Aerzte zum Verlieben Band 52
eine SMS geschrieben. Ich koche heute Abend. Sag Bescheid, wenn du soweit bist. M x.
Susan schrieb zurück: Bin unterwegs und bring Nachtisch mit. S x.
Auf dem Weg zu seinem Apartment kaufte sie in einem Supermarkt eine Ananas und besonders gutes Vanilleeis.
Marco begrüßte sie mit einem langen Kuss. „Frische Ananas. Herrlich. Ich vermute, du warst noch bei Paige?“
„Ja. Es geht ihr schon viel besser, und sie weiß, dass sie sich in Zukunft vernünftig ernähren muss. Danke für deinen Rat“, erwiderte Susan.
„Ich habe deine Diagnose doch nur bestätigt.“ Er zog sie an sich. „Ellen meint, dass du mal eine hervorragende Stationsärztin wirst, und sie hat recht.“
„Bis dahin habe ich noch einiges zu lernen.“
Marco küsste sie. „Dabei bist du trotzdem bescheiden. Das mag ich so an dir.“
„Danke.“ Lächelnd fragte sie: „Und wie war dein Tag?“
„Ganz okay. Heute hatte ich jede Menge Armverletzungen. Verstauchungen, Prellungen und ein kleiner Junge mit einem ausgerenkten Ellbogengelenk, der sich von niemandem anfassen lassen wollte. Ich musste mein gesamtes Lieder-Repertoire zum Besten geben, bevor ich seinen Ellbogen wieder richten durfte. Zum Schluss habe ich ihn mit einem glänzenden Sticker und einem glücklichen Lächeln nach Hause geschickt.“ Er lachte.
„Du kannst so gut mit den Kleinen umgehen.“ Susans Lächeln schwand. Marco würde einen wunderbaren Vater abgeben. Ein weiterer Grund, weshalb die Geschichte zwischen ihnen nur etwas Vorübergehendes sein konnte. Denn sie war nicht in der Lage, ihm Kinder zu schenken. Jedenfalls nicht ohne ein hohes Risiko.
Entschlossen verscheuchte Susan diesen Gedanken, um ihren Abend mit ihm zu genießen. Gemeinsam saßen sie später gemütlich auf dem Sofa und schauten sich einen Film an.
„Am Freitag hast du Frühschicht, stimmt’s?“, meinte Marco.
„Ja, warum?“
„Weil wir ausgehen werden“, erklärte er. „Mach dich schick.“
Das tat sie nicht oft. Wenn sie sich mit Freunden traf, trug sie meistens irgendetwas Legeres.
Als sie nach Hause kam, schaute sie in ihren Kleiderschrank. Sie hatte zwar ein paar langärmlige Kleider, aber diese waren nicht elegant genug.
Hilfe!
Wenigstens war morgen Donnerstag, und die Geschäfte hatten länger geöffnet. Beim Surfen im Internet entdeckte Susan ein hinreißendes langärmliges Kleid mit Spitze in einem Retro-Sixties-Look. Sie notierte die Artikelnummer und rief am nächsten Morgen in dem Laden an, ob das Kleid auch in ihrer Größe vorrätig war. Und tatsächlich, sie hatte Glück und ließ es sich reservieren. Nach ihrer Schicht schickte sie Marco eine SMS: Gehe heute shoppen. Bis morgen. S x.
Als sie das Kleid anprobierte, stellte Susan fest, dass es etwas kürzer war, als sie es normalerweise tragen würde. Aber ihre Beine sahen eigentlich ganz passabel aus. Ihr Arm wurde von den langen Ärmeln gut verdeckt. Es war perfekt. Ihre schwarzen Lackpumps würden ausgezeichnet dazu passen, und die Abende waren mittlerweile so warm, dass sie nicht einmal eine Stola brauchte.
Da Marco ihr nicht den kleinsten Hinweis darauf gab, wohin sie gingen, war Susan den ganzen nächsten Tag richtig aufgeregt. Nach der Arbeit eilte sie nach Hause, um sich die Haare zu waschen und sich sorgfältig zurechtzumachen.
Marco blieb der Mund offen stehen, als Susan ihm die Tür öffnete. „Wow, du siehst umwerfend aus! Ich meine, du siehst sonst auch immer gut aus, aber …“ Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Wow!“
Durch die hohen Absätze und das kurze Kleid wirkten ihre Beine endlos lang. Außerdem hatte sie ein kaum sichtbares Make-up aufgelegt, von dem er wusste, dass es viel Zeit und Mühe kostete.
„Ich sehe ganz okay aus, oder?“
„Mehr als okay.“ Marco konnte nicht widerstehen. Er riss sie in die Arme und küsste sie ausgiebig. Schließlich gab er sie wieder frei und verzog das Gesicht. „Sorry, du musst deinen Lippenstift noch mal auffrischen. Es ist nichts mehr davon übrig.“
Sie lachte nur.
Dann warf er einen Blick auf ihre Schuhe. „Wir werden zwar nicht weit gehen, aber kannst du in denen laufen?“
„Marco, ich bin dreißig und klug genug, keine Schuhe zu kaufen, in denen ich nicht laufen kann.“
„Das muss nicht zwangsläufig so sein. Meine Schwester Vittoria wird fünfunddreißig und kauft völlig unmögliche Schuhe.“
„Als Designerin darf sie das“, gab Susan zurück. „Ich bin Ärztin und weiß genau, wie angenehm flache Schuhe sind.“
Er lachte
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