Aerzte zum Verlieben Band 52
Susans Angebot angenommen. Mit ihr zusammen hatte er das Gefühl, möglicherweise doch irgendwann wieder glücklich werden zu können.
Es war, als bekäme er eine zweite Chance. Auch wenn er diese Chance wirklich nicht verdient hatte, sollte er sie vielleicht mit beiden Händen ergreifen.
Vielleicht.
7. KAPITEL
Am Dienstagnachmittag arbeitete Susan im Schockraum, als ein Mädchen eingeliefert wurde, das in seiner Abschlussklasse plötzlich zusammengebrochen war. Sie wirkte verwirrt und desorientiert und konnte keine Fragen beantworten. Glücklicherweise hatte ihre beste Freundin sie begleitet.
„Ruby, was kannst du mir über Paige erzählen?“, fragte Susan.
„Sie hat sich ständig darüber Sorgen gemacht, dass sie zu dick ist“, antwortete Ruby beunruhigt. „Sie isst nicht vernünftig. Schon seit einer ganzen Weile hat sie oft Bauchschmerzen, und ich dachte, das wäre, weil sie Hunger hat.“
Der Atem der Patientin roch modrig süß, und sie schien dehydriert zu sein. Ihr Puls war schwach und die Herzfrequenz schneller, als es Susan lieb war.
„Hast du irgendwo Schmerzen?“, erkundigte sie sich.
„Bauch tut weh“, murmelte Paige.
„Dagegen kann ich dir etwas geben“, meinte Susan. „Zuerst lege ich dir eine Sauerstoffmaske an, damit du besser atmen kannst. Und dann schließe ich dich an ein paar Geräte an, um herauszufinden, was genau dir fehlt.“
Nachdem sie Paige an die Monitore angeschlossen hatte, wandte sie sich an Ruby. „Ich muss dich jetzt leider etwas Unangenehmes fragen. Aber das bleibt unter uns. Weißt du, ob Paige kürzlich Alkohol getrunken oder irgendwelche Drogen oder Medikamente genommen hat?“
„Nein, sie nimmt keine Drogen. Sie raucht nicht mal.“
„Sehr gut. Danke.“ Susan nahm ihrer jungen Patientin Blut ab und machte einen Blutzuckertest.
Wie erwartet, zeigte der Teststreifen einen sehr hohen Blutzuckerwert. Susan schickte Ruby hinaus, um noch weitere Untersuchungen durchzuführen.
„Paige kannst du mich hören?“, fragte sie dann.
Das Mädchen nickte mit geschlossenen Augen.
„Du bist stark ausgetrocknet, deshalb werde ich dich an einen Tropf hängen, um dir Flüssigkeit zuzuführen. Außerdem muss ich dir einen Katheter anlegen, um deine Nierenfunktion zu überprüfen. Bist du Diabetikerin?“
Paige schüttelte den Kopf.
„Irgendjemand in deiner Familie?“
Wieder Kopfschütteln.
Nachdem auch die Werte der Urinprobe Susans Verdacht eines nicht diagnostizierten Diabetes bestätigten, besprach sie den Fall mit Marco, der ihre Meinung teilte.
In den folgenden zwei Stunden besserte sich Paiges Zustand zunehmend, sodass Susan sie schließlich zur Überwachung in die Endokrinologische Abteilung überwies.
„Die Pflegekräfte dort sind sehr erfahren und beantworten dir gerne alle Fragen über Diabetes“, sagte Susan zu Paige. „Wenn man diese Diagnose bekommt, hat man natürlich viele Fragen. Sie werden dich also nicht für dumm halten oder so. Es ist ihr Job, dafür zu sorgen, dass du richtig mit deinem Diabetes umgehst, damit du gesund bleibst.“ Lächelnd fügte sie hinzu: „Du hast Glück, eine Freundin wie Ruby zu haben.“
„Sie ist die Allerbeste“, flüsterte Paige. „Ich werde ihr auf jeden Fall eine große Schachtel Pralinen kaufen. Auch wenn ich keine davon essen darf.“
„Das stimmt, aber andere Sachen könnt ihr schon zusammen essen. Pass gut auf dich auf.“ Susan tätschelte ihr die Schulter.
Nach ihrer Schicht ging sie noch einmal hinauf auf die Station, um nach Paige zu schauen, die wieder etwas munterer wirkte.
„Ich hab ganz vergessen, mich bei Ihnen zu bedanken, dass Sie mir geholfen haben. Und weil Sie so nett waren“, sagte das Mädchen.
„Dafür sind wir ja da“, meinte Susan gerührt. „Es freut mich, dass es dir besser geht. Das sind immer die schönsten Tage für mich, wenn ich meinen Patienten helfen kann.“ Sie hielt inne. „Ruby hat sich Sorgen gemacht, weil du nicht richtig isst. In Zukunft musst du vorsichtig sein. Wenn du nicht richtig isst, kann es sein, dass dein Blutzucker verrückt spielt und du dich sehr schlecht fühlst.“
„Die Diätassistentin kommt morgen zu mir“, antwortete Paige. „So elend wie heute Nachmittag will ich mich nie wieder fühlen.“
„Das heißt, ab jetzt isst du vernünftig, ja?“
„Ja.“
„Gut.“ Susan lächelte. „Jetzt lass ich dich allein, damit du dich ausruhen kannst.“
Als sie in den Umkleideraum kam, war Marco bereits gegangen. Er hatte ihr jedoch
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