordernd. „Höflichkeit? Na gut, wenn Sie es glauben wollen.“
Ein Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass ihm noch eine halbe Stunde Zeit bis zu seinem Treffen mit Penelope blieb. Eine halbe Stunde, um Emily beim Poolbillard in die Schranken zu weisen. „Okay, ich übernehme für dich.“
Baden schlug ihm kräftig auf die Schulter. „Dann viel Glück.“
Emily schlenderte zum Billardtisch, kreidete die Queuespitze ein und warf Linton einen herausfordernden Blick zu. Dann blies sie den überflüssigen blauen Kreidestaub von der Spitze. „Da Sie mich das letzte Mal haben gewinnen lassen, dürfen Sie gern als Erster spielen.“
Auch Linton kreidete seinen Billardstock ein und hielt Emilys Blick fest, während er den Staub fortpustete. „Na schön.“ Er sah ihr an, dass sie erwartet hätte, er würde sich wie ein Gentleman verhalten und ablehnen. Linton unterdrückte ein Grinsen. Ach, Emily, ich verliere genauso ungern wie du.
Er setzte das Queue an, zielte auf die weiße Kugel und legte einen flotten Anstoß hin. Mit einem lauten Klacken flogen die Kugeln auseinander, stießen gegen die grünen Filzbande, rollten aus und blieben liegen.
„Nicht schlecht.“ Emily ging um den Tisch herum und besah sich die Lage.
Linton verbeugte sich. „Vielen Dank.“
„Eigentlich sollte ich Ihnen danken.“ Sie lächelte ironisch, bevor sie sich über den Tisch beugte. Gleich darauf rollten zwei Kugeln zielgenau in die Löcher.
Er traute seinen Augen nicht. „Wo haben Sie das denn gelernt?“
Mit einem leisen Lachen richtete sie sich auf. „Als einziges Mädchen auf einer Schaf- und Rinderfarm hatte ich nicht viel Auswahl an Zerstreuung. Entweder ich lernte Poolbillard, oder ich musste noch mehr Zeit im Sattel verbringen.“
„Aber Sie haben es nicht nur gelernt, sondern perfektioniert.“
Emily besaß den Anstand, zu erröten. „Welchen Sinn hat es zu spielen, wenn man nicht gewinnen will?“
Er beugte sich zu ihr herüber und senkte die Stimme. „Genau.“
Ihr Kopf fuhr so heftig herum, dass ihre Haare seine Wange streichelten. Emilys sinnlicher Duft hüllte Linton ein, und er verlor sich in ihrem Blick. Er hatte das Gefühl, dass sie ihm bis ins Herz sehen konnte.
Sein Herz schlug schneller, pumpte vermehrt Blut in gewisse Stellen seines Körpers. Unerwartet von einer heftigen Erregung gepackt, richtete er sich rasch auf und stellte sich dichter an den Tisch. Ohne einmal durchzuatmen, setzte er zum Stoß an und versiebte ihn grandios. Fast hätte er mit der Faust frustriert auf den Tisch gehauen. Was war nur in ihn gefahren?
„So ein Pech.“ Es klang mitfühlend, ohne jede Spur von Sarkasmus.
Sie ging ein wenig in
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